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Hannover: Rettungshubschrauber verunfallt

11.03.2005

Hannover (NDS) ::  Der in Hannover stationierte ITH Christoph Niedersachsen ist heute Morgen gegen 9:20 Uhr in einen Flugunfall verwickelt worden, bei dem alle vier Besatzungsmitglieder (Pilot, Copilot, Rettungsassistentin und Notärztin) leicht verletzt wurden. Pressemitteilungen der DRF und der Polizei zufolge wurde die Maschine beim Startvorgang von einer Windböe erfasst und kippte seitlich weg. Der Pilot konnte das Wegdrehen der Maschine nicht verhindern. Vermutlich bekamen dann die Hauptrotorblätter der MD 900 Explorer (unbestätigten Meldungen zufolge die D-HITH, c/n: 900-00029) Bodenberührung, was zum Absturz der Maschine führte. Am Hubschrauber entstand Totalschaden (laut Pressemeldung der DRF: 2,1 Mio. €). Der HSD wird im Laufe des Tages mit einer Ersatzmaschine den Flugbetrieb wieder aufnehmen.
Christoph Niedersachsen war zum Zeitpunkt des Unfalls auf dem Weg zu einer Patientenverlegung.

Die Flugunfallbehörde BFU hat die Ermittlungen aufgenommen. Der Flughafen Hannover-Langenhagen konnte gegen 9:51 Uhr wieder für den Flugverkehr freigegeben werden, es kam zu keinen sonderlichen Flugverspätungen, trotz des derzeitig herrschenden Flugverkehrs wegen der Elektronikfachmesse CeBit.

Das Team von rth.info wünscht den Besatzungsmitgliedern des Christoph Niedersachsen eine schnelle Genesung.

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Ergänzungen vom 12.03.2005:

Wie die "AltkreisZeitung" aus der Region Hannover berichtet, werde mittlerweile gegen den Piloten wegen eines gefährlichen Eingriffs in den Luftverkehr ermittelt. Der Hubschrauber habe beim Start ein Rad der fahrbaren Startplattform berührt, wonach sich der Helikopter mit der Schnauze schräg in die Luft gestellt habe und dann aus geringer Höhe auf die linke Seite gestürzt sei. Ob eine Windböe dafür ursächlich war, sei jetzt auch Gegenstand der Ermittlungen. Dies ist zumindest laut Angaben des Luftrettungs-Betreiberkonsortiums Team DRF der Fall: Hier berichtete man von "Seitenwind von rechts". Die beiden Piloten, 36 und 50 Jahre alt, hätten bei dem Unfall Hautabschürfungen erlitten, die Ärztin (41) eine Rückenverletzung. Wie schwerwiegend diese sei, sei bislang unklar geblieben. Ebenfalls verletzt wurde die an Bord befindliche Rettungsassistentin. Alle Crewmitglieder seien in Hannoveraner Krankenhäuser gebracht worden.
Laut rth.info vorliegenden Angaben wurde am späten Freitagnachmittag das Wrack der Maschine von der Berufsfeuerwehr (BF) Hannover mit einem Kran geborgen.

Autoren

Wir danken für Unterstützung:
Stefan Simonsen
Quelle(n):
dpa; Flughafen Langenhagen; Team DRF; AltkreisZeitung

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Über rth.info und unser Themenspektrum

Wir vom Nachrichtenmagazin rth.info berichten ehrenamtlich über Rettungshubschrauber, also notfallmedizinisch ausgerüstete und besetzte Helikopter, die im Rettungsdienst eingesetzt werden. Hubschrauber sind wertvoll als Rettungsmittel, da sie schnell, wendig und unabhängig vom Straßennetz sind. Ebenso dienen sie zum eiligen Transfer von Intensivpatienten zwischen Kliniken.

Für die Luftrettung besteht ein dichtes Standortnetz – sowohl von Rettungshubschraubern, als auch von Intensivtransport-Hubschraubern für den Interhospitaltransfer (siehe unsere Standortkarte). Die Standorte werden von staatlichen und nichtstaatlichen Betreibern unterhalten. Die ADAC Luftrettung stellt die meisten zivilen Rettungshubschrauber in Deutschland. Die DRF Luftrettung betreibt auch besonders viele Luftrettungszentren in Deutschland. Ihr Vorgänger war die Deutsche Rettungsflugwacht e.V. – bis zum Wechsel von Name und Rechtsform (2008). Weitere wichtige Betreiber, darunter das Bundesministerium des Innern mit seinen Zivilschutzhubschraubern, stellen wir hier vor.

Hubschrauber ergänzen den Rettungsdienst am Boden in medizinischen Notlagen. Sie sollen nicht den Bodenrettungsdienst ersetzen, da Rettungshubschrauber nicht allwetterfähig sind. Luftretter unterscheiden mehrere Einsatzarten. Die wichtigsten sind primäre Notfalleinsätze an einem Einsatzort und sekundäre Patiententransporte von einer Klinik zur anderen. In der Luftrettung kommt komplexe notfallmedizinische Technik zum Einsatz, die u.a. Anaesthesie, Chirurgie, Innere Medizin und Pädiatrie abdeckt.

"Helicopter Emergency Medical Services", kurz HEMS, ist die englische Bezeichnung für Luftrettungsdienst. Der Assistent des Notarztes wird daher als HEMS TC bzw. HEMS Crew Member bezeichnet. Zahlreiche Piloten verdienen in der Luftrettung ihren Lebensunterhalt – für viele Fans ein Traumberuf. Die Betreiber setzen viele Flugstunden und Erfahrung voraus.

Der aktuell bedeutsamste europäische Hubschrauberhersteller ist Airbus Helicopters mit seinen Baumustern H135, H145, und weiteren. Der US-amerikanische Hubschrauberhersteller Bell hat mit den Baumustern Bell 212, Bell 222, Bell 412, die Luftrettung mit geprägt, aber seit ca. 2010 Marktanteile an Airbus Helicopters verloren. Beschreibungen weiterer Hubschrauber-Hersteller finden Sie in unseren Typentexten.

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