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Jubiläumsfeier zu 50 Jahre „Christoph 42“ in Rendsburg

13.06.2025

Rendsburg (SH) ::  Seit 1975 ist der Rendsburger Rettungshubschrauber Christoph 42 der DRF Luftrettung unverzichtbarer Bestandteil der Notfallversorgung in Schleswig-Holstein. Zur Jubiläumsfeier der Station war am 06.06.2025 auch Gesundheitsstaatssekretär Olaf Tauras zu Gast und richtete persönliche Dankesworte an die Luftretter und ihre Partner.

Über hundert Gäste begrüßte der Vorstand Technik der DRF Luftrettung, Roman Morka, heute Mittag bei seiner Eröffnungsrede zur Jubiläumsfeier an der Luftrettungsstation am Flugplatz Schachtholm. „Wir freuen uns, den Menschen hier im Land seit fünf Jahrzehnten mit unserer Erfahrung und unserem Know-How im Notfall schnelle Hilfe zu leisten“, so Roman Morka. „Unsere Kollegen haben hier im Norden Pionierarbeit geleistet. Uns treibt jeden Tag der Wille an, die Luftrettung immer weiterzuentwickeln, um Notfallpatienten die schnellste und bestmögliche Versorgung und damit optimale Genesungschancen zu bieten.“ Er hob die gute Zusammenarbeit mit dem Gesundheitsministerium als Träger der Luftrettung hervor und dankte allen Partnern, mit denen die Crews von Christoph 42 seit einem halben Jahrhundert die Notfallversorgung für die Region sicherstellen.

Staatssekretär lobt Einsatz

Unter den geladenen Gästen war auch Gesundheitsstaatssekretär Olaf Tauras. Er gratulierte zum 50-jährigen Bestehen:

Sie sind fest in Schleswig-Holstein verwurzelt und sind mit Ihrer Arbeit unverzichtbar. Die Crews der Rendsburger Station sind ein wichtiger Bestandteil der Notfallversorgung im nördlichen Schleswig-Holstein. Das ist seit 50 Jahren von sehr hoher Bedeutung
sagte Tauras. Die Rettung aus der Luft sei in einem weitläufigen Land wie Schleswig-Holstein oft die einzige Chance für Menschen, die dringend medizinische Hilfe benötigen:
Darum bin ich sehr froh, dass wir in Rendsburg und in Niebüll weiterhin zu jeder Tages- und Nachtzeit auf Ihre Expertise zählen können. Bis mindestens ins Jahr 2044 haben das Land und die DRF Luftrettung ihre weitere Zusammenarbeit vereinbart. Das gibt den Menschen in unserem Land Vertrauen und Sicherheit
so Tauras.

Christoph 42 im Einsatz

Christoph 42 im Einsatz

Foto: DRF Luftrettung/Peter Luehr

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Sabine Mues, Kreispräsidentin des Kreises Rendsburg-Eckernförde, betonte die große Verbundenheit der Menschen in der Region mit Christoph 42 und das Gefühl der Sicherheit, das der Hubschrauber ihnen gebe. Sie drückte weiterhin ihre Wertschätzung für die tägliche herausfordernde Arbeit der Besatzungen aus und den Stolz darauf, das die Rendsburger Besatzungen auch in der Dunkelheit für Einsätze bereit stünden.

Vlnr: Thomas Jepsen, Landtagsabgeordneter S-H, Roman Morka, Vorstand Technik DRF Luftrettung, Sabine Mues, Kreispräsidentin Kreistag Rendsburg-Eckernförde, Dr. Olaf Tauras, Gesundheitsstaatssekretär S-H, Rixa Kleinschmit, Landtagsabgeordnete S-H

Vlnr: Thomas Jepsen, Landtagsabgeordneter S-H, Roman Morka, Vorstand Technik DRF Luftrettung, Sabine Mues, Kreispräsidentin Kreistag Rendsburg-Eckernförde, Dr. Olaf Tauras, Gesundheitsstaatssekretär S-H, Rixa Kleinschmit, Landtagsabgeordnete S-H

Foto: DRF Luftrettung/Peter Luehr

Im Anschluss an die Grußworte nutzte Staatssekretär Tauras die Gelegenheit, die Station zu besichtigen. Auch ein intensiver Blick in den hochmodernen Hubschrauber des Typs H145 mit Fünfblattrotor war Teil des Rundgangs. Die Crew beantwortete dabei Fragen rund um die fliegerische und medizinische Ausstattung von Christoph 42, der sowohl für Einsätze in der Notfallrettung als auch für dringende Transporte zwischen Kliniken optimal geeignet ist.

Pioniere der Luftrettung in Schleswig-Holstein

Am 20. Februar 1975 startete Christoph 42 zu seinem ersten Einsatz – als damals erster Rettungshubschrauber im Land Schleswig-Holstein. Seither hat sich die Station der DRF Luftrettung zu einem unverzichtbaren Bestandteil der Notfallversorgung in Schleswig-Holstein entwickelt. Bei der Versorgung der Inseln und Halligen in der von Gezeiten geprägten Nordsee ist die Luftrettung oft die einzige Möglichkeit, um Patientinnen und Patienten mit schwerwiegenden Erkrankungen schnellstmöglich auf das Festland zu bringen. Die Besatzungen leisteten bis heute rund 61.500 Einsätze.

Unterwegs mit großem Leistungsspektrum

Die rot-weiße Maschine verfügt über modernste Ausstattung, darunter ein mobiles Blutgasanalyse- sowie ein tragbares Ultraschallgerät und eine digitale Datenübermittlung an die Kliniken. Die medizinische Crew ist zudem für spezielle Einsätze, beispielsweise mit Inkubatoren für die jüngsten Patientinnen und Patienten bis hin zu Transporten mit der Herz-Lungen-Maschine (ECMO), qualifiziert.

Blick in den Hubschrauber

Blick in den Hubschrauber

Foto: DRF Luftrettung/Peter Luehr

Fliegerisch setzt die Station auf ihre Expertise im Nachtflug – und das seit über 20 Jahren. Seit der Umstellung auf den 24-Stunden-Betrieb im Jahr 2004 startet Christoph 42 rund um die Uhr zu seinen Einsätzen und kann so eine noch bessere Notfallversorgung für die Menschen in der Region gewährleisten. Die DRF Luftrettung hat spezielle Verfahren für den Anflug von Einsatzorten bei Nacht entwickelt. Das Konzept umfasst unter anderem den Einsatz von zwei Piloten mit Instrumentenflugberechtigung (IFR), die Verwendung von Nachtsichtbrillen (NVGs) sowie eines Satellitennavigationssystems. Zudem werden spezielle Anflugprofile eingehalten und für den Instrumentenflug ausgerüstete Hubschrauber mit Hochleistungsscheinwerfern eingesetzt. Der an der Station eingesetzte Hubschrauber des Typs H145 mit Fünfblattrotor eignet sich optimal für Einsätze bei Dunkelheit und mit Nachtsichtgeräten.

Bis Mai 2024 war Christoph 42 das einzige bei Dunkelheit verfügbare Luftrettungsmittel in Schleswig-Holstein. Dann ging auch die Station der DRF Luftrettung in Niebüll in den 24-Stunden-Betrieb. Mit aktuell 13 Hubschrauber-Stationen betreibt die DRF Luftrettung die meisten Stationen in Deutschland, die im 24-Stunden-Betrieb im Einsatz sind. Zwei weitere Stationen arbeiten mit erweiterten Randzeiten.

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Wir vom Nachrichtenmagazin rth.info berichten ehrenamtlich über Rettungshubschrauber, also notfallmedizinisch ausgerüstete und besetzte Helikopter, die im Rettungsdienst eingesetzt werden. Hubschrauber sind wertvoll als Rettungsmittel, da sie schnell, wendig und unabhängig vom Straßennetz sind. Ebenso dienen sie zum eiligen Transfer von Intensivpatienten zwischen Kliniken.

Für die Luftrettung besteht ein dichtes Standortnetz – sowohl von Rettungshubschraubern, als auch von Intensivtransport-Hubschraubern für den Interhospitaltransfer (siehe unsere Standortkarte). Die Standorte werden von staatlichen und nichtstaatlichen Betreibern unterhalten. Die ADAC Luftrettung stellt die meisten zivilen Rettungshubschrauber in Deutschland. Die DRF Luftrettung betreibt auch besonders viele Luftrettungszentren in Deutschland. Ihr Vorgänger war die Deutsche Rettungsflugwacht e.V. – bis zum Wechsel von Name und Rechtsform (2008). Weitere wichtige Betreiber, darunter das Bundesministerium des Innern mit seinen Zivilschutzhubschraubern, stellen wir hier vor.

Hubschrauber ergänzen den Rettungsdienst am Boden in medizinischen Notlagen. Sie sollen nicht den Bodenrettungsdienst ersetzen, da Rettungshubschrauber nicht allwetterfähig sind. Luftretter unterscheiden mehrere Einsatzarten. Die wichtigsten sind primäre Notfalleinsätze an einem Einsatzort und sekundäre Patiententransporte von einer Klinik zur anderen. In der Luftrettung kommt komplexe notfallmedizinische Technik zum Einsatz, die u.a. Anaesthesie, Chirurgie, Innere Medizin und Pädiatrie abdeckt.

"Helicopter Emergency Medical Services", kurz HEMS, ist die englische Bezeichnung für Luftrettungsdienst. Der Assistent des Notarztes wird daher als HEMS TC bzw. HEMS Crew Member bezeichnet. Zahlreiche Piloten verdienen in der Luftrettung ihren Lebensunterhalt – für viele Fans ein Traumberuf. Die Betreiber setzen viele Flugstunden und Erfahrung voraus.

Der aktuell bedeutsamste europäische Hubschrauberhersteller ist Airbus Helicopters mit seinen Baumustern H135, H145, und weiteren. Der US-amerikanische Hubschrauberhersteller Bell hat mit den Baumustern Bell 212, Bell 222, Bell 412, die Luftrettung mit geprägt, aber seit ca. 2010 Marktanteile an Airbus Helicopters verloren. Beschreibungen weiterer Hubschrauber-Hersteller finden Sie in unseren Typentexten.

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