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Faszination Luftrettung


Jahresbilanz 2024: Die orangefarbenen Retter der Lüfte wurden insgesamt 13.793 Mal alarmiert – leichter Rückgang

24.02.2025

Bonn (NRW) ::  Seit 53 Jahren sind die als „Christoph“ bekannten Zivilschutz-Hubschrauber (kurz: ZSH) im Einsatz, um mit bis zu 230 Kilometern pro Stunde schnell medizinische Hilfe zu leisten und Leben zu retten. Im vergangenen Jahr wurden sie insgesamt 13.793 Mal alarmiert und waren 200 Tage in der Luft. In diesem Jahr werden auch wieder runde Geburtstage gefeiert.

„Christoph 9“ ist in aktuellen Folgen der WDR-Dokumentationsreihe „Feuer & Flamme“ zu sehen und gewährt dabei exklusive Einblicke in die Arbeit der Luftrettung

„Christoph 9“ ist in aktuellen Folgen der WDR-Dokumentationsreihe „Feuer & Flamme“ zu sehen und gewährt dabei exklusive Einblicke in die Arbeit der Luftrettung

Foto: Feuerwehr Duisburg

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Im Jahr 2024 hoben die Zivilschutz-Hubschrauber insgesamt zu 13.793 Einsätzen ab (zum Vergleich: 14.426 Einsätze im Jahr zuvor). Dabei transportierten die orangefarbenen Retter 3.801 Patientinnen und Patienten.

Im Jubiläumsjahr 2024 präsentierte der Förderverein “Christoph 7“ die historische BO 105 Ende April auf dem Blaulichttag im Technik-Museum Kassel der Öffentlichkeit

Im Jubiläumsjahr 2024 präsentierte der Förderverein “Christoph 7“ die historische BO 105 Ende April auf dem Blaulichttag im Technik-Museum Kassel der Öffentlichkeit

Foto: Jörn Fries

Besonders häufig wurden die Standorte in Bayern, Brandenburg und Hamburg um Hilfe gerufen:

  • „Christoph 17“ Kempten: 1.561 Einsätze
  • „Christoph 17“ Kempten: 1.561 Einsätze
  • „Christoph 14“ Traunstein: 1.404 Einsätze
  • „Christoph 35“ Brandenburg: 1.318 Einsätze
  • „Christoph 29“ Hamburg: 1.310 Einsätze

Zusätzlich zu den Rettungsflügen werden die Hubschrauber auch zu Sucheinsätzen oder Transporten eingesetzt. Die meisten Sucheinsätze verzeichnete 2024 „Christoph 3“ in Köln (19). Zudem wurden 21 Organ-, Blut- und Medikamententransporte durchgeführt von „Christoph 2“ in Frankfurt (12), von „Christoph 7“ in Kassel (8) und „Christoph 19“ in Hamburg (1).

Der leichte Rückgang der Einsätze gegenüber dem Vorjahr spiegelt einen allgemeinen Trend in der Notfallrettung wider. Neben witterungsbedingten Ausfällen und natürlichen Schwankungen hat auch die Erweiterung der Behandlungsbefugnisse für Notfallsanitäterinnen und Notfallsanitäter Einfluss auf die Einsatzzahlen.

50 Jahre „Christoph 9“ – Ein halbes Jahrhundert lebensrettender Einsätze

2025 feiert „Christoph 9“ in Duisburg Jubiläum. Seit September 1975 ist „Christoph 9“ am BG Klinikum Duisburg stationiert und steht für schnelle, professionelle Hilfe aus der Luft. In den vergangenen fünf Jahrzehnten hat er mehr als 47.000 Einsätze geflogen, Menschenleben gerettet und sich als unverzichtbarer Bestandteil der Notfallversorgung am Niederrhein und im Ruhrgebiet etabliert. Das Einsatzgebiet des Zivilschutz-Hubschraubers umfasst dabei etwa 100 Kilometer entlang des Rheins. Seit 2019 führt „Christoph 9“ als erster Hubschrauber in der Luftrettung in Deutschland Blutkonserven mit, um lebensrettende Transfusionen direkt am Einsatzort durchführen zu können.

ZSH in der WDR-Serie „Feuer & Flamme“ im Einsatz

„Christoph 9“ ist in aktuellen Folgen der WDR-Dokumentationsreihe „Feuer & Flamme“ zu sehen und gewährt dabei exklusive Einblicke in die Arbeit der Luftrettung. Die Zuschauerinnen und Zuschauer erleben, wie „Christoph 9“ in Notfällen lebensrettende Hilfe leistet. Zum 50. Jubiläum blickt „Christoph 9“ also auf eine beeindruckende Geschichte zurück – und bleibt auch in Zukunft ein Garant für höchste medizinische Qualität und schnelle Hilfe aus der Luft.

Jahreseinsatzbilanz der Zivilschutz-Hubschrauber des Bundes 2024

Jahreseinsatzbilanz der Zivilschutz-Hubschrauber des Bundes 2024

Foto: BBK

Nachträgliche Jubiläumsfeier für „Christoph 7“ Kassel

Obwohl der ZSH „Christoph 7“ bereits im vergangenen Jahr seinen 50-jährigen Geburtstag feierte, musste die offizielle Feier aus organisatorischen Gründen verschoben werden. Nun wird das Jubiläum gebührend nachgeholt. Am 26. April 2025 findet der Festakt in Kassel statt.

Alle Einsatzzahlen auf einen Blick:

  • „Christoph 2“ (Frankfurt): 868
  • „Christoph 3“ (Köln): 1.124
  • „Christoph 4“ (Hannover): 1.077
  • „Christoph 7“ (Kassel): 1.156
  • „Christoph 9“ (Duisburg): 723
  • „Christoph 12“ (Siblin): 1.247
  • „Christoph 13“ (Bielefeld): 1.102
  • „Christoph 14“ (Traunstein): 1.404
  • „Christoph 17“ (Kempten): 1.561
  • „Christoph 29“ (Hamburg): 1.310
  • „Christoph 34“ (Güstrow): 903
  • „Christoph 35“ (Brandenburg): 1.318

Die Zivilschutz-Hubschrauber des Bundes

Der Bund stellt über das Bundesamt für Bevölkerungsschutz und Katastrophenhilfe (kurz: BBK) den Ländern 18 Zivilschutz-Hubschrauber zur Verfügung. Die in erster Linie für den Zivilschutz, das heißt den Einsatz in einem Spannungs- oder Verteidigungsfall, vorgehaltenen ZSH starten von zwölf Luftrettungszentren verteilt über ganz Deutschland und leisten dabei einen wichtigen Beitrag für den Bevölkerungsschutz. Neben der Verwendung in der Luftrettung, bei der sie Schwerverletzte oder Erkrankte nach erster Behandlung vor Ort abtransportieren, verfügen sie über weitere Spezialfähigkeiten und sollen Schadensstellen erkunden und überwachen oder etwa Flüchtlingsströme beobachten und lenken. Die ZSH können außerdem mit einer Messausstattung des Bundesamts für Strahlenschutz (kurz: BfS) radioaktive Strahlung aus der Luft messen sowie Spezialisten und Material transportieren.

In Friedenszeiten unterstützen sie im Rahmen ihres Doppelnutzens den Rettungsdienst und stehen für Patiententransporte bereit. Der Erfolg jeder Mission ist das Ergebnis eines eingespielten Teams: Die Besatzung besteht aus Pilotinnen und Piloten der Bundespolizei, Notfallsanitäterinnen und Notfallsanitätern (kurz: HEMS TC) sowie Notärztinnen und Notärzten aus den jeweiligen Kliniken.

2025 feiert „Christoph 9“ in Duisburg Jubiläum

2025 feiert „Christoph 9“ in Duisburg Jubiläum

Foto: Jörn Fries

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Quelle(n):
Pressemitteilung “Einsatzbilanz 2024: Leichter Rückgang der Einsätze für die Zivilschutz-Hubschrauber“ des BBK vom 20. Februar 2025

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Über rth.info und unser Themenspektrum

Wir vom Nachrichtenmagazin rth.info berichten ehrenamtlich über Rettungshubschrauber, also notfallmedizinisch ausgerüstete und besetzte Helikopter, die im Rettungsdienst eingesetzt werden. Hubschrauber sind wertvoll als Rettungsmittel, da sie schnell, wendig und unabhängig vom Straßennetz sind. Ebenso dienen sie zum eiligen Transfer von Intensivpatienten zwischen Kliniken.

Für die Luftrettung besteht ein dichtes Standortnetz – sowohl von Rettungshubschraubern, als auch von Intensivtransport-Hubschraubern für den Interhospitaltransfer (siehe unsere Standortkarte). Die Standorte werden von staatlichen und nichtstaatlichen Betreibern unterhalten. Die ADAC Luftrettung stellt die meisten zivilen Rettungshubschrauber in Deutschland. Die DRF Luftrettung betreibt auch besonders viele Luftrettungszentren in Deutschland. Ihr Vorgänger war die Deutsche Rettungsflugwacht e.V. – bis zum Wechsel von Name und Rechtsform (2008). Weitere wichtige Betreiber, darunter das Bundesministerium des Innern mit seinen Zivilschutzhubschraubern, stellen wir hier vor.

Hubschrauber ergänzen den Rettungsdienst am Boden in medizinischen Notlagen. Sie sollen nicht den Bodenrettungsdienst ersetzen, da Rettungshubschrauber nicht allwetterfähig sind. Luftretter unterscheiden mehrere Einsatzarten. Die wichtigsten sind primäre Notfalleinsätze an einem Einsatzort und sekundäre Patiententransporte von einer Klinik zur anderen. In der Luftrettung kommt komplexe notfallmedizinische Technik zum Einsatz, die u.a. Anaesthesie, Chirurgie, Innere Medizin und Pädiatrie abdeckt.

"Helicopter Emergency Medical Services", kurz HEMS, ist die englische Bezeichnung für Luftrettungsdienst. Der Assistent des Notarztes wird daher als HEMS TC bzw. HEMS Crew Member bezeichnet. Zahlreiche Piloten verdienen in der Luftrettung ihren Lebensunterhalt – für viele Fans ein Traumberuf. Die Betreiber setzen viele Flugstunden und Erfahrung voraus.

Der aktuell bedeutsamste europäische Hubschrauberhersteller ist Airbus Helicopters mit seinen Baumustern H135, H145, und weiteren. Der US-amerikanische Hubschrauberhersteller Bell hat mit den Baumustern Bell 212, Bell 222, Bell 412, die Luftrettung mit geprägt, aber seit ca. 2010 Marktanteile an Airbus Helicopters verloren. Beschreibungen weiterer Hubschrauber-Hersteller finden Sie in unseren Typentexten.

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