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“Christoph 100“ fliegt seit heute mit Rettungswinde

02.01.2025

Berlin (BLN) ::  Der in Berlin-Buch stationierte Rettungshubschrauber Christoph 100 der DRF Luftrettung ist seit heute mit einer fest installierten Rettungswinde ausgestattet. Damit steht in Berlin erstmals ein ziviles Luftrettungsmittel mit dieser Spezialausrüstung zur Verfügung, die es ermöglicht, Menschen in unwegsamem Gelände oder schwierigen Einsatzsituationen noch schneller zu retten. Alle Piloten, Co-Piloten, Notfallsanitäter und Notärzte der Station Berlin-Buch wurden in den vergangenen Monaten umfangreich geschult.

Seit dem 2. Januar 2025 ist “Christoph 100“ mit einer fest installierten Rettungswinde im Einsatz

Seit dem 2. Januar 2025 ist “Christoph 100“ mit einer fest installierten Rettungswinde im Einsatz

Foto: DRF Luftrettung

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„Von der Neuerung werden vor allem Patienten in Berlin und dem Umland profitieren“, erklärt Tim Saueressig, Stationsleiter der DRF Luftrettung in Berlin-Buch. „Auch wenn viele die Windenrettung vor allem mit alpinen Einsätzen in Verbindung bringen, bietet sie ebenso in bewaldeten, wasserreichen oder auch urbanen Gebieten – wie in der Metropole Berlin – entscheidende Vorteile.“ Notarzt und Notfallsanitäter können mit der Winde direkt an schwer zugängliche Einsatzstellen abgeseilt werden, um lebensrettende Maßnahmen einzuleiten. Anschließend wird der Patient sicher nach oben gewincht und schnell und schonend in ein geeignetes Krankenhaus geflogen, auch über weitere Entfernungen hinweg. „Diese Technik spart wertvolle Zeit und kann in lebensbedrohlichen Notfällen den entscheidenden Unterschied machen“, so Saueressig.

Intensives Training für die Besatzung

Der Einsatz der Rettungswinde erfordert ein hohes Maß an Teamarbeit und Präzision. Deshalb wurde die gesamte Crew von Christoph 100 in den vergangenen Monaten intensiv geschult. Die Co-Piloten, die als Windenoperator fungieren, durchliefen zunächst eine Grundausbildung. Anschließend trainierten sie gemeinsam mit den Piloten sowie den Notärzten und Notfallsanitätern der Berliner Feuerwehr und des Bundeswehrkrankenhauses umfassend die komplexen Abläufe der Windenrettung.

„Die Rettung mit der Winde erfordert ein perfekt eingespieltes Team, das in jeder Situation schnell und sicher handeln kann“, betont Saueressig. „Christoph 100 hat sich seit seiner Indienststellung vor einem Jahr bereits als Luftrettungsmittel in der Hauptstadt bewährt und bislang rund 2.000 Einsätze geleistet. Wir freuen uns, dass der Einsatz der Rettungswinde uns eine weitere Möglichkeit gibt, Patienten in schwierigen Situationen schnell und effektiv zu versorgen.“

Die Station Berlin-Buch

Beauftragt durch die Berliner Senatsverwaltung für Inneres und Sport, hat die DRF Luftrettung am 2. Januar 2024 den Dienstbetrieb von Christoph 100 in Berlin-Buch aufgenommen. Die Station ist ganzjährig von 6:00 Uhr morgens bis 22:00 Uhr einsatzbereit. Einsätze in der Dunkelheit fliegen die Piloten mit Nachtsichtgeräten, sogenannten Night Vision Goggles. Christoph 100 wird als schneller Notarztzubringer in der Notfallrettung alarmiert. Einsatzorte im Umkreis von 60 Kilometern kann die rot-weiße Maschine, die mit zwei Piloten, einem Notarzt und einem Notfallsanitäter besetzt ist, in maximal 15 Flugminuten erreichen. Darüber hinaus kann Christoph 100 bei Bedarf für Intensivtransporte zum Einsatz kommen.

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Quelle(n):
Pressemitteilung “Christoph 100 mit Rettungswinde im Einsatz“ der DRF Luftrettung vom 2. Januar 2025

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Über rth.info und unser Themenspektrum

Wir vom Nachrichtenmagazin rth.info berichten ehrenamtlich über Rettungshubschrauber, also notfallmedizinisch ausgerüstete und besetzte Helikopter, die im Rettungsdienst eingesetzt werden. Hubschrauber sind wertvoll als Rettungsmittel, da sie schnell, wendig und unabhängig vom Straßennetz sind. Ebenso dienen sie zum eiligen Transfer von Intensivpatienten zwischen Kliniken.

Für die Luftrettung besteht ein dichtes Standortnetz – sowohl von Rettungshubschraubern, als auch von Intensivtransport-Hubschraubern für den Interhospitaltransfer (siehe unsere Standortkarte). Die Standorte werden von staatlichen und nichtstaatlichen Betreibern unterhalten. Die ADAC Luftrettung stellt die meisten zivilen Rettungshubschrauber in Deutschland. Die DRF Luftrettung betreibt auch besonders viele Luftrettungszentren in Deutschland. Ihr Vorgänger war die Deutsche Rettungsflugwacht e.V. – bis zum Wechsel von Name und Rechtsform (2008). Weitere wichtige Betreiber, darunter das Bundesministerium des Innern mit seinen Zivilschutzhubschraubern, stellen wir hier vor.

Hubschrauber ergänzen den Rettungsdienst am Boden in medizinischen Notlagen. Sie sollen nicht den Bodenrettungsdienst ersetzen, da Rettungshubschrauber nicht allwetterfähig sind. Luftretter unterscheiden mehrere Einsatzarten. Die wichtigsten sind primäre Notfalleinsätze an einem Einsatzort und sekundäre Patiententransporte von einer Klinik zur anderen. In der Luftrettung kommt komplexe notfallmedizinische Technik zum Einsatz, die u.a. Anaesthesie, Chirurgie, Innere Medizin und Pädiatrie abdeckt.

"Helicopter Emergency Medical Services", kurz HEMS, ist die englische Bezeichnung für Luftrettungsdienst. Der Assistent des Notarztes wird daher als HEMS TC bzw. HEMS Crew Member bezeichnet. Zahlreiche Piloten verdienen in der Luftrettung ihren Lebensunterhalt – für viele Fans ein Traumberuf. Die Betreiber setzen viele Flugstunden und Erfahrung voraus.

Der aktuell bedeutsamste europäische Hubschrauberhersteller ist Airbus Helicopters mit seinen Baumustern H135, H145, und weiteren. Der US-amerikanische Hubschrauberhersteller Bell hat mit den Baumustern Bell 212, Bell 222, Bell 412, die Luftrettung mit geprägt, aber seit ca. 2010 Marktanteile an Airbus Helicopters verloren. Beschreibungen weiterer Hubschrauber-Hersteller finden Sie in unseren Typentexten.

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