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Jahresbilanz 2024: ARA Flugrettung hob zu 2.425 Einsätzen ab – leichtes Plus gegenüber dem Vorjahr

02.01.2025

Klagenfurt (A) ::  Extrem viele Einsätze absolvierten die drei Notarzthubschrauber der gemeinnützigen ARA Flugrettung im Jahr 2024. Die rot-weiß-roten Flugrettungs-Profis in Fresach, am Nassfeld und in Reutte wurden insgesamt 2.425 Mal alarmiert. Auffallend: Der Einsatzradius vergrößert sich zunehmend.

Die gemeinnützige ARA Flugrettung ist im Jahr 2024 mit ihren drei Notarzthubschraubern zu 2.425 Einsätzen alarmiert worden. Das bedeutet gegenüber dem Jahr davor ein Plus von 61 Einsätzen. „Dieser Anstieg ist allerdings primär darauf zurückzuführen, dass wir im vergangenen Jahr am Nassfeld erstmals auch im Sommer aktiv waren “, erklärt ARA-Geschäftsführer Thomas Jank. Ohne diese Sommer-Einsätze am Nassfeld würde die Bilanz ähnlich aussehen wie jene im Jahr davor.

Die gemeinnützige ARA Flugrettung ist im Jahr 2024 mit ihren drei Notarzthubschraubern zu 2.425 Einsätzen alarmiert worden

Die gemeinnützige ARA Flugrettung ist im Jahr 2024 mit ihren drei Notarzthubschraubern zu 2.425 Einsätzen alarmiert worden

Foto: ARA Flugrettung/Fatlum Kurtaj

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Zunehmende “Grenzüberschreitungen“

Besonders auffällig ist eine Entwicklung, die sich ansatzweise schon 2023 abzeichnete: Die beiden Notarzthelikopter RK-1 (Fresach) und RK-2 (Reutte) waren speziell in den Nachtstunden vermehrt außerhalb ihrer angestammten Bundesländer Kärnten und Tirol tätig. Flugbetriebsleiter Herbert Graf kennt die Gründe für diese zunehmenden „Grenzüberschreitungen“: „Unsere Dienstzeiten reichen bis weit in die Nacht hinein. Zusammen mit der Möglichkeit der Windenbergung bei Dunkelheit macht uns das zu einem äußerst gefragten Einsatzpartner in ganz Österreich und Süddeutschland, wenn nach Einbruch der Dunkelheit komplexe Rettungsaktionen im unwegsamen alpinen Gelände anstehen.“ Unsere Möglichkeit, Windenbergungen bei Nacht durchzuführen, stellt für die bodengebundenen Einsatzkräfte eine substanzielle Entlastung dar. „Einerseits minimieren wir dadurch das Risiko für die Rettungskräfte am Boden und andererseits kann die Bergungsaktion deutlich verkürzt werden“, so Graf.

Schon mehrfach bewährt hat sich die im Sommer 2024 erlangte behördliche Genehmigung, Rettungsflüge bei schlechter Sicht ausschließlich nach Instrumenten durchzuführen. „Durch diese Möglichkeit haben wir speziell der Nebelsuppe im Klagenfurter Becken schon mehrfach ein Schnippchen geschlagen. Mit der Genehmigung zum Instrumentenflug können wir nun die gesamte Einsatzpalette, die ein modernes Binnen-Rettungsflugwesen aktuell auszeichnet, abdecken. Das war ein weiterer Meilenstein in der ARA-Geschichte“, erzählt Graf.

Fast jeden Tag ein Einsatz mit der Rettungswinde – die drei Notarzthelikopter der ARA Flugrettung haben 2024 in Summe 331 Windenbergungen durchgeführt

Fast jeden Tag ein Einsatz mit der Rettungswinde – die drei Notarzthelikopter der ARA Flugrettung haben 2024 in Summe 331 Windenbergungen durchgeführt

Foto: ARA Flugrettung/Fatlum Kurtaj

Die meisten Einsätze im Jahr 2024 bei der ARA Flugrettung wurden, wie auch 2023, in Folge von internistischen Notfällen absolviert (rund 31%). Auf Platz zwei im Einsatzranking: Alpine Sport- und Freizeitunfälle (rund 27%), gefolgt von neurologischen Notfällen (rund 13%).

Für die gemeinnützige ARA Flugrettung sind aktuell 90 Mitarbeiter tätig: Acht Piloten, elf Windenoperator (HEMS-TC), 22 Flugretter, 37 Notärzte und zwölf Verwaltungskräfte. An allen drei Stationen (Fresach, Reutte, Nassfeld) wird mit einer Vierpersonen-Crew (Pilot, Windenoperator, Flugretter, Notarzt) geflogen, die bei Bedarf um weitere Spezialkräfte (Bergretter, Fachärzte, Intensivpfleger, Hundeführer bei Lawineneinsätzen…) ergänzt werden kann.

Die ARA Flugrettung wurde 2001 gegründet. Das Unternehmen, das mit dem Kärntner Roten Kreuz kooperiert, gehört zur DRF Luftrettungs-Gruppe und betreibt in Österreich mit Fresach (Kärnten), Nassfeld (Kärnten) und Reutte (Tirol) drei Stationen.

Fresach (RK-1)

  • Einsätze insgesamt: 1.059 (2023: 1.079)
  • Primäreinsätze: 899 (2023: 961)
  • Sekundäreinsätze: 100 (2023: 79)
  • Fehleinsätze: 60 (2023: 39)
  • Windeneinsätze: 82 (2023: 83)
  • Windeneinsätze bei Nacht: 10 (2023: 0)

Reutte (RK-2)

  • Einsätze insgesamt: 1.096 (2023: 1.088)
  • Primäreinsätze: 892 (2023: 921)
  • Sekundäreinsätze: 137 (2023: 110)
  • Fehleinsätze: 67 (2023: 57)
  • Windeneinsätze: 187 (2023: 193)
  • Windeneinsätze bei Nacht: 27 (2023: 31)

Nassfeld (ARA-3), saisonale Station (Jänner, Februar, März, April, Juli, August, Dezember)

  • Einsätze insgesamt: 270 (2023: 197)
  • Primäreinsätze: 260 (2023: 188)
  • Sekundäreinsätze: 7 (2023: 5)
  • Fehleinsätze: 3 (2023: 4)
  • Windeneinsätze: 62 (2023: 5)
  • Windeneinsätze bei Nacht: 1 (2023: 0)

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Quelle(n):
Pressemitteilung “Jahresbilanz 2024 ARA Flugrettung gGmbH: Einsatzradius immer größer“ der ARA Flugrettung vom 2. Januar 2025

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Über rth.info und unser Themenspektrum

Wir vom Nachrichtenmagazin rth.info berichten ehrenamtlich über Rettungshubschrauber, also notfallmedizinisch ausgerüstete und besetzte Helikopter, die im Rettungsdienst eingesetzt werden. Hubschrauber sind wertvoll als Rettungsmittel, da sie schnell, wendig und unabhängig vom Straßennetz sind. Ebenso dienen sie zum eiligen Transfer von Intensivpatienten zwischen Kliniken.

Für die Luftrettung besteht ein dichtes Standortnetz – sowohl von Rettungshubschraubern, als auch von Intensivtransport-Hubschraubern für den Interhospitaltransfer (siehe unsere Standortkarte). Die Standorte werden von staatlichen und nichtstaatlichen Betreibern unterhalten. Die ADAC Luftrettung stellt die meisten zivilen Rettungshubschrauber in Deutschland. Die DRF Luftrettung betreibt auch besonders viele Luftrettungszentren in Deutschland. Ihr Vorgänger war die Deutsche Rettungsflugwacht e.V. – bis zum Wechsel von Name und Rechtsform (2008). Weitere wichtige Betreiber, darunter das Bundesministerium des Innern mit seinen Zivilschutzhubschraubern, stellen wir hier vor.

Hubschrauber ergänzen den Rettungsdienst am Boden in medizinischen Notlagen. Sie sollen nicht den Bodenrettungsdienst ersetzen, da Rettungshubschrauber nicht allwetterfähig sind. Luftretter unterscheiden mehrere Einsatzarten. Die wichtigsten sind primäre Notfalleinsätze an einem Einsatzort und sekundäre Patiententransporte von einer Klinik zur anderen. In der Luftrettung kommt komplexe notfallmedizinische Technik zum Einsatz, die u.a. Anaesthesie, Chirurgie, Innere Medizin und Pädiatrie abdeckt.

"Helicopter Emergency Medical Services", kurz HEMS, ist die englische Bezeichnung für Luftrettungsdienst. Der Assistent des Notarztes wird daher als HEMS TC bzw. HEMS Crew Member bezeichnet. Zahlreiche Piloten verdienen in der Luftrettung ihren Lebensunterhalt – für viele Fans ein Traumberuf. Die Betreiber setzen viele Flugstunden und Erfahrung voraus.

Der aktuell bedeutsamste europäische Hubschrauberhersteller ist Airbus Helicopters mit seinen Baumustern H135, H145, und weiteren. Der US-amerikanische Hubschrauberhersteller Bell hat mit den Baumustern Bell 212, Bell 222, Bell 412, die Luftrettung mit geprägt, aber seit ca. 2010 Marktanteile an Airbus Helicopters verloren. Beschreibungen weiterer Hubschrauber-Hersteller finden Sie in unseren Typentexten.

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