Mannheim (BWÜ) ::
Vor 30 Jahren ist ein Bundeswehrhubschrauber des militärischen Such- und Rettungsdienstes (SAR) in Mannheim abgestürzt. Daran erinnerten diese Woche unter anderem die Stadt Mannheim, der SWR und der “Mannheimer Morgen“ (siehe verlinkte Webseiten). In der Nacht auf den 5. Dezember 1994 war der Rettungshubschrauber mit der Spitze des Mannheimer Fernmeldeturms kollidiert und zu Boden gestürzt. Vier Personen an Bord verloren ihr Leben. Es handelte sich um eine Bell UH-1D des Lufttransportgeschwaders (LTG) 61. Laut SWR-Angaben habe die Unfallursache nie final festgestellt werden können, jedoch habe nebliges Wetter und entsprechend schlechte Sicht Anteil daran gehabt. Bei der Kollision stürzten mit der Maschine auch ein etwa 20m langes Stück der Mastspitze zu Boden. In späteren Jahren erhielt der Turm eine neue, rot-weiße Mastspitze mit einer Flugsicherheitsbefeuerung.
Oberbürgermeister Christian Specht sprach bei der Gedenkfeier für die Verunglückten, die Stadt Mannheim zitiert ihn wie folgt:
"Wir sind hier an der Absturzstelle zusammengekommen, um der vier Männer zu gedenken, die bei diesem Unglück ihr Leben verloren: Oberleutnant Jürgen Gollnhofer, Oberfeldwebel Roland Guha, Hauptfeldwebel Thomas Schwenk und Dr. Uwe Pinnau. Sie starben im Dienst für ihre Mitmenschen und hinterließen bei ihren Familien, Freunden und Kameraden eine nicht zu füllende Lücke."
Das Rettungsteam hatte sich auf dem Rückweg von einem Patiententransport befunden. Das LTG 61 gibt es mittlerweile nicht mehr, es wurde zum Jahresende 2017 aufgelöst. Der Fernmeldeturm indes befindet sich weiter in Betrieb und ist ein Teil der Mannheimer Skyline.
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Gedenkplakette am Unglücksort
Foto: Wladyslaw Sojka (www.sojka.photo), via wikimedia commons – Link zur Lizenz: LAL-1.3
Ein SAR-Hubschrauber der Bundeswehr bei Nacht, hier eine Maschine gleichen Typs in späteren Jahren als Symbolbild
Wir vom Nachrichtenmagazin rth.info berichten ehrenamtlich über Rettungshubschrauber, also notfallmedizinisch ausgerüstete und besetzte Helikopter, die im Rettungsdienst eingesetzt werden. Hubschrauber sind wertvoll als Rettungsmittel, da sie schnell, wendig und unabhängig vom Straßennetz sind. Ebenso dienen sie zum eiligen Transfer von Intensivpatienten zwischen Kliniken.
Für die Luftrettung> besteht ein dichtes Standortnetz – sowohl von Rettungshubschraubern, als auch von Intensivtransport-Hubschraubern für den Interhospitaltransfer (siehe unsere Standortkarte).
Die Standorte werden von staatlichen und nichtstaatlichen Betreibern unterhalten. Die ADAC Luftrettung stellt die meisten zivilen Rettungshubschrauber in Deutschland.
Die DRF Luftrettung betreibt auch besonders viele Luftrettungszentren in Deutschland. Ihr Vorgänger war die Deutsche Rettungsflugwacht e.V. – bis zum Wechsel von Name und Rechtsform (2008).
Weitere wichtige Betreiber, darunter das Bundesministerium des Innern mit seinen Zivilschutzhubschraubern, stellen wir hier vor.
Hubschrauber ergänzen den Rettungsdienst am Boden in medizinischen Notlagen. Sie sollen nicht den Bodenrettungsdienst ersetzen, da Rettungshubschrauber nicht allwetterfähig sind.
Luftretter unterscheiden mehrere Einsatzarten. Die wichtigsten sind primäre Notfalleinsätze an einem Einsatzort und sekundäre Patiententransporte von einer Klinik zur anderen.
In der Luftrettung kommt komplexe notfallmedizinische Technik zum Einsatz, die u.a. Anaesthesie, Chirurgie, Innere Medizin und Pädiatrie abdeckt.
"Helicopter Emergency Medical Services", kurz HEMS, ist die englische Bezeichnung für Luftrettungsdienst. Der Assistent des Notarztes wird daher als HEMS TC bzw. HEMS Crew Member bezeichnet.
Zahlreiche Piloten verdienen in der Luftrettung ihren Lebensunterhalt – für viele Fans ein Traumberuf. Die Betreiber setzen viele Flugstunden und Erfahrung voraus.