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rth.info – Faszination Luftrettung

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Faszination Luftrettung


Erste Rettungsspezialistin Hubschrauber (RSH) in Baden Württemberg bei Großübung „Hornberg 24“

26.09.2024

Degenfeld (BWÜ) ::  Drei Tage übten und trainierten Rettungskräfte bei der organisationsübergreifenden Großübung „Hornberg 24“ bei Degenfeld (Baden-Württemberg) zusammen mit den Bundeswehr Heeresfliegern aus Niederstetten des SAR 63 Kommandos die Rettung aus der Luft. An den ersten beiden Tagen standen vor Allem Rettungshunde im Fokus. Hundeführer und -führerinnen des Malteser Hilfsdienstes, der Bergwacht Bayern und der Bergwacht Schwarzwald trainierten mit ihren Vierbeinern das Verhalten am und im Hubschrauber sowie das Auf- und Abwinden aus großer Höhe.

Melanie Immler

Melanie Immler

Foto: Bergwacht Württemberg/Raimund Wimmer

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Der dritte Tag war ganz für die Luftretter, genau genommen Rettungsspezialisten Hubschrauber (RSH) der DRK Bergwacht Württemberg reserviert, unter ihnen die 25-jährige Melanie Immler, die erste Frau als RSH in Baden-Württemberg. Sie gehört seit April 2024 zu dem 14-köpfigen Spezialistenteam, das durch eine spezielle Ausbildung für die Rettung aus der Luft ausgebildet und qualifiziert ist. Melanie Immler war bis April bei der Bergwacht Isny beheimatet. Jetzt ist sie bei der Bergwacht Zollernalb im Einsatz, nachdem sie beruflich als Polizeibeamtin nach Balingen wechselte. Jetzt konnte sie gemeinsam mit ihren Kameraden der RSH-Gruppe und Einsatzkräften der Bergwacht Schwäbisch Gmünd ihre zuvor im Bergwacht-Zentrum für Sicherheit und Ausbildung (ZSA) in Bad Tölz erworbenen Kenntnisse in Realflugtrainings umsetzen.

Melanie Immler beim Aufwinchen

Melanie Immler beim Aufwinchen

Foto: Bergwacht Württemberg/Raimund Wimmer

Windeneinsätze sind höchst anspruchsvoll, müssen doch Pilot, Windenoperator und Luftretter bestens aufeinander eingespielt sein. Neben den rettungstechnischen Fähigkeiten spielt die Kommunikation per Zeichen eine wichtige Rolle. Um dieses Zusammenspiel auch im Einsatzfall zu beherrschen, finden regelmäßige Trainings der Hubschrauberbesatzungen mit den Rettungsspezialisten Helikopter der Bergwacht statt. Dabei wird zum Beispiel das Ablassen der Retter vom Helikopter an dem bis 90 Meter langen Stahlseil ins unwegsame und steile Gelände geübt, um beispielsweise verunglückte Kletterer, verletzte Wanderer oder Waldarbeiter zu erreichen. In Degenfeld waren Absetzpunkte auch die Sprungtürme der Degenfelder Schisprungschanzen. Das Aufwinden von Patienten und Retter nach der medizinischen Versorgung stellt eine weitere Herausforderung dar, die ebenfalls intensiv geübt wurde.

Im Übungsszenario

Im Übungsszenario

Foto: Bergwacht Württemberg/Raimund Wimmer

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Über rth.info und unser Themenspektrum

Wir vom Nachrichtenmagazin rth.info berichten ehrenamtlich über Rettungshubschrauber, also notfallmedizinisch ausgerüstete und besetzte Helikopter, die im Rettungsdienst eingesetzt werden. Hubschrauber sind wertvoll als Rettungsmittel, da sie schnell, wendig und unabhängig vom Straßennetz sind. Ebenso dienen sie zum eiligen Transfer von Intensivpatienten zwischen Kliniken.

Für die Luftrettung besteht ein dichtes Standortnetz – sowohl von Rettungshubschraubern, als auch von Intensivtransport-Hubschraubern für den Interhospitaltransfer (siehe unsere Standortkarte). Die Standorte werden von staatlichen und nichtstaatlichen Betreibern unterhalten. Die ADAC Luftrettung stellt die meisten zivilen Rettungshubschrauber in Deutschland. Die DRF Luftrettung betreibt auch besonders viele Luftrettungszentren in Deutschland. Ihr Vorgänger war die Deutsche Rettungsflugwacht e.V. – bis zum Wechsel von Name und Rechtsform (2008). Weitere wichtige Betreiber, darunter das Bundesministerium des Innern mit seinen Zivilschutzhubschraubern, stellen wir hier vor.

Hubschrauber ergänzen den Rettungsdienst am Boden in medizinischen Notlagen. Sie sollen nicht den Bodenrettungsdienst ersetzen, da Rettungshubschrauber nicht allwetterfähig sind. Luftretter unterscheiden mehrere Einsatzarten. Die wichtigsten sind primäre Notfalleinsätze an einem Einsatzort und sekundäre Patiententransporte von einer Klinik zur anderen. In der Luftrettung kommt komplexe notfallmedizinische Technik zum Einsatz, die u.a. Anaesthesie, Chirurgie, Innere Medizin und Pädiatrie abdeckt.

"Helicopter Emergency Medical Services", kurz HEMS, ist die englische Bezeichnung für Luftrettungsdienst. Der Assistent des Notarztes wird daher als HEMS TC bzw. HEMS Crew Member bezeichnet. Zahlreiche Piloten verdienen in der Luftrettung ihren Lebensunterhalt – für viele Fans ein Traumberuf. Die Betreiber setzen viele Flugstunden und Erfahrung voraus.

Der aktuell bedeutsamste europäische Hubschrauberhersteller ist Airbus Helicopters mit seinen Baumustern H135, H145, und weiteren. Der US-amerikanische Hubschrauberhersteller Bell hat mit den Baumustern Bell 212, Bell 222, Bell 412, die Luftrettung mit geprägt, aber seit ca. 2010 Marktanteile an Airbus Helicopters verloren. Beschreibungen weiterer Hubschrauber-Hersteller finden Sie in unseren Typentexten.

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