RTH als Ersatz für kleinere Krankenhäuser? Sachsen-Anhalt soll einen weiteren Hubschrauber bekommen
26.04.2023
Magdeburg / Stendal (SAH) :: Ein Anfang April vorgelegtes Gutachten zur Zukunft der Krankenhauslandschaft in Sachsen-Anhalt, welches die Landesregierung in Auftrag gegeben hatte, kommt unter anderem zu dem Ergebnis, dass die Altmark, also der nördliche Landesteil rund um Stendal, mit Kliniken unterversorgt sei. Dies gelte laut einer dpa-Meldung auch bei Angeboten der Basisversorgung. Insbesondere in den Bereichen Kardiologie und Schlaganfallversorgung hätten die Experten Defizite festgestellt. Es würden zu viele Patientinnen und Patienten in Kliniken behandelt, die dafür nicht geeignet seien, weil beispielsweise die entsprechende Ausstattung fehle, so die Gutachter laut dpa.
Startet in Sachsen-Anhalt schon in Bälde ein weiterer Rettungs- bzw. Intensivtransporthubschrauber? (Symbolbild)
Foto: Jörn Fries
- Anzeige -
Zwar sei der bodengebundene Rettungsdienst breit aufgestellt, nichtsdestotrotz käme es aufgrund der langen Fahrtzeiten immer wieder zu Verzögerungen bei der Notfallversorgung. Deshalb empfählen die beauftragten Gutachter laut dpa zu prüfen, ob neben den beiden Luftrettungsstationen in Halle-Oppin (“Christoph Halle“ und “Christoph Sachsen-Anhalt“) und Magdeburg (“Christoph 36“) – alle drei Hubschrauber werden derzeit von der DRF Luftrettung betrieben – ein weiterer RTH-Standort im Norden die unbefriedigende Situation verbessern könne.
Rettungshubschrauber als Ersatz für kleinere Krankenhäuser?
Am 20. April habe sich SPD-Fraktionschefin Katja Pähle laut dpa im Landtag “offen für eine Debatte über die Anschaffung eines weiteren Rettungshubschraubers in Sachsen-Anhalt gezeigt“. “Diesen Vorschlag müssen wir ganz intensiv miteinander diskutieren“, zitiert die dpa Pähle. Neben einer besseren Organisation der wohnortnahen Basisversorgung und des Einsatzes der Telemedizin könne der vermehrte Einsatz von Hubschraubern helfen, Notfallpatientinnen und -patienten in die für ihre Erkrankung/Verletzung besser geeigneten Kliniken zu transportieren.
Zur Vorgeschichte
Als es im Jahr 2020 um die Schließung des Havelberger Krankenhauses ging, forderte die Johanniter GmbH nicht nur den Erhalt des Krankenhauses vor Ort als sogenanntes Portalkrankenhaus, sondern auch die Stationierung eines Rettungs- oder Intensivtransporthubschraubers in der Altmark. Seinerzeit gab es diesbezüglich zwar Gespräche im altmärkischen Landratsamt, das Ansinnen wurde aber abgelehnt. Nun, drei Jahre später und nach dem Ende der Coronapandemie, hat die Forderung den Landtag von Sachsen-Anhalt erreicht.
Autor
- Quelle(n):
- Siehe Weblinks im Kontextbereich dieser News