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50 Jahre: DRF Luftrettung zeigt Sonderlackierung und Ausstellung „Welt der Luftretter“

21.03.2023

Berlin (BLN) ::  Samstagvormittag auf dem Washingtonplatz vor dem Berliner Hauptbahnhof: Neben dem alltäglichen geschäftigen Treiben bei perfektem Frühlingswetter scharte sich eine Menschentraube um ein noch gut verhülltes Geheimnis. Zahlreiche Pressevertreter, Fachleute, Luftrettungsinteressierte und auch zufällig anwesende Passanten warteten auf den Beginn der Auftaktveranstaltung zum 50-jährigen Jubiläum der DRF Luftrettung. Zu diesem Anlass sollte an prominenter Örtlichkeit unter anderem eine fabrikneue sonderlackierte H145 erstmalig der Öffentlichkeit präsentiert werden.

Die H145 D-HXFH mit ihrer Jubiläumslackierung

Die H145 D-HXFH mit ihrer Jubiläumslackierung

Foto: Johannes Herrmann

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Am vergangenen Wochenende jährte sich der allererste Rettungseinsatz eines Hubschraubers der damaligen Deutschen Rettungsflugwacht vom 19. März 1973 in Stuttgart. Viel ist seitdem passiert, wie Dr. Krystian Pracz, Vorstandsvorsitzender der DRF Luftrettung, in seiner Eröffnungsrede betonte. Da nicht die Organisation selbst, welche bereits 1972 gegründet wurde, sondern der Einsatz für die Menschen im Mittelpunkt stehen soll, habe man sich bewusst für dieses Datum als Auftakt der Jubiläumsfeierlichkeiten entschieden. Mit einigen Eckdaten zur heutigen Größe der Organisation unterstrich er die immense Entwicklung der vergangenen 50 Jahre hin zur heutigen DRF Luftrettung und ihrer wichtigen Rolle in der modernen Notfallmedizin Deutschlands.

Neben einer Besatzung des „Christoph Berlin“ (in roter Einsatzkleidung) zur Eröffnung anwesend: Dr. Krystian Pracz (DRF Luftrettung), Dr. Eiko Spielmann (Berliner Feuerwehr), Iris Spranger (Berliner Senatorin), Prof. Dr. Axel Ekkernkamp (UK Berlin) (v.l.)

Neben einer Besatzung des „Christoph Berlin“ (in roter Einsatzkleidung) zur Eröffnung anwesend: Dr. Krystian Pracz (DRF Luftrettung), Dr. Eiko Spielmann (Berliner Feuerwehr), Iris Spranger (Berliner Senatorin), Prof. Dr. Axel Ekkernkamp (UK Berlin) (v.l.)

Foto: Johannes Herrmann

Die Berliner Senatorin für Inneres, Digitalisierung und Sport, Iris Spranger, brachte in Ihrer Rede nicht nur ihre Glückwünsche zum Ausdruck, sondern ebenso Anerkennung für das geleistete Engagement der DRF Luftrettung im Voranbringen der Luftrettung sowie für die gute Zusammenarbeit insbesondere mit der Berliner Luftrettungsstation „Christoph Berlin“. Zudem bedankte sie sich dafür, dass man trotz der historisch gewachsenen Verwurzelung in Baden-Württemberg die Bundeshauptstadt für dieses symbolische Event ausgewählt hat.

Gruppenbild mit einem LHF der Berliner Feuerwehr

Gruppenbild mit einem LHF der Berliner Feuerwehr

Foto: Johannes Herrmann

Nach diesen Grußworten wurde unter Beteiligung von Maximilian Klaritsch, HEMS-TC der DRF-Station Regensburg, der Jubiläumshubschrauber von seiner „Verpackung“ befreit. Klaritsch konnte mit seinem Designentwurf in einem internen Wettbewerb zur Gestaltung der Sonderlackierung überzeugen und durfte sich nach der Enthüllung durch eine Unterschrift am Hubschrauber verewigen. Dieser wurde erst am Abend zuvor direkt vom Lackieren bei der Firma Airglaze Aviation per Tieflader nach Berlin überführt, so dass das außergewöhnliche Erscheinungsbild tatsächlich bis zuletzt ein Geheimnis für die Öffentlichkeit blieb.

In der „Welt der Luftretter“ gibt es für Interessierte allerlei Fakten und Hintergründe zur DRF Luftrettung und deren Arbeit zu erfahren

In der „Welt der Luftretter“ gibt es für Interessierte allerlei Fakten und Hintergründe zur DRF Luftrettung und deren Arbeit zu erfahren

Foto: Johannes Herrmann

Eine weitere Premiere feierte die „Welt der Luftretter“. Dabei handelt es sich um eine mobile interaktive Ausstellung, welche die Tätigkeiten der DRF Luftrettung vorstellen und greifbarer machen soll. An diversen Stationen bekommt man Ausrüstungsgegenstände erklärt, kann sein Wissen bei Quizfragen testen, Videos starten oder auch einen mittels VR-Brille simulierten Hubschrauberflug unternehmen.

Groß und Klein konnten den Jubiläumshubschrauber sowie dessen Equipment genau unter die Lupe nehmen

Groß und Klein konnten den Jubiläumshubschrauber sowie dessen Equipment genau unter die Lupe nehmen

Foto: Johannes Herrmann

Neben der „Welt der Luftretter“ bestand nach der offiziellen Eröffnung für die Besucher an beiden Wochenendtagen jeweils bis 18 Uhr die Möglichkeit auch am Hubschrauber selbst durch einen Blick in dessen Inneres im wahrsten Sinne einen Einblick in die moderne Luftrettung zu bekommen. Zudem standen zahlreiche DRF-Mitarbeiter, darunter auch diverse aktive Besatzungsmitglieder, für Gespräche zur Verfügung und beantworteten unzählige Fragen von Groß und Klein über ihre Arbeit.

Ihr Jubiläum nimmt die DRF Luftrettung zum Anlass, sich auch bei einer Reihe von weiteren Veranstaltungen der Öffentlichkeit vorzustellen – als nächstes bei einem Tag der offenen Tür der Station Göttingen am 15. April 2023.

Die „Welt der Luftrettung“ wird noch bei zahlreichen weiteren Veranstaltungen im Jubiläumsjahr zu besichtigen sein

Die „Welt der Luftrettung“ wird noch bei zahlreichen weiteren Veranstaltungen im Jubiläumsjahr zu besichtigen sein

Foto: Johannes Herrmann

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Über rth.info und unser Themenspektrum

Wir vom Nachrichtenmagazin rth.info berichten ehrenamtlich über Rettungshubschrauber, also notfallmedizinisch ausgerüstete und besetzte Helikopter, die im Rettungsdienst eingesetzt werden. Hubschrauber sind wertvoll als Rettungsmittel, da sie schnell, wendig und unabhängig vom Straßennetz sind. Ebenso dienen sie zum eiligen Transfer von Intensivpatienten zwischen Kliniken.

Für die Luftrettung besteht ein dichtes Standortnetz – sowohl von Rettungshubschraubern, als auch von Intensivtransport-Hubschraubern für den Interhospitaltransfer (siehe unsere Standortkarte). Die Standorte werden von staatlichen und nichtstaatlichen Betreibern unterhalten. Die ADAC Luftrettung stellt die meisten zivilen Rettungshubschrauber in Deutschland. Die DRF Luftrettung betreibt auch besonders viele Luftrettungszentren in Deutschland. Ihr Vorgänger war die Deutsche Rettungsflugwacht e.V. – bis zum Wechsel von Name und Rechtsform (2008). Weitere wichtige Betreiber, darunter das Bundesministerium des Innern mit seinen Zivilschutzhubschraubern, stellen wir hier vor.

Hubschrauber ergänzen den Rettungsdienst am Boden in medizinischen Notlagen. Sie sollen nicht den Bodenrettungsdienst ersetzen, da Rettungshubschrauber nicht allwetterfähig sind. Luftretter unterscheiden mehrere Einsatzarten. Die wichtigsten sind primäre Notfalleinsätze an einem Einsatzort und sekundäre Patiententransporte von einer Klinik zur anderen. In der Luftrettung kommt komplexe notfallmedizinische Technik zum Einsatz, die u.a. Anaesthesie, Chirurgie, Innere Medizin und Pädiatrie abdeckt.

"Helicopter Emergency Medical Services", kurz HEMS, ist die englische Bezeichnung für Luftrettungsdienst. Der Assistent des Notarztes wird daher als HEMS TC bzw. HEMS Crew Member bezeichnet. Zahlreiche Piloten verdienen in der Luftrettung ihren Lebensunterhalt – für viele Fans ein Traumberuf. Die Betreiber setzen viele Flugstunden und Erfahrung voraus.

Der aktuell bedeutsamste europäische Hubschrauberhersteller ist Airbus Helicopters mit seinen Baumustern H135, H145, und weiteren. Der US-amerikanische Hubschrauberhersteller Bell hat mit den Baumustern Bell 212, Bell 222, Bell 412, die Luftrettung mit geprägt, aber seit ca. 2010 Marktanteile an Airbus Helicopters verloren. Beschreibungen weiterer Hubschrauber-Hersteller finden Sie in unseren Typentexten.

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