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REGA verkauft A109 und bestellt 21 Fünfblatt-H145

05.12.2022

Zürich (CH) ::  Die schweizerische Luftrettungsorganisation REGA baut ihre Flotte massiv um. Voraussichtlich von 2024 bis 2026 stellt sie als Ersatz für die bestehende AW109SP “Da-Vinci“-Flotte insgesamt 21 neu zu beschaffende H145 mit Fünfblattrotor in Dienst – auch bekannt als BK 117 D3. Zusätzlich zu neun bereits im März bestellten H145-Exemplaren habe sie nun den Vertrag für 12 weitere unterzeichnet, teilte die eidgenössische Luftrettungsbetreiberin mit.

Die Zuverlässigkeit ihrer Flotte ist [...] ein entscheidender Faktor. Deshalb werden die 2009 beschafften «Da Vinci»-Helikopter, die sich im Einsatz sehr bewährt haben, ab 2024 [...] abgelöst. Mit den neuen Rettungshelikoptern kann der Wartungsaufwand reduziert und die hervorragende Verfügbarkeit der Flotte weiterhin erhalten werden, erklärte die REGA in ihrer Pressemitteilung. Ob das im Umkehrschluss heißt, dass sie bei der A109SP “Da Vinci“ künftig deutlich mehr Wartung und signifikant verschlechterte Verfügbarkeit erwartet, und ob sie dafür – falls zutreffend – noch andere Indizien als nur das Alter der Maschinen sieht, ließ die REGA offen. Kürzlich hatte die REGA die geplante Anschaffung der AW 169 abgeblasen (rth.info berichtete im Oktober).

Airbus Helicopters, so ließ die REGA weiter verlauten, entwickle zudem eigens für die Rega ein Navigations- und Avionik-System, das es erlaubt künftig auch bei schlechtester Sicht in engen Tälern oder anspruchsvollem Terrain Instrumentenflugverfahren einzusetzen. Näheres dazu teilte die Organisation nicht mit.

“Die Rega investiert in die Modernisierung und Erweiterung ihrer Helikopterflotte insgesamt über 200 Millionen Schweizer Franken. Die ausgemusterten Maschinen des Typs AW109SP «Da Vinci» sowie die vierblättrigen Airbus H145 wird die Rega verkaufen.“

Diese Entscheidung stellt einen deutlichen Umbruch in der Flottenpolitik der REGA dar. Mit der A109 verbindet die REGA bis dato eine sehr lange Geschichte; bereits bevor die “Da Vinci“ Einzug gehalten hatte, war bei der REGA bis zum Ende der 2000er Jahre die Agusta A-109 K2 das Arbeitstier für die Gebirgsbasen gewesen. So prägten die Agusta-Maschinen eine Epoche der Luftrettung in der Schweiz. Demnächst bricht eine neue Epoche an.

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Matthias Hansen

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Über rth.info und unser Themenspektrum

Wir vom Nachrichtenmagazin rth.info berichten ehrenamtlich über Rettungshubschrauber, also notfallmedizinisch ausgerüstete und besetzte Helikopter, die im Rettungsdienst eingesetzt werden. Hubschrauber sind wertvoll als Rettungsmittel, da sie schnell, wendig und unabhängig vom Straßennetz sind. Ebenso dienen sie zum eiligen Transfer von Intensivpatienten zwischen Kliniken.

Für die Luftrettung besteht ein dichtes Standortnetz – sowohl von Rettungshubschraubern, als auch von Intensivtransport-Hubschraubern für den Interhospitaltransfer (siehe unsere Standortkarte). Die Standorte werden von staatlichen und nichtstaatlichen Betreibern unterhalten. Die ADAC Luftrettung stellt die meisten zivilen Rettungshubschrauber in Deutschland. Die DRF Luftrettung betreibt auch besonders viele Luftrettungszentren in Deutschland. Ihr Vorgänger war die Deutsche Rettungsflugwacht e.V. – bis zum Wechsel von Name und Rechtsform (2008). Weitere wichtige Betreiber, darunter das Bundesministerium des Innern mit seinen Zivilschutzhubschraubern, stellen wir hier vor.

Hubschrauber ergänzen den Rettungsdienst am Boden in medizinischen Notlagen. Sie sollen nicht den Bodenrettungsdienst ersetzen, da Rettungshubschrauber nicht allwetterfähig sind. Luftretter unterscheiden mehrere Einsatzarten. Die wichtigsten sind primäre Notfalleinsätze an einem Einsatzort und sekundäre Patiententransporte von einer Klinik zur anderen. In der Luftrettung kommt komplexe notfallmedizinische Technik zum Einsatz, die u.a. Anaesthesie, Chirurgie, Innere Medizin und Pädiatrie abdeckt.

"Helicopter Emergency Medical Services", kurz HEMS, ist die englische Bezeichnung für Luftrettungsdienst. Der Assistent des Notarztes wird daher als HEMS TC bzw. HEMS Crew Member bezeichnet. Zahlreiche Piloten verdienen in der Luftrettung ihren Lebensunterhalt – für viele Fans ein Traumberuf. Die Betreiber setzen viele Flugstunden und Erfahrung voraus.

Der aktuell bedeutsamste europäische Hubschrauberhersteller ist Airbus Helicopters mit seinen Baumustern H135, H145, und weiteren. Der US-amerikanische Hubschrauberhersteller Bell hat mit den Baumustern Bell 212, Bell 222, Bell 412, die Luftrettung mit geprägt, aber seit ca. 2010 Marktanteile an Airbus Helicopters verloren. Beschreibungen weiterer Hubschrauber-Hersteller finden Sie in unseren Typentexten.

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