Trauer um Stiftungsgründer Dr. h.c. Siegfried Steiger
20.03.2022
Winnenden (BWÜ) :: Der Gründer der Björn Steiger Stiftung, Dr. h.c. Siegfried Steiger, ist nur wenige Tage nach seiner Frau Ute im Alter von 92 Jahren verstorben. Das teilte die Björn Steiger Stiftung am 17. März mit. Prof. Dr. Jürgen Gramke, der Vorsitzenden des Präsidialrates der Stiftung, nahm dazu Stellung:
„Er war ein Visionär, der immer vorausschauend handelte. Vieles, was heute im Rettungswesen selbstverständlich erscheint, ist durch sein Engagement und die Stiftung angestoßen und vorangetrieben geworden. Mit Hochachtung nehmen wir nun Abschied von Siegfried Steiger. Wir werden ihm sowie seiner Ehefrau Ute stets ein ehrendes Andenken bewahren.“
Die Stiftung verweist auf viele Projekte, die vom Ehepaar Steiger angestoßen worden waren. Viele davon sind in der Tat bahnbrechend gewesen und haben den Rettungsdienst entscheidend verändert und geprägt: Die Einführung der einheitlichen und mittlerweile europaweit gültigen Notrufnummer 112, den Aufbau der Deutschen Rettungsflugwacht (2008 überführt in die heutige DRF Luftrettung) und die Verbreitung von Laien-Defibrillatoren. Die Steiger Stiftung engagierte sich in den 2000er Jahren auch beim Einführen der Handy-Ortung durch Rettungsleitstellen und setzte dazu auf die damals neue Notruftechnik Advanced Mobile Location (AML).
Die Stiftung verweist auch nochmals auf ein besonderes Vermächtnis der Eheleute Steiger aus den Gründungsjahren der öffentlich-rechtlichen Luftrettung:
“Stets ging es Siegfried Steiger darum, Schwachstellen in der Notfallhilfe aufzudecken und durch Forderungen und eigene Initiativen Lösungen dafür zu finden. Diese trieb er durch Spenden und mit eigenen finanziellen Mitteln voran, etwa im Jahr 1972, als das Projekt Luftrettung in Deutschland vor dem Aus stand, nachdem die Bundesregierung die staatliche Finanzierung für den Rettungshubschrauber Christoph 2 in Frankfurt nicht erfüllen konnte und die Björn Steiger Stiftung anstelle des Bundesinnenministeriums als Käufer einsprang.“
Deutschlandweit für sein Lebenswerk gewürdigt: Der diese Woche verstorbene Siegfried Steiger
Foto: Björn Steiger Stiftung
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Steigers Tod löste über Deutschland hinaus Betroffenheit aus. Besonders gewürdigt wurde er im Nachbarland Luxemburg seitens der LAR (Luxembourg Air Rescue). Sie schrieb auf ihrer Webseite:
“Als eine Gruppe von Berufsfeuerwehrleuten um René Closter 1988 eine Initiative zur Gründung einer luxemburgischen Rettungsflugwacht ins Leben rief, stieß sie im eigenen Land auf starken Widerstand. Auf ihrer Suche nach Unterstützung wurde sie auf die Björn Steiger Stiftung und ihren Gründer Siegfried Steiger aufmerksam, dessen ungemeine Verdienste um das Rettungswesen bereits damals über die deutschen Grenzen hinweg ausstrahlten.
Er war es, der den Gründern der LAR mit ihrem Anliegen, eine Luftrettung in Luxemburg aufzubauen, ein offenes Ohr und Vertrauen schenkte. Siegfried war bereit, den Luxemburgern zu helfen und vermietete ihnen einen seiner Hubschrauber samt Besatzung. Die LAR verdankt Siegfried Steiger, der Gründungsmitglied der LAR war, somit nicht weniger als ihre Existenz. Von 1988 bis 2007 gehörte er dem Vorstand an, seit 2007 war er schließlich Ehrenpräsident unserer Organisation.“
Auch das Echo in den deutschen Medien lässt erkennen, welche Strahlkraft die Eheleute Steiger hatten. Über den Tod Siegfried Steigers berichteten – um nur einige wichtige zu nennen – der SWR, die FAZ, die “Badischen Neuesten Nachrichten“, die “Bild“, der “Stern“, die “Stuttgarter Nachrichten“, T-Online und die Rhein-Neckar-Zeitung.