30 Jahre ADAC Luftrettung in Ingolstadt: “Christoph 32“ feiert runden Geburtstag
11.07.2021
Ingolstadt (BAY) :: Er ist Notarztzubringer und fliegende Intensivstation in einem: „Christoph 32“, der Ingolstädter Rettungshubschrauber der gemeinnützigen ADAC Luftrettung. Mit seiner Indienststellung vor 30 Jahren, am 10. Juli 1991, begann eine neue Ära in der Luftrettung im nordwestlichen Oberbayern. Zuvor war dort die Bundeswehr mit einer SAR-Maschine vom Bundeswehrstützpunkt Manching zu Rettungsflügen gestartet. 37.379 Mal leisteten die Ingolstädter Crews seitdem schnelle Hilfe aus der Luft [Stand: 28. Juni 2021].
Seit drei Jahrzehnten Tag für Tag in der Luft: „Christoph 32“ ist rund 70 Kilometer rund um Ingolstadt im Einsatz
Foto: ADAC Luftrettung/Gabriel
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Fliegender Wechsel: Am 10. Juli 1991 übernahm der ADAC in Ingolstadt das Luftrettungskommando von der Bundeswehr
Foto: Franz Mayer
„Eine beachtliche Leistung, die auf einem routinierten Miteinander beruht sowie auf dem Willen, stets Bestleistungen zum Wohle des Patienten zu erbringen“, würdigt Frédéric Bruder, Geschäftsführer der ADAC Luftrettung, anlässlich des runden Geburtstags das große Engagement der Ingolstädter Crews um Stationsleiter Bernhard Stadler. Sein Dank gilt dem Zweckverband für Rettungsdienst und Feuerwehralarmierung Ingolstadt als Träger von „Christoph 32“, dem BRK Ingolstadt und München, das die Notfallsanitäter (TC HEMS) stellt und den Notärzten des Klinikums Ingolstadt. Denn Luftrettung sei Teamarbeit und auf einem so hohen Niveau nur in partnerschaftlicher Zusammenarbeit möglich.
Deutliche Zeitersparnis
Weil die Bundeswehrmaschine den Notarzt früher erst am Klinikum abholen musste, verstrich wertvolle Zeit. Nur durchschnittlich 170 Mal pro Jahr wurde die SAR[-Maschine] aus diesem Grund zu Einsätzen alarmiert. Durch den Wegfall der Zwischenlandung erreichte „Christoph 32“ den Einsatzort im Schnitt acht Minuten schneller.
In den ersten Jahren standen den Teams lediglich provisorische Container auf dem Klinikumsgelände zur Verfügung. Mangels eines Hangars wurde die Maschine vom Typ BK 117 deshalb nachts auf dem Militärstützpunkt in Manching untergestellt. Im Juni 1994 begann der Bau einer Hubschrauberstation, die am 1. Juli 1995 feierlich eingeweiht wurde. Damit hatte das Containerdasein ein Ende für die Crews.
Im Juni 1994 begann der Bau einer Hubschrauberstation, die am 1. Juli 1995 feierlich eingeweiht wurde (die Aufnahme aus dem April 2012 zeigt Station und BK 117)
Foto: Jörn Fries
“Christoph 32“ startet im April 2012 zu einem Notfalleinsatz (hier gut zu sehen: die ZRF-München-Beklebung der Back-up-Maschine)
Foto: Jörn Fries
Einige Stunden zuvor hatte “Christoph 32“ noch einen Notfallpatienten nach Regensburg an das dortige Universitätsklinikum verlegt (hier zu sehen der Start zum Rückflug nach Ingolstadt)
Foto: Jörn Fries
2012 folgte der Spatenstich für einen Erweiterungsbau, der 2014 bezugsfertig war. So verfügen die Ingolstädter Crews über ausreichend Aufenthalts- und Ruheräume, eine Hygiene- und Desinfektionseinheit, Schulungsräume sowie über ein Lager für medizinisches Material. Die Station entspricht modernsten Standards und erfüllt alle geltenden EU-Vorschriften. Im Juli 2015 begann erneut eine Ära für die Ingolstädter Luftretter. Nach 24 Jahren wurde die alte BK 117 durch eine moderne Maschine des Typs H135 abgelöst. Die großen Vorteile dieses Airbus Helicopters sind die deutlich geringeren Geräuschemissionen, seine Einsatzgeschwindigkeit von bis zu 230 km/h sowie ein enormer Zugewinn an Sicherheit für die Besatzung und den Patienten.
Für den Jubiläumsaufkleber wurde das Logo des Bayerischen Roten Kreuzes auf den Patientenraumtüren der H135 entfernt
Foto: ADAC Luftrettung
Unfälle Einsatzursache Nummer eins
2020 starteten die Crews in Ingolstadt zu 1.288 Rettungsflügen &ndsh; das entspricht durchschnittlich drei bis vier Einsätzen pro Tag. Der Rückgang um rund 17 Prozent gegenüber dem Vorjahr ist auf die coronabedingten Einschränkungen in der Mobilität zurückzuführen, der Arbeitsaufwand für die Besatzungen nahm wegen der strengen Hygiene- und Sicherheitsmaßnahmen jedoch gleichzeitig erheblich zu. Einsatzursache Nummer eins für „Christoph 32“ waren mit 41 Prozent Verletzungen nach Unfällen. Dazu gehören Freizeit-, Sport-, Schul- und Verkehrsunfälle. Dahinter folgten mit 24 Prozent Herz-Kreislauf-Erkrankungen und mit 16 Prozent neurologische Notfälle, wie beispielsweise Schlaganfälle.
Für die ADAC Luftrettung gGmbH, die ein Tochterunternehmen der gemeinnützigen ADAC Stiftung ist, arbeiten bundesweit fast 1.300 Menschen – darunter rund 160 Piloten, etwa 600 Notärzte, 250 Notfallsanitäter (TC HEMS) und 150 Techniker.
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- Quelle(n):
- Pressemitteilung “Mehr als 37 000 Mal schnelle Hilfe aus der Luft – 30 Jahre ADAC Luftrettung in Ingolstadt: „Christoph 32“ feiert runden Geburtstag“ der ADAC Luftrettung vom 9. Juli 2021