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Station Halle der DRF Luftrettung feiert 30. Geburtstag

20.06.2021

Landsberg OT Oppin (SAH) ::  Dieser Freitag [18.06.2021] ist für die Luftretter der DRF Luftrettung etwas Besonderes: Vor 30 Jahren, am 18. Juni 1991, wurde die Station in Halle gegründet. Mit [dem Intensivtransporthubschrauber (ITH)] “Christoph Sachsen-Anhalt“ ging es los, seit 2002 startet mit “Christoph Halle“ ein zweiter Rettungshubschrauber, wenn schnelle Hilfe erforderlich ist.

An der Station Halle der DRF Luftrettung sind gleich zwei Hubschrauber stationiert: “Christoph Sachsen-Anhalt“ (H145) und “Christoph Halle“ (H135)

An der Station Halle der DRF Luftrettung sind gleich zwei Hubschrauber stationiert: “Christoph Sachsen-Anhalt“ (H145) und “Christoph Halle“ (H135)

Foto: DRF Luftrettung

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“Wir hätten diesen speziellen Tag unheimlich gerne mit vielen Gästen gefeiert“, erklärt Stationsleiter Björn Heiderich, “Corona lässt dies leider immer noch nicht zu. Wir hoffen aber, das zeitnah nachholen zu können. Natürlich freuen wir uns aber trotzdem über Glückwünsche. Das geht ja heute auch digital.“

Einsatzzahlen belegen den Bedarf

Glückwünsche kommen schon mal aus den eigenen Reihen: “Die Kolleginnen und Kollegen in Halle leisten jeden Tag großartige Arbeit und zum 30. Geburtstag der Station gratuliere ich ganz herzlich“, sagt Dr. Krystian Pracz, Vorstandsvorsitzender der DRF Luftrettung. “Die Crews der beiden Hubschrauber tragen im erheblichen Maße dazu bei, die medizinische Versorgung der Menschen in Sachsen-Anhalt sicher zu stellen. Und, wenn es nach uns geht, werden wir das auch noch viele weitere Jahre gewährleisten.“

Wie groß der Bedarf ist, belegen die Zahlen. Zu 2.069 Einsätzen hoben die beiden [H]ubschrauber 2020 ab, sei es, um lebenswichtige Intensivtransporte von Patient[...]*innen vorzunehmen oder verletzte Menschen nach einem Unfall medizinisch zu versorgen. Auf die Corona-Pandemie reagierte die DRF Luftrettung vor einem Jahr schnell und stattete “Christoph Sachsen-Anhalt“ mit einem “EpiShuttle“ aus. Durch den Einsatz dieser speziellen Isoliertrage werden Patient*innen und Crew optimal geschützt.

“Wir würden uns freuen, wenn wir bald sagen können, das ‘EpiShuttle‘ brauchen wir für Corona-Transporte nicht mehr“, erläutert Björn Heiderich, “denn das würde bedeuten, dass wir die Pandemie hinter uns gelassen haben.“ Zu tun gibt es für die Luftretter aus Halle schließlich genug. Und das wird sich ganz sicher auch in den kommenden Jahren nicht ändern.

Besonderheiten

“Christoph Sachsen-Anhalt“ ist der einzige Intensivtransporthubschrauber in Sachsen-Anhalt. [Er ist] 24-Stunden täglich einsatzbereit [...]. Darüber hinaus ist an der Station ein weiterer Hubschrauber stationiert: “Christoph Halle“ ist täglich von 7.00 Uhr morgens bis Sonnenuntergang einsatzbereit. Die Hallenser Hubschrauber führen lebenswichtige Intensivtransporte von Patient*innen zwischen Kliniken durch. Dazu kommen ECMO- und Inkubatortransporte, bei denen Frühgeborene bzw. Babys mit schweren gesundheitlichen Problemen in einem speziellen Brutkasten transportiert werden. ECMO-Transporte werden in Zusammenarbeit bzw. im Auftrag der Universitätsklinik Halle durchgeführt. Darüber hinaus werden “Christoph Sachsen-Anhalt“ und “Christoph Halle“ tagsüber als nächstgelegene Hubschrauber zu Notfalleinsätzen alarmiert, um schnellstmöglich eine*n Notarzt*ärztin zu den Patient*innen zu bringen.

Historische Entwicklung

Mit Beginn des Einsatzbetriebs 1991 an der Station Halle stellte die HSD Luftrettung einen Hubschrauber des Typs Bell 206 Long Ranger in Dienst. Im Jahr 1993 nahm die Station den 24-Stunden-Betrieb mit einem Hubschrauber des Typs Bell 222 auf, im Jahr 2000 wurde ein Hubschrauber des Typs BK 117 in Dienst gestellt. Ab 2002 kam mit “Christoph Halle“ ein zweiter Hubschrauber zum Einsatz. Im Zuge der Aufschmelzung der HSD Luftrettung gemeinnützige GmbH wird die Station seit 1. Januar 2015 durch die DRF Stiftung Luftrettung gemeinnützige AG betrieben. Anfang 2018 erfolgte die Indienststellung der neuen Hubschrauber des Typs H135 (“Christoph Halle“) und H145 (“Christoph Sachsen-Anhalt“).

Der HSD setzte an seiner Station am Flugplatz Halle-Oppin lange Jahre die Bell 222 als ITH “Christoph Sachsen-Anhalt“ ein

Der HSD setzte an seiner Station am Flugplatz Halle-Oppin lange Jahre die Bell 222 als ITH “Christoph Sachsen-Anhalt“ ein

Foto: Jörn Fries

Zur gleichen Zeit setzte das Team-DRF-Mitglied HSD auch eine der beiden von der ADAC Luftrettung übernommenen MD 900 Explorer als Back-up-RTH “Christoph Halle“ ein

Zur gleichen Zeit setzte das Team-DRF-Mitglied HSD auch eine der beiden von der ADAC Luftrettung übernommenen MD 900 Explorer als Back-up-RTH “Christoph Halle“ ein

Foto: Jörn Fries

Der Bildautor hatte seinerzeit Gelegenheit, mit der MD 900 Explorer mitzufliegen

Der Bildautor hatte seinerzeit Gelegenheit, mit der MD 900 Explorer mitzufliegen

Foto: Jörn Fries

Hier überfliegt der RTH “Christoph Halle“ gerade das Universitätsklinikum Halle

Hier überfliegt der RTH “Christoph Halle“ gerade das Universitätsklinikum Halle

Foto: Jörn Fries

Ende April 2010 kam eine BK 117 als ITH “Christoph Sachsen-Anhalt“ zum Einsatz

Ende April 2010 kam eine BK 117 als ITH “Christoph Sachsen-Anhalt“ zum Einsatz

Foto: Jörn Fries

Zwei Jahre später, Mitte April 2012, flog die BK 117 auch als “Christoph Halle“

Zwei Jahre später, Mitte April 2012, flog die BK 117 auch als “Christoph Halle“

Foto: Jörn Fries

Ende Januar 2013 flog als ITH “Christoph Sachsen-Anhalt“ eine EC 145 und als RTH “Christoph Halle“ eine BK 117

Ende Januar 2013 flog als ITH “Christoph Sachsen-Anhalt“ eine EC 145 und als RTH “Christoph Halle“ eine BK 117

Foto: Jörn Fries

Ende Juli 2019 flog an der Station Halle der DRF Luftrettung eine H145 als ITH “Christoph Sachsen-Anhalt“ und eine H135 als RTH “Christoph Halle"

Ende Juli 2019 flog an der Station Halle der DRF Luftrettung eine H145 als ITH “Christoph Sachsen-Anhalt“ und eine H135 als RTH “Christoph Halle"

Foto: Jörn Fries

Korrektur vom 22.06.2021: Das Luftbild zeigt das Universitätsklinikum Halle, nicht das BG-Klinikum Bergmannstrost. Wir haben zudem das Bild nachbearbeitet, da die Dia-Aufnahme ursprünglich spiegelverkehrt gescannt und veröffentlicht wurde. Wir danken dem aufmerksamen Hinweisgeber und bitten den Irrtum zu entschuldigen.

Autor

Quelle(n):
Pressemitteilung “Station Halle der DRF Luftrettung feiert 30. Geburtstag“ der DRF Luftrettung vom 17. Juni 2021

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Über rth.info und unser Themenspektrum

Wir vom Nachrichtenmagazin rth.info berichten ehrenamtlich über Rettungshubschrauber, also notfallmedizinisch ausgerüstete und besetzte Helikopter, die im Rettungsdienst eingesetzt werden. Hubschrauber sind wertvoll als Rettungsmittel, da sie schnell, wendig und unabhängig vom Straßennetz sind. Ebenso dienen sie zum eiligen Transfer von Intensivpatienten zwischen Kliniken.

Für die Luftrettung besteht ein dichtes Standortnetz – sowohl von Rettungshubschraubern, als auch von Intensivtransport-Hubschraubern für den Interhospitaltransfer (siehe unsere Standortkarte). Die Standorte werden von staatlichen und nichtstaatlichen Betreibern unterhalten. Die ADAC Luftrettung stellt die meisten zivilen Rettungshubschrauber in Deutschland. Die DRF Luftrettung betreibt auch besonders viele Luftrettungszentren in Deutschland. Ihr Vorgänger war die Deutsche Rettungsflugwacht e.V. – bis zum Wechsel von Name und Rechtsform (2008). Weitere wichtige Betreiber, darunter das Bundesministerium des Innern mit seinen Zivilschutzhubschraubern, stellen wir hier vor.

Hubschrauber ergänzen den Rettungsdienst am Boden in medizinischen Notlagen. Sie sollen nicht den Bodenrettungsdienst ersetzen, da Rettungshubschrauber nicht allwetterfähig sind. Luftretter unterscheiden mehrere Einsatzarten. Die wichtigsten sind primäre Notfalleinsätze an einem Einsatzort und sekundäre Patiententransporte von einer Klinik zur anderen. In der Luftrettung kommt komplexe notfallmedizinische Technik zum Einsatz, die u.a. Anaesthesie, Chirurgie, Innere Medizin und Pädiatrie abdeckt.

"Helicopter Emergency Medical Services", kurz HEMS, ist die englische Bezeichnung für Luftrettungsdienst. Der Assistent des Notarztes wird daher als HEMS TC bzw. HEMS Crew Member bezeichnet. Zahlreiche Piloten verdienen in der Luftrettung ihren Lebensunterhalt – für viele Fans ein Traumberuf. Die Betreiber setzen viele Flugstunden und Erfahrung voraus.

Der aktuell bedeutsamste europäische Hubschrauberhersteller ist Airbus Helicopters mit seinen Baumustern H135, H145, und weiteren. Der US-amerikanische Hubschrauberhersteller Bell hat mit den Baumustern Bell 212, Bell 222, Bell 412, die Luftrettung mit geprägt, aber seit ca. 2010 Marktanteile an Airbus Helicopters verloren. Beschreibungen weiterer Hubschrauber-Hersteller finden Sie in unseren Typentexten.

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