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Die Legende vor ihrem Ende: die letzten BK 117 fliegen im Nordwesten

30.07.2020

Bremen und Emden (NDS) ::  Nachdem am 8. Mai 2020 in Niebüll und am 17. Juli 2020 in Dortmund die dort seit vielen Jahren stationierten BK 117 durch modernere Nachfolger ersetzt wurden (rth.info berichtete), fliegen die beiden letzten BK 117 nun im Nordwesten der Republik: Zum einen handelt es sich um den am Flughafen Bremen stationierten Intensivtransporthubschrauber (ITH) “Christoph Weser“ der DRF Luftrettung, zum anderen um den am Flugplatz Emden beheimateten Ambulanzhubschrauber (AHS) “Rettung Wittmund 79/99-1“ der NHC Luftrettung. Während der AHS wohl auch weiterhin auf das bewährte Modell setzt, wird in Bremen wohl schon in Bälde eine EC 145 zum Einsatz kommen, heißt es aus Kreisen der DRF Luftrettung.

NHC Northern HeliCopter setzt die BK 117 als Ambulanzhubschrauber im Nordwesten Niedersachsens ein

NHC Northern HeliCopter setzt die BK 117 als Ambulanzhubschrauber im Nordwesten Niedersachsens ein

Foto: Tobias Klein

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Damit endet wohl in Kürze eine fast 40-jährige Erfolgsgeschichte im bundesdeutschen Luftrettungsdienst. Die DRF-Luftrettung-Tochter ARA Flugrettung hatte ihre beiden BK 117 (“RK-1“ in Fresach/Kärnten und “RK-2“ in Reutte/Tirol) bereits im Jahr 2018 durch hochmoderne H145 ersetzt Auch die ADAC Luftrettung ersetzte 2018 an ihren beiden Standorten Mainz (“Christoph 77“) und Ulm (“Christoph 22“) die beiden letzten aktiven BK 117 durch H145. In Norditalien hatte Heli Flugrettung Südtirol bzw. der Betreiber INAER bereits im Frühjahr 2015 seine beiden BK 117 (“Pelikan 1“ in Bozen/Bolzano und “Pelikan 2“ in Brixen/Bressanone) ausgesondert und dafür das Muster H145 eingeführt.

Das Muster BK 117 war am 3. Februar 1984 von der damaligen ADAC-Luftrettung GmbH gemeinnützige Gesellschaft als Rettungshubschrauber (RTH) “Christoph 1“ in München stationiert worden. Seinerzeit die erste BK 117 in der HEMS-Version mit dem Kenner D-HDAC bedeutete es für die ADAC Luftrettung die erneute Übernahme des RTH-Betriebs am Städtischen Krankenhaus Harlaching. Vom 1. Januar 1975 bis zum 2. Februar 1984 hatte der damalige Bundesgrenzschutz (BGS) die legendäre Station betrieben.

Nachstehend eine Bildergalerie mit Aufnahmen der BK 117 aus der jüngeren Zeit:

Der ITH “Christoph Weser“ landet im Juni 2018 anlässlich des 13. Tages der Sicherheit auf dem Geländes des Klinikums Links der Weser (LDW) in Bremen

Der ITH “Christoph Weser“ landet im Juni 2018 anlässlich des 13. Tages der Sicherheit auf dem Geländes des Klinikums Links der Weser (LDW) in Bremen

Foto: Jörn Fries

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Über rth.info und unser Themenspektrum

Wir vom Nachrichtenmagazin rth.info berichten ehrenamtlich über Rettungshubschrauber, also notfallmedizinisch ausgerüstete und besetzte Helikopter, die im Rettungsdienst eingesetzt werden. Hubschrauber sind wertvoll als Rettungsmittel, da sie schnell, wendig und unabhängig vom Straßennetz sind. Ebenso dienen sie zum eiligen Transfer von Intensivpatienten zwischen Kliniken.

Für die Luftrettung besteht ein dichtes Standortnetz – sowohl von Rettungshubschraubern, als auch von Intensivtransport-Hubschraubern für den Interhospitaltransfer (siehe unsere Standortkarte). Die Standorte werden von staatlichen und nichtstaatlichen Betreibern unterhalten. Die ADAC Luftrettung stellt die meisten zivilen Rettungshubschrauber in Deutschland. Die DRF Luftrettung betreibt auch besonders viele Luftrettungszentren in Deutschland. Ihr Vorgänger war die Deutsche Rettungsflugwacht e.V. – bis zum Wechsel von Name und Rechtsform (2008). Weitere wichtige Betreiber, darunter das Bundesministerium des Innern mit seinen Zivilschutzhubschraubern, stellen wir hier vor.

Hubschrauber ergänzen den Rettungsdienst am Boden in medizinischen Notlagen. Sie sollen nicht den Bodenrettungsdienst ersetzen, da Rettungshubschrauber nicht allwetterfähig sind. Luftretter unterscheiden mehrere Einsatzarten. Die wichtigsten sind primäre Notfalleinsätze an einem Einsatzort und sekundäre Patiententransporte von einer Klinik zur anderen. In der Luftrettung kommt komplexe notfallmedizinische Technik zum Einsatz, die u.a. Anaesthesie, Chirurgie, Innere Medizin und Pädiatrie abdeckt.

"Helicopter Emergency Medical Services", kurz HEMS, ist die englische Bezeichnung für Luftrettungsdienst. Der Assistent des Notarztes wird daher als HEMS TC bzw. HEMS Crew Member bezeichnet. Zahlreiche Piloten verdienen in der Luftrettung ihren Lebensunterhalt – für viele Fans ein Traumberuf. Die Betreiber setzen viele Flugstunden und Erfahrung voraus.

Der aktuell bedeutsamste europäische Hubschrauberhersteller ist Airbus Helicopters mit seinen Baumustern H135, H145, und weiteren. Der US-amerikanische Hubschrauberhersteller Bell hat mit den Baumustern Bell 212, Bell 222, Bell 412, die Luftrettung mit geprägt, aber seit ca. 2010 Marktanteile an Airbus Helicopters verloren. Beschreibungen weiterer Hubschrauber-Hersteller finden Sie in unseren Typentexten.

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