Goodbye Huey in Niederstetten: Heer hat Waffensystemwechsel auf H145 vollzogen
06.07.2020
Niederstetten (BWÜ) ::
Am heutigen 6. Juli 2020 hat die Bundeswehr auf dem Militärflugplatz Niederstetten für das dortige SAR-Kommando den Waffensystemwechsel auf die H145 vollzogen. Vor geladenen Gästen vollzog das Heer den Generationenwechsel feierlich und kombinierte ihn mit einer Leistungsschau des neu eingeführten Hubschraubermodells. Die H145 ist auf dem zivilen Markt seit mehreren Jahren erfolgreich – nicht nur in der Luftrettung, sondern auch in anderen Einsatzbereichen. Die Bundeswehr beschaffte die H145 als “LUH SAR“ (Leichter Unterstützungshubschrauber Search And Rescue), weil der bereits vorher etablierte Hubschraubertyp NH 90 zu groß und schwer wäre, um beispielsweise an vielen der zivilen Kliniklandeplätze zur Landung zu gehen.
Abschiedsrunde der Bell UH-1D als RESCUE 63
Foto: Patrick Permien
Im Rahmen der Leistungsschau demonstrierte der LUH SAR das Absetzen eines Luftrettungsmeisters per Seilwinde, das Abwerfen von Löschwasser mittels sogenanntem Bambi-Bucket (Außenlast-Wasserbehälter) und das Absetzen einer Außenlast. Die altehrwürdige Vorgängerin Bell UH-1D, welche als Hubschraubertyp für unglaubliche 50 Jahre im Einsatz der Bundeswehr stand, flog eine Ehrenrunde, bevor der H145 erstmals ihren Platz am SAR-Kommando einnahm – welches nicht zur Besichtigung offenstand, wofür die Bundeswehr Pandemieschutz-Gründe geltend machte. Der LUH SAR fliegt nun erstmals Einsätze als “RESCUE 63“ am SAR-Kommando Niederstetten. Alle zum Start erforderlichen Trainings sind absolviert worden, hierzu stand ein LUH SAR bereits seit geraumer Zeit am Militärflugplatz.
Start zur Leistungsschau
Foto: Patrick Permien
Den Rahmen gab eine Reihe von NH90-Hubschraubern im Hintergrund des HTG30-Fluggeländes. Zur Besichtigung im Static Display stand neben “Alt“ und “Neu“ auch die Bell UH-1D in der “Goodbye-Huey“-Sonderlackierung, welche in diesem Jahr auf einer Abschiedstournee ist. Aufgrund der vielen Pandemie-bedingten Absagen von Veranstaltungen, wo sie hätte Gast sein sollen, verlängert sich ihre Abschiedstour in das Jahr 2021 hinein.
Fähigkeitsdemonstration, hier die Rettungswinde
Foto: Patrick Permien
Weiteres zur Veranstaltung folgt.
Bell UH-1D in der Sonderlackierung “Goodbye Huey“
Foto: Patrick Permien
Stolz: Die Crews, die jetzt in Niederstetten mit der H145 ausrücken
Wir vom Nachrichtenmagazin rth.info berichten ehrenamtlich über Rettungshubschrauber, also notfallmedizinisch ausgerüstete und besetzte Helikopter, die im Rettungsdienst eingesetzt werden. Hubschrauber sind wertvoll als Rettungsmittel, da sie schnell, wendig und unabhängig vom Straßennetz sind. Ebenso dienen sie zum eiligen Transfer von Intensivpatienten zwischen Kliniken.
Für die Luftrettung> besteht ein dichtes Standortnetz – sowohl von Rettungshubschraubern, als auch von Intensivtransport-Hubschraubern für den Interhospitaltransfer (siehe unsere Standortkarte).
Die Standorte werden von staatlichen und nichtstaatlichen Betreibern unterhalten. Die ADAC Luftrettung stellt die meisten zivilen Rettungshubschrauber in Deutschland.
Die DRF Luftrettung betreibt auch besonders viele Luftrettungszentren in Deutschland. Ihr Vorgänger war die Deutsche Rettungsflugwacht e.V. – bis zum Wechsel von Name und Rechtsform (2008).
Weitere wichtige Betreiber, darunter das Bundesministerium des Innern mit seinen Zivilschutzhubschraubern, stellen wir hier vor.
Hubschrauber ergänzen den Rettungsdienst am Boden in medizinischen Notlagen. Sie sollen nicht den Bodenrettungsdienst ersetzen, da Rettungshubschrauber nicht allwetterfähig sind.
Luftretter unterscheiden mehrere Einsatzarten. Die wichtigsten sind primäre Notfalleinsätze an einem Einsatzort und sekundäre Patiententransporte von einer Klinik zur anderen.
In der Luftrettung kommt komplexe notfallmedizinische Technik zum Einsatz, die u.a. Anaesthesie, Chirurgie, Innere Medizin und Pädiatrie abdeckt.
"Helicopter Emergency Medical Services", kurz HEMS, ist die englische Bezeichnung für Luftrettungsdienst. Der Assistent des Notarztes wird daher als HEMS TC bzw. HEMS Crew Member bezeichnet.
Zahlreiche Piloten verdienen in der Luftrettung ihren Lebensunterhalt – für viele Fans ein Traumberuf. Die Betreiber setzen viele Flugstunden und Erfahrung voraus.