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Frank Zabell wird neuer Geschäftsführer der Johanniter Luftrettung

29.06.2020

Gießen (HES) ::  Ab dem 1. Juli 2020 wird Frank Zabell gemeinsam mit Oliver Meermann, seit dem Jahr 2016 als Nachfolger von Günther Lohre hauptamtliches Mitglied im Landesvorstand der Johanniter in Hessen, Rheinland-Pfalz und dem Saarland, die neu formierte Geschäftsführung der Johanniter Luftrettung (JLR) bilden. Zugleich geht der bisherige Vorsitzende der Geschäftsführung der JLR, Günther Lohre, nach 41 Jahren hauptamtlicher Tätigkeit in der und für die Johanniter-Unfall-Hilfe e. V. (JUH) in den Ruhestand (rth.info berichtete am vergangenen Freitag, dem 26. Juni 2020, exklusiv).

Ab dem 1. Juli 2020 ist Frank Zabell Mitglied der Geschäftsführung der Johanniter Luftrettung (vorher war er  10 Jahre lang Geschäftsführer bei Northern Helicopter)

Ab dem 1. Juli 2020 ist Frank Zabell Mitglied der Geschäftsführung der Johanniter Luftrettung (vorher war er 10 Jahre lang Geschäftsführer bei Northern Helicopter)

Foto: Northern Helicopter

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Der 50-jährige Zabell war von 2009 bis zur Übernahme durch die DRF Luftrettung Anfang 2019 Geschäftsführer der Northern Helicopter GmbH (NHC, mit Sitz in Emden). Anschließend flog der gelernte Pilot für die in Reichelsheim (Wetterau) ansässige Heli-Flight, bekannt als langjähriger Partner der JLR. Bei der Vorstellung am heutigen Montagvormittag (29.06.2020) auf dem Landedeck des Johanniter-Luftrettungszentrums Gießen sagte Zabell: „Ich bin Pilot aus Leidenschaft, gleichzeitig reizen mich die betriebswirtschaftlichen Herausforderungen der Unternehmensführung sehr. In meinem Berufsleben habe ich Erfahrungen sowohl im Cockpit als auch auf dem Bürostuhl gemacht, jetzt fügt sich alles zusammen. Ich freue mich auf die Herausforderung und auf das gesamte Team. Wir wollen die Johanniter Luftrettung für die Zukunft gut aufstellen, damit sich die Patienten und unsere Partner auch in den kommenden Jahren und Jahrzehnten auf uns verlassen können“.

Das neue Duo hat, so heißt es in der heute Vormittag veröffentlichten Pressemitteilung der JLR (im Kontextbereich unserer News verlinkt), “ambitionierte Ziele und will das Geleistete aber im Blick behalten“: “Unter veränderter Führung kommen immer auch Änderungen in der Arbeitsweise und der Ausrichtung. Das ist ganz normal und heißt nicht, alles neu zu machen und Bewährtes zu verwerfen. Wir werden bewerten, gegebenenfalls anpassen und die Johanniter Luftrettung zukunftssicher aufstellen. Wo es für die medizinische Versorgung der Bevölkerung notwendig und sinnvoll ist, werden wir uns engagieren und unsere Leistungen ausbauen. Wenn wir helfen können, sind wir da.“

Die JLR steht aktuell vor großen Herausforderungen:

  • Der Flugbetrieb des ITH “Akkon Bochum 89-1“ am Standort Marl-Loemühle wird zum 30. Juni 2020 eingestellt – die JLR betont allerdings: nur vorläufig – (rth.info berichtete kürzlich),
  • der bislang nicht vom Innenministerium Rheinland-Pfalz offiziell beauftragte ITH “Air Rescue Nürburgring“ muss aufgrund des zum 1. April 2020 in Kraft getretenen neuen Rettungsdienstgesetzes (RettDG RLP) um seine Zukunft bangen und
  • der Betrieb des 24-Stunden-ITH in Rostock, wo die Johanniter seit 1993 tätig sind, wurde Ende letzten Jahres EU-weit ausgeschrieben. Zurzeit läuft ein Nachprüfungsverfahren vor der zuständigen Vergabekammer des Landes Mecklenburg-Vorpommern – Ausgang ungewiss.

Indes kann sich Günther Lohre, der die JUH-Aktivitäten im luftgebundenen Rettungsdienst gut 35 Jahre lang prägte und den Aufbau und die Entwicklung der JLR als eigenständige Marke der Johanniter maßgeblich veranwortete, künftig stärker seinem Privatleben, insbesondere seiner Familie und seinen Hobbys, widmen. Er blickte voller Stolz auf das Geleistete zurück: „In den 80er-Jahren konnte niemand vorhersehen, dass die Johanniter einmal mit eigenen Standorten an der Luftrettung in Deutschland beteiligt sein würden. Ich danke allen Partnern, Kollegen und Mitarbeitern für die gute Zusammenarbeit und bin stolz und glücklich über die Entwicklung dieses besonderen Bereichs im Rettungsdienst. Nach mehr als 40 Jahren, in denen ich mit viel Energie und Einsatz für die Johanniter gearbeitet habe, ist es jetzt Zeit, meinem Privatleben mehr Raum zu geben“, erklärte Lohre seine Entscheidung für den Ruhestand. Geschäftsführer Meermann dankte Lohre für sein außergewöhnliches Engagement: „Günther Lohre [ist] zweifelsohne ein Macher, der die Johanniter Luftrettung bundesweit bekannt gemacht hat. Sein Ehrgeiz, unsere Hubschrauber im Intensivtransport und Rettungsdienst zu etablieren, ist beispiellos. Das wird jeder bestätigen, der Günther Lohre kennt.“

Stellten sich der Fotografin: (v.l.n.r.) Oliver Meermann, Günther Lohre und Frank Zabell (im Hintergrund der Dual-Use-Hubschrauber “Christoph Gießen“)

Stellten sich der Fotografin: (v.l.n.r.) Oliver Meermann, Günther Lohre und Frank Zabell (im Hintergrund der Dual-Use-Hubschrauber “Christoph Gießen“)

Foto: Johanniter Luftrettung/Saskia Schimpf

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Quelle(n):
Pressemitteilung “‘Führungswechsel bei der Johanniter Luftrettung“ der Johanniter Luftrettung vom 29. Juni 2020

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Wir vom Nachrichtenmagazin rth.info berichten ehrenamtlich über Rettungshubschrauber, also notfallmedizinisch ausgerüstete und besetzte Helikopter, die im Rettungsdienst eingesetzt werden. Hubschrauber sind wertvoll als Rettungsmittel, da sie schnell, wendig und unabhängig vom Straßennetz sind. Ebenso dienen sie zum eiligen Transfer von Intensivpatienten zwischen Kliniken.

Für die Luftrettung besteht ein dichtes Standortnetz – sowohl von Rettungshubschraubern, als auch von Intensivtransport-Hubschraubern für den Interhospitaltransfer (siehe unsere Standortkarte). Die Standorte werden von staatlichen und nichtstaatlichen Betreibern unterhalten. Die ADAC Luftrettung stellt die meisten zivilen Rettungshubschrauber in Deutschland. Die DRF Luftrettung betreibt auch besonders viele Luftrettungszentren in Deutschland. Ihr Vorgänger war die Deutsche Rettungsflugwacht e.V. – bis zum Wechsel von Name und Rechtsform (2008). Weitere wichtige Betreiber, darunter das Bundesministerium des Innern mit seinen Zivilschutzhubschraubern, stellen wir hier vor.

Hubschrauber ergänzen den Rettungsdienst am Boden in medizinischen Notlagen. Sie sollen nicht den Bodenrettungsdienst ersetzen, da Rettungshubschrauber nicht allwetterfähig sind. Luftretter unterscheiden mehrere Einsatzarten. Die wichtigsten sind primäre Notfalleinsätze an einem Einsatzort und sekundäre Patiententransporte von einer Klinik zur anderen. In der Luftrettung kommt komplexe notfallmedizinische Technik zum Einsatz, die u.a. Anaesthesie, Chirurgie, Innere Medizin und Pädiatrie abdeckt.

"Helicopter Emergency Medical Services", kurz HEMS, ist die englische Bezeichnung für Luftrettungsdienst. Der Assistent des Notarztes wird daher als HEMS TC bzw. HEMS Crew Member bezeichnet. Zahlreiche Piloten verdienen in der Luftrettung ihren Lebensunterhalt – für viele Fans ein Traumberuf. Die Betreiber setzen viele Flugstunden und Erfahrung voraus.

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