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Jahresbilanz 2019 der ARA Flugrettung: Rekord bei Windenbergungen

03.01.2020

Klagenfurt (A) ::  Die zwei Notarzthubschrauber der ARA Flugrettung standen im Jahr 2019 einmal mehr im Dauereinsatz. Insgesamt absolvierten die Flugrettungs-Profis in Fresach (Kärnten) und Reutte (Tirol) 1.968 Einsätze. Die kürzlich gestarteten Nachtflugaktivitäten stoßen auf rege Nachfrage. Auffallend: Spürbare Zunahme bei den Spezialeinsätzen mit der Rettungswinde.

Im Jahr 2019 wurde die Winde von den beiden ARA-Notarzthubschraubern “RK-1“ (Fresach/Kärnten) und “RK-2“ (Reutte/Tirol) 246-mal eingesetzt

Im Jahr 2019 wurde die Winde von den beiden ARA-Notarzthubschraubern “RK-1“ (Fresach/Kärnten) und “RK-2“ (Reutte/Tirol) 246-mal eingesetzt

Foto: ARA/Haefner

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Die gemeinnützige ARA Flugrettung ist mit ihren beiden Notarzthubschraubern vom Typ H 145 im Jahr 2019 zu insgesamt 1.968 Einsätzen gestartet. Das bedeutet gegenüber dem Jahr 2018 eine Zunahme von 68 Einsätzen.

Dieses Plus ist unter anderem auch dem Umstand geschuldet, dass die rot-weiß-roten Flugrettungs-Profis seit August (Reutte) bzw. Dezember (Fresach) 2019 auch bei Dunkelheit im Einsatz stehen. Die Dienstzeiten wurden von täglich zwölf auf nunmehr 16 Stunden (also bis 22.30 Uhr) verlängert. Denn das Schicksal kennt bekanntlich keine Nachtruhe. „Unsere neuen Dienstzeiten werden von den Leitstellen intensiv in Anspruch genommen. Das ist wohl der beste Beweis, dass eine professionelle notfallmedizinische Versorgung aus der Luft auch in der Nacht absolut Sinn macht“, freut sich Thomas Jank, Geschäftsführer der ARA Flugrettung, über die gelungene Ausweitung der Einsatzzeiten. Wann der nächste logische Schritt, die Einführung des 24-Stunden-Betriebs, erfolgt, kann Jank derzeit nicht abschätzen. Denn diese Entscheidung muss primär von den für die Finanzierung des Flugrettungswesens zuständigen Kostenträgern, den jeweiligen Bundesländern und der Sozialversicherung, getroffen werden. „Wir sind jedenfalls bereit“, lässt Jank wissen.

Auffallend bei den Zahlen des abgelaufenen Jahres ist die spürbare Zunahme der Spezialeinsätze mit der Rettungswinde. Von 220 im Jahr 2018 auf 246 im Jahr 2019 – so viele wie noch nie in der 19-jährigen Geschichte der ARA Flugrettung. In Reutte wurden 180 Windeneinsätze geflogen, in Fresach 66. Für den Anstieg der Windenbergungen macht Jank primär zwei Entwicklungen verantwortlich: „Einerseits haben die Freizeitaktivitäten im alpinen Gelände in den letzten Jahren signifikant zugenommen und andererseits werden wir von den Rettungskräften vor Ort deutlich öfter angefordert, weil wir, wenn es am Unfallort keine Landemöglichkeit gibt, durch den Einsatz unserer fix angebauten Winde extrem schnell notärztliche Versorgung zum Patienten bringen können. Manchmal sind es genau diese Minuten, die über Leben oder Tod entscheiden.“

Beim hochmodernen und nachtflugtauglichen Notarzthubschrauber H145 handelt es sich um eine fliegende Intensivstation, die in Österreich nicht nur in Sachen Windenbergungen derzeit das Maß aller Dinge ist, sondern aufgrund der enormen Platzkapazitäten speziell in Kärnten auch immer öfter für Intensiv- und Inkubatortransporte (Brutkasten) angefordert wird.

Für die gemeinnützige ARA Flugrettung arbeiten aktuell 80 Personen: 12 Piloten, neun Windenoperator (HEMS-TC), 21 Flugretter, 32 Notärzte und sechs Verwaltungskräfte. Geflogen wird immer mit einer Viermann-Crew (Pilot, Windenoperator, Flugretter, Notarzt), die bei Bedarf sogar noch um weitere Spezialkräfte (Bergretter, Fachärzte, Intensivpfleger, Hundeführer bei Lawineneinsätzen …) ergänzt werden kann.

Die ARA Flugrettung wurde 2001 gegründet. Das Unternehmen mit Sitz in Klagenfurt, das mit dem Kärntner Roten Kreuz kooperiert, gehört zum DRF Luftrettungs-Konzern und betreibt in Österreich aktuell mit Fresach (Kärnten) und Reutte (Tirol) zwei Standorte.

Fresach (RK-1)

  • Einsätze insgesamt: 943
  • Primäreinsätze: 825
  • Sekundäreinsätze: 73
  • Fehleinsätze: 45
  • Windeneinsätze: 66

Reutte (RK-2)

  • Einsätze insgesamt: 1.025
  • Primäreinsätze: 885
  • Sekundäreinsätze: 90
  • Fehleinsätze: 50
  • Windeneinsätze: 180

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Quelle(n):
Pressemitteilung “Jahresbilanz ARA Flugrettung – Rekord bei Windenbergungen!‘“ der ARA Flugrettung vom 3. Januar 2020

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Wir vom Nachrichtenmagazin rth.info berichten ehrenamtlich über Rettungshubschrauber, also notfallmedizinisch ausgerüstete und besetzte Helikopter, die im Rettungsdienst eingesetzt werden. Hubschrauber sind wertvoll als Rettungsmittel, da sie schnell, wendig und unabhängig vom Straßennetz sind. Ebenso dienen sie zum eiligen Transfer von Intensivpatienten zwischen Kliniken.

Für die Luftrettung besteht ein dichtes Standortnetz – sowohl von Rettungshubschraubern, als auch von Intensivtransport-Hubschraubern für den Interhospitaltransfer (siehe unsere Standortkarte). Die Standorte werden von staatlichen und nichtstaatlichen Betreibern unterhalten. Die ADAC Luftrettung stellt die meisten zivilen Rettungshubschrauber in Deutschland. Die DRF Luftrettung betreibt auch besonders viele Luftrettungszentren in Deutschland. Ihr Vorgänger war die Deutsche Rettungsflugwacht e.V. – bis zum Wechsel von Name und Rechtsform (2008). Weitere wichtige Betreiber, darunter das Bundesministerium des Innern mit seinen Zivilschutzhubschraubern, stellen wir hier vor.

Hubschrauber ergänzen den Rettungsdienst am Boden in medizinischen Notlagen. Sie sollen nicht den Bodenrettungsdienst ersetzen, da Rettungshubschrauber nicht allwetterfähig sind. Luftretter unterscheiden mehrere Einsatzarten. Die wichtigsten sind primäre Notfalleinsätze an einem Einsatzort und sekundäre Patiententransporte von einer Klinik zur anderen. In der Luftrettung kommt komplexe notfallmedizinische Technik zum Einsatz, die u.a. Anaesthesie, Chirurgie, Innere Medizin und Pädiatrie abdeckt.

"Helicopter Emergency Medical Services", kurz HEMS, ist die englische Bezeichnung für Luftrettungsdienst. Der Assistent des Notarztes wird daher als HEMS TC bzw. HEMS Crew Member bezeichnet. Zahlreiche Piloten verdienen in der Luftrettung ihren Lebensunterhalt – für viele Fans ein Traumberuf. Die Betreiber setzen viele Flugstunden und Erfahrung voraus.

Der aktuell bedeutsamste europäische Hubschrauberhersteller ist Airbus Helicopters mit seinen Baumustern H135, H145, und weiteren. Der US-amerikanische Hubschrauberhersteller Bell hat mit den Baumustern Bell 212, Bell 222, Bell 412, die Luftrettung mit geprägt, aber seit ca. 2010 Marktanteile an Airbus Helicopters verloren. Beschreibungen weiterer Hubschrauber-Hersteller finden Sie in unseren Typentexten.

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