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Spektakuläre Überführung mehrerer EC 145 der Rega

23.11.2019

Zürich (CH) ::  Fast wie Zugvögel startete ein Schwarm von fünf rot-weißen EC 145 der Schweizerischen Rettungsflugwacht Rega am Nachmittag des 19. Novembers vom Flughafen Zürich aus in Richtung Süden. Grund für das seltene Bild: Die Rega hat im Rahmen ihrer Flottenerneuerung fünf ihrer sechs EC 145 verkauft. Ziel ihres Überführungsfluges ist Marokko in Westafrika, wo sie weiterhin als Rettungshubschrauber sowie für den SAR-Dienst im Auftrag der Königlich Marokkanischen Gendarmerie eingesetzt werden sollen.

Eskortiert wurde die Formation ab „Piste 28“ von der einzig verbliebenen EC 145 der Rega unter schweizerischer Kennung „HB-ZRA“. Nach einem Zwischenaufenthalt in Spanien erreichten die fünf Maschinen nach zwei Tagen ihr Ziel Rabat, die Hauptstadt Marokkos. Dort sollen sie auch das dementsprechende Farbkleid ihres neuen Betreibers erhalten. Auf ihrer Facebook-Seite erklären die marokkanischen Streitkräfte „Far Maroc“, dass durch den guten technischen Zustand und die gewissenhafte Wartung die Maschinen für weitere 25 Jahren eingesetzt werden können.

Die verkauften Maschinen hinterlassen keine Lücken in der Flotte der Schweizerischen Rettungsflugwacht, als Ersatz werden Hubschrauber vom Nachfolgertyp H145 eingesetzt, von denen bereits sieben Exemplare beschafft wurden. Seit 2002 waren die EC 145 in der Schweiz und den daran angrenzenden Ländern im Einsatz und versorgten und transportierten rund 60.000 Patienten.

Neben der H145 greift die Rega außerdem die Agusta A 109 S Da Vinci als Maschinentyp zurück. Auch in Deutschland ist eine Flottenvereinheitlichung und -modernisierung der beiden großen Luftrettungsbetreiber ADAC Luftrettung gGmbH und DRF Stiftung Luftrettung gAG seit den letzten Jahren zu beobachten: Der ADAC hat bereits zum Jahresende 2017 seine letzten BK 117 außer Dienst gestellt, selbiges gilt für die EC 145 am Anfang des Folgejahres (rth.info berichtete). Somit sind die ADAC-Standorte nur mehr mit einer EC 135 / H135 bzw. einer H145 ausgestattet. Dieses Ziel verfolgt auch die DRF Luftrettung: Nach Außerdienststellung der Bell 412 als ITH-Maschinenmuster im Jahr 2015, verschwinden aktuell die letzten rot-weißen BK 117 als RTH in Deutschland. Auch die EC 145 wird sukzessive durch ihren Nachfolger H145 ersetzt. Gründe, die für die Vorhaltung einer einheitlichen Flotte sprechen, sind beispielsweise Vereinfachungen und Vergünstigungen bei Wartung und Schulung.

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Wir vom Nachrichtenmagazin rth.info berichten ehrenamtlich über Rettungshubschrauber, also notfallmedizinisch ausgerüstete und besetzte Helikopter, die im Rettungsdienst eingesetzt werden. Hubschrauber sind wertvoll als Rettungsmittel, da sie schnell, wendig und unabhängig vom Straßennetz sind. Ebenso dienen sie zum eiligen Transfer von Intensivpatienten zwischen Kliniken.

Für die Luftrettung besteht ein dichtes Standortnetz – sowohl von Rettungshubschraubern, als auch von Intensivtransport-Hubschraubern für den Interhospitaltransfer (siehe unsere Standortkarte). Die Standorte werden von staatlichen und nichtstaatlichen Betreibern unterhalten. Die ADAC Luftrettung stellt die meisten zivilen Rettungshubschrauber in Deutschland. Die DRF Luftrettung betreibt auch besonders viele Luftrettungszentren in Deutschland. Ihr Vorgänger war die Deutsche Rettungsflugwacht e.V. – bis zum Wechsel von Name und Rechtsform (2008). Weitere wichtige Betreiber, darunter das Bundesministerium des Innern mit seinen Zivilschutzhubschraubern, stellen wir hier vor.

Hubschrauber ergänzen den Rettungsdienst am Boden in medizinischen Notlagen. Sie sollen nicht den Bodenrettungsdienst ersetzen, da Rettungshubschrauber nicht allwetterfähig sind. Luftretter unterscheiden mehrere Einsatzarten. Die wichtigsten sind primäre Notfalleinsätze an einem Einsatzort und sekundäre Patiententransporte von einer Klinik zur anderen. In der Luftrettung kommt komplexe notfallmedizinische Technik zum Einsatz, die u.a. Anaesthesie, Chirurgie, Innere Medizin und Pädiatrie abdeckt.

"Helicopter Emergency Medical Services", kurz HEMS, ist die englische Bezeichnung für Luftrettungsdienst. Der Assistent des Notarztes wird daher als HEMS TC bzw. HEMS Crew Member bezeichnet. Zahlreiche Piloten verdienen in der Luftrettung ihren Lebensunterhalt – für viele Fans ein Traumberuf. Die Betreiber setzen viele Flugstunden und Erfahrung voraus.

Der aktuell bedeutsamste europäische Hubschrauberhersteller ist Airbus Helicopters mit seinen Baumustern H135, H145, und weiteren. Der US-amerikanische Hubschrauberhersteller Bell hat mit den Baumustern Bell 212, Bell 222, Bell 412, die Luftrettung mit geprägt, aber seit ca. 2010 Marktanteile an Airbus Helicopters verloren. Beschreibungen weiterer Hubschrauber-Hersteller finden Sie in unseren Typentexten.

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