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Mehr Rechtssicherheit für Notfallsanitäter?

16.10.2019

Berlin (BLN) ::  Die Diskussion über Kompetenzen des nichtärztlichen Rettungspersonals geht weiter. Aktuell stehen die Kompetenzen der Notfallsanitäter (NotSan) im Fokus. Der Bundesrat hat einen Vorschlag zur Beseitigung rechtlicher Grauzonen eingebracht. Mit dem Gesetzesentwurf muss sich nun der Bundestag befassen. Darüber berichtete unter anderem bereits das “Rettungsmagazin“ auf der Webseite “rettungsdienst.de“.

Die Frage, welche medizinischen Maßnahmen Personal mit einer rettungsdienstlichen Berufsausbildung unter welchen Umständen ergreifen darf, besteht mindestens so lange, wie es das Berufsbild des Rettungsassistenten (RA) bereits gibt. Die Berufsausbildung zum RA ist seit 2014 (mit Übergangsfrist) durch die Berufsausbildung zum NotSan ersetzt; Ziel war dabei, durch die neue Berufsausbildung ein höheres Ausbildungsniveau zu erreichen. Doch nach wie vor gibt es rechtliche Unklarheiten, welche lebensrettenden Maßnahmen NotSan wirklich ergreifen dürfen, ohne dass dabei ein Notarzt anwesend ist.

Die Luftrettung ist von der Diskussion indirekt betroffen: Auf den Rettungshubschraubern (RTH) und Intensivtransporthubschraubern (ITH) sind NotSan stets Teil der Besatzung – jeweils mit Zusatzqualifikation “HEMS TC“. Da RTH und ITH notärztlich besetzt sind, gibt es hier keine Unklarheiten, weil der Notarzt dem NotSan Maßnahmen übertragen kann, die dieser sonst u.U. nicht vornehmen dürfte. Ein größerer Handlungsspielraum für NotSan ohne ärztliche Weisung könnte aber das Einsatzaufkommen für die notärztlich besetzten Rettungsmittel – so eben auch für RTH und ITH – verringern.

Die Fraktionen von CDU/CSU und SPD haben den Vorschlag aus dem Bundesrat bereits unter Verweis auf mögliche Haftungsrisiken ablehnend kommentiert und bezweifeln, dass die Rechtssicherheit verstärkt würde. Das wiederum wirft die Frage auf, warum es die Regierungsparteien bisher nicht geschafft haben, ihrerseits eine Gesetzesverbesserung auf den Weg zu bringen, welche diese Rechtsunsicherheiten zuverlässig ausräumen würde. Näheres dazu finden Sie in den Weblinks.

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Über rth.info und unser Themenspektrum

Wir vom Nachrichtenmagazin rth.info berichten ehrenamtlich über Rettungshubschrauber, also notfallmedizinisch ausgerüstete und besetzte Helikopter, die im Rettungsdienst eingesetzt werden. Hubschrauber sind wertvoll als Rettungsmittel, da sie schnell, wendig und unabhängig vom Straßennetz sind. Ebenso dienen sie zum eiligen Transfer von Intensivpatienten zwischen Kliniken.

Für die Luftrettung besteht ein dichtes Standortnetz – sowohl von Rettungshubschraubern, als auch von Intensivtransport-Hubschraubern für den Interhospitaltransfer (siehe unsere Standortkarte). Die Standorte werden von staatlichen und nichtstaatlichen Betreibern unterhalten. Die ADAC Luftrettung stellt die meisten zivilen Rettungshubschrauber in Deutschland. Die DRF Luftrettung betreibt auch besonders viele Luftrettungszentren in Deutschland. Ihr Vorgänger war die Deutsche Rettungsflugwacht e.V. – bis zum Wechsel von Name und Rechtsform (2008). Weitere wichtige Betreiber, darunter das Bundesministerium des Innern mit seinen Zivilschutzhubschraubern, stellen wir hier vor.

Hubschrauber ergänzen den Rettungsdienst am Boden in medizinischen Notlagen. Sie sollen nicht den Bodenrettungsdienst ersetzen, da Rettungshubschrauber nicht allwetterfähig sind. Luftretter unterscheiden mehrere Einsatzarten. Die wichtigsten sind primäre Notfalleinsätze an einem Einsatzort und sekundäre Patiententransporte von einer Klinik zur anderen. In der Luftrettung kommt komplexe notfallmedizinische Technik zum Einsatz, die u.a. Anaesthesie, Chirurgie, Innere Medizin und Pädiatrie abdeckt.

"Helicopter Emergency Medical Services", kurz HEMS, ist die englische Bezeichnung für Luftrettungsdienst. Der Assistent des Notarztes wird daher als HEMS TC bzw. HEMS Crew Member bezeichnet. Zahlreiche Piloten verdienen in der Luftrettung ihren Lebensunterhalt – für viele Fans ein Traumberuf. Die Betreiber setzen viele Flugstunden und Erfahrung voraus.

Der aktuell bedeutsamste europäische Hubschrauberhersteller ist Airbus Helicopters mit seinen Baumustern H135, H145, und weiteren. Der US-amerikanische Hubschrauberhersteller Bell hat mit den Baumustern Bell 212, Bell 222, Bell 412, die Luftrettung mit geprägt, aber seit ca. 2010 Marktanteile an Airbus Helicopters verloren. Beschreibungen weiterer Hubschrauber-Hersteller finden Sie in unseren Typentexten.

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