Neuruppin (BRB) ::
Die “Märkische Allgemeine Zeitung“ (MAZ) berichtete kürzlich über Forderungen der Neuruppiner Kliniken, in der Brandenburgischen Stadt einen weiteren Rettungshubschrauber zu stationieren. Neuruppin ist von vielen Rettungshubschrauber-Stationen umgeben (siehe dazu unsere Stationskarte, im Artikel sehen Sie einen Ausschnitt), jedoch seien diese Stationen zu weit von Neuruppin entfernt. Für eine wohnortnahe und schnelle Versogung von Patienten in der ländlichen Region sei ein Rettungshubschrauber wichtig, und er leiste einen Beitrag zur Verbesserung der Einhaltung der Hilfsfristen bei Notfällen.
Die MAZ gibt in ihrem Bericht an, das zuständige Land habe sich zu dem Anliegen ablehnend geäußert, und zitiert dazu einen Sprecher des Innenministeriums:
“So ein Hubschrauber kann einen Radius bis 80 Kilometer abdecken. (...) Wir halten fünf Rettungshubschrauberstandorte für ausreichend, zumal derzeit in Berlin geprüft wird, dort einen weiteren Standort zu schaffen.“
Mit Online-Kartendiensten lassen sich die Entfernungen schnell abmessen. Eine kurze Prüfung unseres Redakteurs ergab ungefähr folgende Distanzen zu den Städten mit Luftrettungsstation (jeweils Luftlinie ab Neuruppin):
Neustrelitz: gut 50 km
Brandenburg a.d. Havel: ca. 60 km
Berlin (2 Stationen, demnächst 3): ca. 55-65 km
Perleberg: ca. 65 km
Angermünde: ca. 80 km
Karte der umliegenden Rettungshubschrauber-Stationen, Neuruppin ist markiert
Foto: Redaktion www.rth.info auf Basis von Google Maps-Kartenmaterial
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Die MAZ berichtet, der Landkreis Ostprignitz-Ruppin habe im Herbst ein Fachplanungsbüro aus Nordrhein-Westfalen beauftragt, ein Gutachten zur möglichen Stationierung eines Hubschraubers in der Fontanestadt zu erstellen. Das Papier liegt aber noch nicht vor (...). Aber: Man verspreche sich beim Landkreis von dem Gutachten eine Aussage darüber, ob auch die Gutachter einen ständigen Rettungshubschrauber in Neuruppin befürworten und welche Vorteile sie darin sehen.
Wir vom Nachrichtenmagazin rth.info berichten ehrenamtlich über Rettungshubschrauber, also notfallmedizinisch ausgerüstete und besetzte Helikopter, die im Rettungsdienst eingesetzt werden. Hubschrauber sind wertvoll als Rettungsmittel, da sie schnell, wendig und unabhängig vom Straßennetz sind. Ebenso dienen sie zum eiligen Transfer von Intensivpatienten zwischen Kliniken.
Für die Luftrettung besteht ein dichtes Standortnetz – sowohl von Rettungshubschraubern, als auch von Intensivtransport-Hubschraubern für den Interhospitaltransfer (siehe unsere Standortkarte).
Die Standorte werden von staatlichen und nichtstaatlichen Betreibern unterhalten. Die ADAC Luftrettung stellt die meisten zivilen Rettungshubschrauber in Deutschland.
Die DRF Luftrettung betreibt auch besonders viele Luftrettungszentren in Deutschland. Ihr Vorgänger war die Deutsche Rettungsflugwacht e.V. – bis zum Wechsel von Name und Rechtsform (2008).
Weitere wichtige Betreiber, darunter das Bundesministerium des Innern mit seinen Zivilschutzhubschraubern, stellen wir hier vor.
Hubschrauber ergänzen den Rettungsdienst am Boden in medizinischen Notlagen. Sie sollen nicht den Bodenrettungsdienst ersetzen, da Rettungshubschrauber nicht allwetterfähig sind.
Luftretter unterscheiden mehrere Einsatzarten. Die wichtigsten sind primäre Notfalleinsätze an einem Einsatzort und sekundäre Patiententransporte von einer Klinik zur anderen.
In der Luftrettung kommt komplexe notfallmedizinische Technik zum Einsatz, die u.a. Anaesthesie, Chirurgie, Innere Medizin und Pädiatrie abdeckt.
"Helicopter Emergency Medical Services", kurz HEMS, ist die englische Bezeichnung für Luftrettungsdienst. Der Assistent des Notarztes wird daher als HEMS TC bzw. HEMS Crew Member bezeichnet.
Zahlreiche Piloten verdienen in der Luftrettung ihren Lebensunterhalt – für viele Fans ein Traumberuf. Die Betreiber setzen viele Flugstunden und Erfahrung voraus.
