Wende in Leipzig - baldiges Ende?
10.07.2004
Leipzig (SN) :: Wie das Onlineportal von “Mephisto 97.6“ am 06.07.04 berichtete, zog die DRF ihre Bewerbung am Montag überraschend aus dem Ausschreibungsverfahren des Innenministeriums um die Standorte des RTH/ITH “Christoph Leipzig“ und des RTHs “Christoph 61“ zurück. Hintergrund, so berichtete die “Leipziger Volkszeitung“ (LVZ) am 07.07.2004 und am 08.07.2004, seien der zu kurze Laufzeitvertrag, der bis 2006 befristet ist und die dem gegenüber stehenden hohen Investitionen von ca. 1,5-2 Millionen Euro für die geforderte Station mit Hangar und Bürotrakt, wie Thomas Uslaub, Sprecher des Innenministeriums der LVZ gegenüber bestätigte. Zwei Jahre Vertragssicherheit sind der Deutschen Rettungsflugwacht e.V. zu wenig. Damit nimmt der Streit um den Raum Leipzig, der seit Mitte 2002 andauert, vorläufig ein Ende. Die Gerichtverhandlung die für gestern angesetzt war, wurde durch den Rückzug der DRF aufgehoben. Jetzt sind nur noch die IFA und die ADAC Luftrettung GmbH im Rennen. "Für uns ist dadurch aber noch nichts gewonnen. Wir warten auf die neue Entscheidung des Innenministeriums", erklärte Friedrich Rehkopf, Geschäftsführer der ADAC Luftrettung GmbH. Seitens der IFA gab es noch keine Stellungsnahme für rth.info.
Rückblick:
Mitte 2002 berichtete das „Rotorblatt“, dass die „Internationale Flugambulanz“, kurz IFA genannt, ihre Standorte in Leipzig Ende 2002 aufgibt. Kurz darauf wurde bekannt, dass diese ihren Standort aufgeben muss, da deren Kosten dem Innenministerium zu hoch lagen. Daraufhin wurde die Standorte Christoph Leipzig (RTH/ITH) und Christoph 61 neu ausgeschrieben. Nach dem regulären Bewerbungsverfahren (u.a. bekundete auch der ADAC reges Interesse für die lukrativen Stationen mit knapp 18.000 Einsätze seit 1990) bekam Ende 2002 die Deutsche Rettungsflugwacht e.V. (DRF), den Zuschlag ab Januar 2003 den Flugbetrieb an beiden Stationen aufzunehmen & zu unterhalten. Doch daraus sollte nichts werden, denn kurz darauf reichten der ADAC und die IFA Beschwerde ein und klagten gegen die Lizenzvergabe an die DRF. Der nicht endet wollende Rechtstreit begann...
Während die IFA klagte unfair behandelt worden zu sein und Recht bekam, klagte die ADAC Luftrettung GmbH, weil diese vermutete, dass Absprachen stattgefunden hätten (u.a. wurde der DRF vorgeworfen durch enge Kontakte zu Mitarbeitern des Innenministeriums die Wahl beeinflusst zu haben und dadurch Fehler bei der Auftragvergabe erfolgten seien.) Dieser Klage wurde nicht stattgeben, weshalb die ADAC Luftrettung GmbH erneut Einspruch einlegte. Genauere Informationen können Sie der Chronologie zu diesem Thema entnehmen.
Seit nun bald 3 Jahren wird die Standortvergabe verhandelt, welches in den verschiedenen Foren und Onlineportalen, wie auch in der Szene entsprechendes aufsehen erregte und immer noch erregt.
Obwohl der IFA kurz vor der Lizenzvergabe zum Ende 2002 gekündigt worden war, wird diese bis zur endgültigen Klärung die Standorte weiterhin betreuen. Wie lange die IFA den Luftraum über Leipzig noch beherrschen wird, ist nicht abzusehen. Allerdings will das Innenministerium bis Ende August über die Vergabe entschieden haben und das Thema abschließen.
- Anzeige -

Wende im Leipziger Streit?
Foto: Patrick Permien

EC 135 - Rettungshubschrauber der IFA
Foto: Alexander Zeitler
Nachrichten zu diesem Thema im Archiv
- 24.01.2003 ADAC kämpft weiter um Station Leipzig
- 17.03.2003 ADAC beantragt Zulassung der Berufung
- 10.07.2004 Wende in Leipzig - baldiges Ende?
- 22.09.2004 Leipzig: Zuschlag jetzt für ADAC
- 26.01.2005 Leipzig: Neue Runde im Vergabestreit
- 13.10.2005 Gericht beschließt: ADAC darf in Leipzig fliegen
- 01.11.2005 Internationale Flugambulanz: Fly-Out Leipzig
Autor
- Quelle(n):
- mephisto 97.6