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Zwei H145 der DRFL nach Zwischenfällen flugunfähig

13.11.2018

Filderstadt (BWÜ) ::  Eine „Pechsträhne“ für die DRF-Luftrettung könnte man das Auftreten der beiden Zwischenfälle zweier H145 ihrer Flotte nennen, die sich in den letzten Wochen ereigneten und zu einem Dienstausfall führten.

Ende Oktober wurde der in Villingen-Schwenningen stationierte, 24-Stunden einsatzbereite Rettungshubschrauber „Christoph 11“ zu einem medizinischen Notfall in der Nähe des alten Tonhallenareals in Villingen gerufen. Bei der Landung habe die Crew eine „mögliche Beschädigung der Maschine“ wahrgenommen, wie die Pressestelle der DRF-Luftrettung einer örtlichen Zeitung erklärt. Somit blieb die Maschine auch nach Einsatzende sicherheitshalber am Boden. Weitere Details zum genauen Schadensbild wurden nicht bekannt.

Nachdem die Maschine über Nacht durch die örtliche Feuerwehr gesichert worden war, wurde sie am darauffolgenden Morgen im dichten Schneetreiben auf einen Tieflader verladen, um sie zur Werft nach Baden-Baden zu transportieren. Eine Ersatzmaschine für „Christoph 11“ konnte aufgrund der schlechten Sichtverhältnisse erst am Tag nach dem Unfall zum Standort im Schwarzwald überführt werden.

Doch nicht nur der im Südwesten stationierte RTH hatte mit Problemen zu kämpfen, auch beim Berliner ITH „lief es nicht rund“. Beim Versuch, eine leblose Person zu reanimieren, wurde „Christoph Berlin“ nach Oberkrämer im Brandenburger Landkreis Oberhavel angefordert. Auch hier seien bereits bei der Landung Auffälligkeiten an der Maschine durch den Piloten wahrgenommen worden, wie ein Nachrichtenportal berichtet.

Nach dem erfolglosen Einsatz startete die Maschine samt Crew wieder in Richtung Standort am Unfallkrankenhaus Berlin-Marzahn. Aufgrund ungewöhnlicher Vibrationen der Maschine entschied sich der Pilot, mit der H145 „D-HDSM“ eine Sicherheitslandung auf einem Feld bei Marwitz durchzuführen, um nach der Rücksprache mit einem Techniker zu einem kontrollierten Probeflug zu starten. Erneut auftretende Probleme - angeblich sogar mit Funkenflug aus dem rechten Triebwerk - sorgten dann für den sofortigen Abbruch des Testfluges, der Pilot setzte die Maschine sicher auf dem Boden auf.

Zusammen mit den Kameraden der Feuerwehr wurde die Ausstattung der „fliegenden Intensivstation“ ausgeräumt. Crew und Material wurden dann nach Berlin gefahren, um dort für die angeforderte Ersatzmaschine aus Halle gewappnet zu sein. Die defekte, mehrere Millionen teure Maschine übernachtete auf der Wiese und wurde von einem privaten Sicherheitsdienst bewacht. Ob sie letztendlich am Folgetag durch Techniker wieder flugfähig gemacht werden konnte, ist nicht bekannt.

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