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Diskussion: 24h-Betrieb für Mannheimer “Christoph 53“?

05.11.2018

Mannheim (BWÜ) ::  Ein weiterer Luftrettungsstandort mit 24h-Bereitschaft bleibt Gesprächsthema in Baden-Württemberg. Seit “Christoph 11“ in Villingen-Schwenningen im Jahr 2017 den Betrieb auf die Nachtstunden ausweiten konnte (rth.info berichtete), gab es verschiedentlich Forderungen, in dem großen Flächenland mindestens ein weiteres Luftrettungsmittel rund um die Uhr vorzuhalten. Das Land hat Verträge mit Bayern und der Schweiz, welche Luftrettungseinsätze auch des nachts sicherstellen sollen; aber auch z.B. aus Hessen kommen Rettungshubschrauber nachts zuhilfe. Das Land hat eine “Strukturuntersuchung“ in Auftrag gegeben, die mögliche Verbesserungen für das “Zusammenwirken des luft- und bodengebundenen Rettungsdienstes“ aufzeigen soll (siehe Weblink). Darüber berichtete beispielsweise schon im Februar dieses Jahres “schwaebische.de“ (siehe weiterer Weblink). Bis die Ergebnisse des Gutachtens vorliegen, wollen manche Beteiligte nicht untätig bleiben und pochen auf Verbesserungen. So berichtet aktuell “morgenweb.de“ über entsprechende Bestrebungen aus Mannheim, wo “Christoph 53“ stationiert ist:

“Thomas Schaible, Direktor der Klinik für Neonatologie (Neugeborenenmedizin) der Universitätsmedizin Mannheim [...] sprach die Probleme [der unzureichenden Nachtluftrettung, d.Red.] bei einem Besuch des SPD-Landtagsabgeordneten Boris Weirauch in einer Klinik an. Der ergriff die Initiative, schrieb an Innenminister Thomas Strobl und führte ein Gespräch mit dem für den Rettungsdienst zuständigen Staatssekretär im Innenministerium, Wilfried Klenk.“

Klenk habe zugesagt, die “Forderung nach einer stärkeren Berücksichtigung Mannheims und damit Nordbadens“ zu prüfen und sie in weitere Überlegungen einfließen zu lassen. morgenweb-Reporter Peter W. Ragge kommentierte die unzureichende nächtliche Abdeckung mit Luftrettungsmitteln und den langsamen Fortschritt:

Besonders rückständig ist Baden-Württemberg in Sachen Luftrettung. Ausgerechnet im – von der Fläche her – drittgrößten Bundesland, das sich sonst so gerne seines wirtschaftlichen Wohlstands ebenso wie des technischen Fortschritts rühmt, kann (erst seit 2017!) nur einer seiner acht Rettungshubschrauber bei Dunkelheit abheben. [...] Wie peinlich und ärmlich ist das denn? Und obwohl es die Diskussion schon seit Jahren gibt, wartet man nun noch über ein Jahr lang ein Gutachten ab.

Gut möglich, dass manche Fachkraft aus Rettungsdienst und Kliniken in Baden-Württemberg genauso denkt. Entsprechenden politischen Willen vorausgesetzt, hätte sicher schon lange ein Luftrettungsstandort interimsweise den 24h-Betrieb aufnehmen können, um praktische Erfahrungen zu sammeln und den Prozess (Ausweisung geeigneter Nachtlandeplätze in allen Regionen, Organisation von deren Ausleuchtung, Schulung von Personal, etc.) zu beschleunigen.

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Wir vom Nachrichtenmagazin rth.info berichten ehrenamtlich über Rettungshubschrauber, also notfallmedizinisch ausgerüstete und besetzte Helikopter, die im Rettungsdienst eingesetzt werden. Hubschrauber sind wertvoll als Rettungsmittel, da sie schnell, wendig und unabhängig vom Straßennetz sind. Ebenso dienen sie zum eiligen Transfer von Intensivpatienten zwischen Kliniken.

Für die Luftrettung besteht ein dichtes Standortnetz – sowohl von Rettungshubschraubern, als auch von Intensivtransport-Hubschraubern für den Interhospitaltransfer (siehe unsere Standortkarte). Die Standorte werden von staatlichen und nichtstaatlichen Betreibern unterhalten. Die ADAC Luftrettung stellt die meisten zivilen Rettungshubschrauber in Deutschland. Die DRF Luftrettung betreibt auch besonders viele Luftrettungszentren in Deutschland. Ihr Vorgänger war die Deutsche Rettungsflugwacht e.V. – bis zum Wechsel von Name und Rechtsform (2008). Weitere wichtige Betreiber, darunter das Bundesministerium des Innern mit seinen Zivilschutzhubschraubern, stellen wir hier vor.

Hubschrauber ergänzen den Rettungsdienst am Boden in medizinischen Notlagen. Sie sollen nicht den Bodenrettungsdienst ersetzen, da Rettungshubschrauber nicht allwetterfähig sind. Luftretter unterscheiden mehrere Einsatzarten. Die wichtigsten sind primäre Notfalleinsätze an einem Einsatzort und sekundäre Patiententransporte von einer Klinik zur anderen. In der Luftrettung kommt komplexe notfallmedizinische Technik zum Einsatz, die u.a. Anaesthesie, Chirurgie, Innere Medizin und Pädiatrie abdeckt.

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