Direkt zum Inhalt...

zur Startseite

rth.info – Faszination Luftrettung

rth.info

Faszination Luftrettung


Rheinland-Pfalz: Handlungsbedarf bei Landeplätzen an Krankenhäusern?

01.04.2018

Mainz (RPF) ::  Nach bereits seit dem Jahr 2016 geltender Rechtslage müssen im Rahmen der Luftrettung mit Hubschraubern in Rheinland-Pfalz regelmäßig genutzte Landeplätze bzw. Landestellen an Krankenhäusern entweder nach § 6 Luftverkehrsgesetz (LuftVG) von der oberen rheinland-pfälzischen Luftfahrtbehörde oder als eine sogenannte Landestelle an einer Einrichtung von öffentlichem Interesse i. S. der europarechtlichen Bestimmungen vom Luftfahrt-Bundesamt genehmigt worden sein. Es gibt keine Übergangsregelungen oder Ausnahmen (rth.info berichtete mehrfach). Dies geht aus einer Antwort der rheinland-pfälzischen Landesregierung (Drs. 17/4970) auf eine Kleine Anfrage der beiden CDU-Landtagsabgeordneten Dr. Peter Enders und Matthias Lammert (Drs. 17/4774) hervor.

In Rheinland-Pfalz gibt es (Stand: 31.12.2017) nach Kenntnis der Landesregierung insgesamt vierzehn nach § 6 LuftVG genehmigte Hubschrauberlandeplätze an Krankenhäusern (dazu zählt beispielsweise das Bundeswehrzentralkrankenhaus in Koblenz oder das Westpfalz-Klinikum in Kaiserslautern) sowie – nach einer Aufstellung der ADAC Luftrettung – 80 Landestellen an einer Einrichtung von öffentlichem Interesse (Public Interest Sites – PIS). Allerdings wird das Klinikum Worms in der Auflistung gleich zweimal genannt: einmal bei den nach § 6 LuftVG genehmigten Landeplätzen und dann auch als PIS-Landestelle. Letzteres ist seit Mitte Januar 2018 obsolet.

Der Landeplatz am Krankenhaus Maria Hilf in Bad Neuenahr wird regelmäßig vom “Air Rescue Nürburgring“ angeflogen

Der Landeplatz am Krankenhaus Maria Hilf in Bad Neuenahr wird regelmäßig vom “Air Rescue Nürburgring“ angeflogen

Foto: Tobias Klein

- Anzeige -

Der Hubschrauberlandeplatz am Bundeswehrzentralkrankenhaus Koblenz ist nach § 6 LuftVG genehmigt (hier eine Archivaufnahme aus dem August 2010)

Der Hubschrauberlandeplatz am Bundeswehrzentralkrankenhaus Koblenz ist nach § 6 LuftVG genehmigt (hier eine Archivaufnahme aus dem August 2010)

Foto: Jörn Fries

Darüber hinaus gibt es derzeit dreizehn weitere Landestellen an Krankenhäusern, die jedoch nicht als PIS klassifiziert sind, im Notfall aber angeflogen werden (dürfen). Aus der Antwort der Landesregierung geht nicht hervor, ob weiterer Handlungsbedarf beim Aus- und Umbau bestehender Landestellen bestehe. Hier sei nach Ansicht der Landesregierung zunächst einmal der Krankenhausträger gefordert, einen sicheren, den rechtlichen Anforderungen entsprechenden Betrieb zu gewährleisten und ggf. weitere Bedarfe zu ermitteln.

Nachrichten zu diesem Thema im Archiv

Autor

Info-Abschnitt überspringen

Über rth.info und unser Themenspektrum

Wir vom Nachrichtenmagazin rth.info berichten ehrenamtlich über Rettungshubschrauber, also notfallmedizinisch ausgerüstete und besetzte Helikopter, die im Rettungsdienst eingesetzt werden. Hubschrauber sind wertvoll als Rettungsmittel, da sie schnell, wendig und unabhängig vom Straßennetz sind. Ebenso dienen sie zum eiligen Transfer von Intensivpatienten zwischen Kliniken.

Für die Luftrettung besteht ein dichtes Standortnetz – sowohl von Rettungshubschraubern, als auch von Intensivtransport-Hubschraubern für den Interhospitaltransfer (siehe unsere Standortkarte). Die Standorte werden von staatlichen und nichtstaatlichen Betreibern unterhalten. Die ADAC Luftrettung stellt die meisten zivilen Rettungshubschrauber in Deutschland. Die DRF Luftrettung betreibt auch besonders viele Luftrettungszentren in Deutschland. Ihr Vorgänger war die Deutsche Rettungsflugwacht e.V. – bis zum Wechsel von Name und Rechtsform (2008). Weitere wichtige Betreiber, darunter das Bundesministerium des Innern mit seinen Zivilschutzhubschraubern, stellen wir hier vor.

Hubschrauber ergänzen den Rettungsdienst am Boden in medizinischen Notlagen. Sie sollen nicht den Bodenrettungsdienst ersetzen, da Rettungshubschrauber nicht allwetterfähig sind. Luftretter unterscheiden mehrere Einsatzarten. Die wichtigsten sind primäre Notfalleinsätze an einem Einsatzort und sekundäre Patiententransporte von einer Klinik zur anderen. In der Luftrettung kommt komplexe notfallmedizinische Technik zum Einsatz, die u.a. Anaesthesie, Chirurgie, Innere Medizin und Pädiatrie abdeckt.

"Helicopter Emergency Medical Services", kurz HEMS, ist die englische Bezeichnung für Luftrettungsdienst. Der Assistent des Notarztes wird daher als HEMS TC bzw. HEMS Crew Member bezeichnet. Zahlreiche Piloten verdienen in der Luftrettung ihren Lebensunterhalt – für viele Fans ein Traumberuf. Die Betreiber setzen viele Flugstunden und Erfahrung voraus.

Der aktuell bedeutsamste europäische Hubschrauberhersteller ist Airbus Helicopters mit seinen Baumustern H135, H145, und weiteren. Der US-amerikanische Hubschrauberhersteller Bell hat mit den Baumustern Bell 212, Bell 222, Bell 412, die Luftrettung mit geprägt, aber seit ca. 2010 Marktanteile an Airbus Helicopters verloren. Beschreibungen weiterer Hubschrauber-Hersteller finden Sie in unseren Typentexten.

Alle Fachbegriffe...