DRF Luftrettung veröffentlicht Jahresbilanz für Deutschland
27.03.2018
Filderstadt (BWÜ) :: Insgesamt 36.283-mal wurden die Besatzungen der DRF Luftrettung im vergangenen Jahr alarmiert, um schwer verletzten oder kranken Menschen schnelle notärztliche Hilfe zu bringen oder sie zur Behandlung in spezialisierte Zentren zu fliegen (2016: 35.846). Der Anteil der bei Dunkelheit geleisteten Einsätze lag dabei an den 24-Stunden-Stationen wieder bei rund einem Fünftel. Die DRF Luftrettung ist seit vielen Jahren Vorreiterin in der 24-h-Luftrettung. Die gemeinnützig tätige Organisation verfügt über hochmoderne, für den Nachtflug besonders geeignete Hubschrauber und setzt hochqualifiziertes Personal ein.
Rund 100-mal täglich wurde die DRF Luftrettung 2017 alarmiert – meist wegen Unfällen, akuten Herzerkrankungen und Schlaganfällen
Foto: DRF Luftrettung
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Ende 2017 bekam die DRF Luftrettung ihre ersten H135 von Airbus Helicopters
Foto: DRF Luftrettung
Die H145 gehört zu den modernsten voll nachtflugtauglichen Hubschraubern ihrer Klasse
Foto: DRF Luftrettung
„Notfälle halten sich nicht an Uhrzeiten. Wenn ein Mensch nach einem Herzinfarkt oder einem schweren Verkehrsunfall in Lebensgefahr schwebt, dann zählt jede Minute, egal, ob es hell oder dunkel ist“, unterstreicht Dr. Peter Huber, Vorstand der DRF Luftrettung. „Schwer verletzte oder kranke Patienten müssen auch in der Nacht sehr schnell notärztlich versorgt und in die für sie optimal geeignete Klinik transportiert werden. Dabei leistet die Luftrettung einen zentralen Beitrag, der in der Zukunft noch wichtiger werden wird. Die DRF Luftrettung ist für diese Herausforderungen bestens gerüstet. Unsere Piloten verfügen über große Erfahrung im Instrumentenflug und im Einsatz von Nachtsichtgeräten“, so der Vorstand weiter.
Golden Hour rettet Leben
Die medizinischen Fachgesellschaften sagen es klar: Zeit ist Leben. Patienten, die innerhalb der sogenannten „Golden Hour“ in Spezialkliniken, beispielsweise einem Herzkatheterlabor oder einer Schlaganfallabteilung, versorgt werden, haben häufig bessere Chancen zu überleben und sich wieder vollständig zu erholen. Hier ist ein Umdenken in der Notfallrettung nötig, denn bisher stand vor allem die Frage im Zentrum, wie schnell ein Patient am Notfallort medizinische Hilfe erhielt. Nun rückt zunehmend die Gesamtversorgungszeit in den Vordergrund, die die gesamte Spanne von der Alarmierung über die Versorgung vor Ort bis hin zum Beginn zur Diagnostik und Behandlung in einer Spezialklinik umfasst. Der Transport im Hubschrauber bringt hierbei einen enormen Zeitvorteil. Im vergangenen Jahr musste bereits mehr als jeder Dritte von der DRF Luftrettung versorgte Notfallpatient anschließend im Hubschrauber in eine Klinik geflogen werden.
Luftrettung in der Dunkelheit wird wichtiger
Doch bisher hatten die Besatzungen an den meisten Hubschrauberstationen in Deutschland Dienstschluss, wenn der Abend dämmerte. Dr. Huber macht deutlich, dass hier in der Zukunft Veränderungen zu erwarten sind: „Warum auf die vielen Vorteile der Luftrettung verzichten, nur weil es dunkel ist? Wir müssen, um künftig eine optimale notfallmedizinische Versorgung der Menschen sicherstellen zu können, auch in der Nacht verstärkt auf den Einsatz von Hubschraubern setzen.“ Dabei seien zwei Optionen denkbar, so der Vorstand weiter: Die volle 24-h-Einsatzbereitschaft oder in einem ersten Schritt die Erweiterung der Dienstzeiten in die frühen Morgen- und Abendstunden hinein.
Luftrettung bei Dunkelheit: die DRF Luftrettung setzt seit Jahren auf den Einsatz von Nachtsichtgeräten (Night Vision Goggles, NVIS, BIV)
Foto: DRF Luftrettung
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- Quelle(n):
- Pressemitteilung “Jahresbilanz der DRF Luftrettung in Deutschland: Rot-weiße Luftretter täglich rund 100-mal im Einsatz“ der DRF Luftrettung vom 27. März 2018