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Rettungsheli der Air Glaciers am Großen Sankt Bernhard verunglückt

25.03.2018

Sion/Großer Sankt Bernhard (CH) ::  Am gestrigen Samstagvormittag (24.03.2018) ist es kurz nach 8 Uhr am Großen Sankt Bernhard zu einem Zwischenfall mit einem Rettungshubschrauber der Air Glaciers gekommen. Die EC 135 mit dem Kenner HB-ZIR war zusammen mit einer weiteren Einsatzmaschine zu einem Such- und Rettungseinsatz aufgrund eines Lawinenabgangs angefordert worden und befand sich bereits im Einsatzgebiet, als es zu dem Unglück kam. Nach Medieninformationen (siehe Weblinks im Kontextbereich dieser News) soll der Helikopter beim Start von einer Windböe erfasst worden und hart aufgeschlagen sein. Entgegen ersten Medienberichten wurde keines der beiden Besatzungsmitglieder verletzt, wie Air-Glaciers in einem Pressecommuniqué noch am gestrigen Samstagnachmittag mitteilte.

Fotos, die der rth.info-Redaktion von Augenzeuge Jonas Egli zur Verfügung gestellt wurden, zeigen, dass die EC 135 bei dem Aufprall in zwei Teile zerrissen wurde. Das Wrack lag auch am heutigen Sonntagvormittag noch auf dem Großen Sankt Bernhard, ca. 50 Meter vom gleichnamigen Hospiz entfernt. Die Schweizerische Sicherheitsuntersuchungsstelle (SUST) untersucht den Flugunfall.

Bei dem abgestürzten Rettungsheli handelt es sich um eine EC 135 mit dem Kenner HB-ZIR der Air Glaciers

Bei dem abgestürzten Rettungsheli handelt es sich um eine EC 135 mit dem Kenner HB-ZIR der Air Glaciers

Foto: Jonas Egli

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Bei dem Aufprall wurden Zelle und Heckausleger voneinander getrennt

Bei dem Aufprall wurden Zelle und Heckausleger voneinander getrennt

Foto: Jonas Egli

Das Wrack lag auch am heutigen Sonntagvormittag noch auf dem Großen Sankt Bernhard, ca. 50 Meter vom gleichnamigen Hospiz entfernt

Das Wrack lag auch am heutigen Sonntagvormittag noch auf dem Großen Sankt Bernhard, ca. 50 Meter vom gleichnamigen Hospiz entfernt

Foto: Jonas Egli

Glück im Unglück hatte auch der Verschüttete, dem der Rettungseinsatz eigentlich galt: Er konnte rechtzeitig von den Rettungskräften und nur leicht verletzt aus den Schneemassen befreit werden. Zur Sicherheit wurde er mit einem weiteren Rettungshubschrauber ins Krankenhaus von Sion geflogen.

Autor

Wir danken für Unterstützung:
Herrn Jonas Egli, der uns als Augenzeuge des Zwischenfalls Fotos vom verunfallten Heli zur Verfügung gestellt hat

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Über rth.info und unser Themenspektrum

Wir vom Nachrichtenmagazin rth.info berichten ehrenamtlich über Rettungshubschrauber, also notfallmedizinisch ausgerüstete und besetzte Helikopter, die im Rettungsdienst eingesetzt werden. Hubschrauber sind wertvoll als Rettungsmittel, da sie schnell, wendig und unabhängig vom Straßennetz sind. Ebenso dienen sie zum eiligen Transfer von Intensivpatienten zwischen Kliniken.

Für die Luftrettung besteht ein dichtes Standortnetz – sowohl von Rettungshubschraubern, als auch von Intensivtransport-Hubschraubern für den Interhospitaltransfer (siehe unsere Standortkarte). Die Standorte werden von staatlichen und nichtstaatlichen Betreibern unterhalten. Die ADAC Luftrettung stellt die meisten zivilen Rettungshubschrauber in Deutschland. Die DRF Luftrettung betreibt auch besonders viele Luftrettungszentren in Deutschland. Ihr Vorgänger war die Deutsche Rettungsflugwacht e.V. – bis zum Wechsel von Name und Rechtsform (2008). Weitere wichtige Betreiber, darunter das Bundesministerium des Innern mit seinen Zivilschutzhubschraubern, stellen wir hier vor.

Hubschrauber ergänzen den Rettungsdienst am Boden in medizinischen Notlagen. Sie sollen nicht den Bodenrettungsdienst ersetzen, da Rettungshubschrauber nicht allwetterfähig sind. Luftretter unterscheiden mehrere Einsatzarten. Die wichtigsten sind primäre Notfalleinsätze an einem Einsatzort und sekundäre Patiententransporte von einer Klinik zur anderen. In der Luftrettung kommt komplexe notfallmedizinische Technik zum Einsatz, die u.a. Anaesthesie, Chirurgie, Innere Medizin und Pädiatrie abdeckt.

"Helicopter Emergency Medical Services", kurz HEMS, ist die englische Bezeichnung für Luftrettungsdienst. Der Assistent des Notarztes wird daher als HEMS TC bzw. HEMS Crew Member bezeichnet. Zahlreiche Piloten verdienen in der Luftrettung ihren Lebensunterhalt – für viele Fans ein Traumberuf. Die Betreiber setzen viele Flugstunden und Erfahrung voraus.

Der aktuell bedeutsamste europäische Hubschrauberhersteller ist Airbus Helicopters mit seinen Baumustern H135, H145, und weiteren. Der US-amerikanische Hubschrauberhersteller Bell hat mit den Baumustern Bell 212, Bell 222, Bell 412, die Luftrettung mit geprägt, aber seit ca. 2010 Marktanteile an Airbus Helicopters verloren. Beschreibungen weiterer Hubschrauber-Hersteller finden Sie in unseren Typentexten.

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