Bilanz der Retter in Orange: ZSH des Bundes 15.571 Mal im Einsatz
14.02.2018
Bielefeld (NRW) :: Die orangefarbenen Hubschrauber des Zivilschutzes sind im vergangenen Jahr 15.571 Einsätze geflogen und haben 4.281 Patienten transportiert. Insgesamt waren die Retter 5.179 Flugstunden in der Luft, das sind am Stück fast 216 Tage. Diese Zahlen hat am Dienstag, 13. Februar 2018, Christoph Unger, Präsident des Bundesamtes für Bevölkerungsschutz und Katastrophenhilfe (BBK) am Luftrettungszentrum „Christoph 13“ in Bielefeld vorgestellt. Wie ein Arbeitstag auf der Hubschrauber-Station häufig aussieht, stellte die Crew bei diesem gemeinsamen Vor-Ort-Termin von BBK, Bundespolizei und der Stadt Bielefeld dar.
Starke Komponente in der Luftrettung in Deutschland
Das BBK beschafft und verwaltet für den Bund die Zivilschutz-Hubschrauber (ZSH) in Deutschland. 16 Maschinen sind an zwölf Luftrettungszentren stationiert. In diesem Jahr sollen zwei weitere Hubschrauber vom Muster H135 von Airbus Helicopters ausgeliefert werden und die Flotte verstärken. Sie sind leistungsstärker als die EC 135 T2i und somit besonders gut für die Luftrettung in den Bergen geeignet. Deshalb sollen sie in Süddeutschland stationiert werden.
Im existierenden Hilfeleistungssystem aus bodengebundenem Rettungsdienst, Luftrettung und stationärer Versorgung nimmt der Bund mit seinen Hubschraubern eine besondere Stellung ein. Der Bund wird sich auch in der Zukunft weiter in der Luftrettung engagieren
sagte BBK-Präsident Christoph Unger in Bielefeld. Außer an den Standorten Siblin und Brandenburg sind die Einsatzzahlen in 2017 gegenüber 2016 leicht gesunken, als 16.573 Einsätze geflogen wurden. Damit haben sich die Einsatzzahlen der ZSH in 2017 auf hohem Niveau eingependelt.
Exemplarisch hierfür ist der „Christoph 13“ in Bielefeld. Er hatte im vergangenen Jahr 1410 Einsätze bei 389 Flugstunden und 267 transportierten Patienten. 1073 Mal brachte der Hubschrauber die medizinische Crew zu einem Unglücksort und von dort auch 209 PatientInnen in ein Krankenhaus. Einmal war der Bielefelder Helikopter an einem Sucheinsatz beteiligt und zeigt so das ganze Spektrum der Einsatzmöglichkeiten der ZSH im Rettungsdienst.
Am 14. Februar 2017 absolvierte die Crew in Bielefeld einen ganz besonderen Flug: Es war der 50.000. Einsatz des „Christoph 13“. Auch an diesem Tag konnte das Team einen Menschen in einer Notsituation retten.
Christoph 13 ist eine zuverlässige Größe im Hilfeleistungssystem unserer Region. Er hat seit 1976 vielen Menschen das Leben gerettet und ist somit ein gutes Beispiel für die Rolle der Zivilschutzhubschrauber im Rettungsdienst
sagte Rainer Kleibrink, Amtsleiter der Feuerwehr Bielefeld, bei dem Termin.
Was unterscheidet Zivilschutz-Hubschrauber von anderen?
Die Zivilschutz-Hubschrauber sind Teil des Ausstattungspotenzials, das der Bund den Ländern für Katastrophen und Zivilschutzfälle zur Verfügung stellt. Damit ist es in erster Linie ihre Aufgabe, als Führungs- und Unterstützungsinstrument im Spannungs- und Verteidigungsfall bereitzustehen. Mit Hilfe der Zivilschutz-Hubschrauber sollen Schadensstellen erkundet und überwacht, Bevölkerungsbewegungen beobachtet und gelenkt, radioaktive Strahlung aus der Luft gemessen, Schwerverletzte oder Erkrankte abtransportiert, sowie Spezialisten und Material in die jeweiligen Einsatzgebiete transportiert werden.
Außerhalb ihrer Aufgaben im Katastrophen- und Zivilschutz werden die Hubschrauber von den Ländern im Rettungsdienst eingesetzt. In dieser Funktion stehen sie bei täglichen Notfällen ständig bereit und leisten somit wertvolle Hilfe als die bekannten „Retter in Orange“.
Viele Beteiligte im Alltag
Jeder Hubschrauber des Zivilschutzes führt eine komplette Notarzt-Ausstattung mit und kann eine verletzte Person liegend transportieren. In besonderen Fällen werden auch PatientInnen eines Krankenhauses in eine Spezialklinik geflogen oder dringend benötigte Transplantate, Blutkonserven oder Medikamente transportiert. Geflogen werden die Zivilschutz-Hubschrauber von PilotInnen der Bundespolizei. Eine Notärztin oder ein Notarzt und ein Rettungsassistent oder eine Rettungsassistentin gehören neben den PilotInnen zur ständigen Besatzung. Die NotärztInnen stellt häufig das jeweilige Stationskrankenhaus, die RettungsassistentInnen beziehungsweise NotfallsanitäterInnen stellen die Hilfsorganisationen und Berufsfeuerwehren. FlugtechnikerInnen und MechanikerInnen der Bundespolizei kontrollieren und warten die Hubschrauber.
„Mit Blick auf die vielen beteiligten Stellen stellt der Einsatz der ZSH in der Luftrettung seit über 40 Jahren ein Verwaltungswunder dar, das hervorragend funktioniert.
sagt Thomas Helbig, Leiter der Bundespolizei-Fliegergruppe.
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Einsatzzahlen der BMI-Standorte in den Jahren 2017 und 2016
Foto: Pressestelle BBK Bund
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