Rheinhausen: Ermittlungen nach tödlichem Absturz
30.01.2018
Rheinhausen (BWÜ) :: Im Nachgang zu dem tödlichen Flugunfall nahe Speyer sind erste Informationen zum Hergang über die Medien bekannt geworden. So sendete der SWR ein Interview mit Roland Kern, dem Geschäftsführer des Flugplatzes Speyer. Kern bestätigte darin, dass der Pilot des Schweizer Sportflugzeuges durch einen Fluglotsen auf den Hubschrauber in seiner Nähe aufmerksam gemacht worden sei. “Ich sehe keinen Hubschrauber“ sei die Antwort des Piloten gewesen. Wörtlich sendete der SWR eine Info von Kern zu den Wetterbedingungen, die einer medial verbreiteten Zeugenaussage widerspricht, das Flugzeug sei aus den Wolken gekommen:
“Die [Insassen des Flugzeugs] waren also nicht in den Wolken [...]; wir hatten eine relativ hohe Wolkendecke zu dem Zeitpunkt, und beide Flieger waren etwa 1.200 Fuß über Meer, d.h. etwa 500-600m über Grund, und da war die Sicht eigentlich ausreichend.“
Bergung der Wrackteile durch das THW
Foto: THW OV Oberhausen-Rheinhausen
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Während einzelne Trümmerteile weiter verstreut gefunden worden seien, wurden die Rumpfteile der beiden Maschinen dem SWR-Bericht zufolge etwa 50-100 Meter voneinander entfernt aufgefunden. Die Trümmerteile können möglicherweise Aufschlüsse über den Unglückshergang geben.
Wrackteile auf dem Feld
Foto: THW OV Oberhausen-Rheinhausen
Das THW und die Feuerwehr haben die Trümmer gemeinsam geborgen. Der THW-Ortsverband Oberhausen-Rheinhausen berichtete dazu:
“Gemeinsam mit den THW-Ortsverbänden Dettenheim und Waghäusel und insgesamt 30 Helferinnen und Helfern wurde die Absturzstelle systematisch abgesucht. Die Wrackteile wurden daraufhin in mehrere Container verladen und abtransportiert.“
Die Polizei vermeldete am 24.1. in einer Pressemitteilung, es sei nicht davon auszugehen, dass keine der Maschinen eine “Black Box“ mitgeführt habe:
Am Dienstag sind ein #Hubschrauber (Airbus EC135 H der DRF Luftrettung) und ein #Sportflugzeug (Piper PA28) nach einem #Zusammenprall in der Luft abgestürzt - dabei sind die vier Insassen ums Leben gekommen.
— Polizei Karlsruhe (@Polizei_KA) 24. Januar 2018
Aktuelle Infos findet ihr in unserer PM unter: https://t.co/5PeB4AygK6 pic.twitter.com/bLghQloq7S
In ersten Medienberichten hatte es dann geheißen, keine der Maschine habe einen Flugschreiber an Bord gehabt. In der Landesschau Baden-Württemberg gab es dann eine Gelegenheit für Jérôme Gehri von der DRF Luftrettung, den Irrtum richtigzustellen:
“Wir haben ein Gerät an Bord, welches die Daten aufzeichnet, allerdings nicht ganz mit dem Umfang einer Blackbox, wie es bei einem Airliner erforderlich ist; insofern muss man sehen, welche Daten jetzt ausgewertet werden können.“
Dass es ein wichtiges Ziel ist, über die Auswertung dieser Flugdaten an Erkenntnisse zum Ablauf zu kommen, hatte vor Ort bereits Holger Röstel von der BFU gegenüber dem SWR bestätigt (Sendung vom 24.1.). Auf Bildern ist zu erkennen, dass der Flugzeugrumpf nicht verbrannt ist. Teile des Hubschrauberwracks hingegen sind in Flammen aufgegangen.
Kraftstoff musste abgepumpt werden
Foto: THW OV Oberhausen-Rheinhausen
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