4 Tote: Rettungshubschrauber stößt mit Flugzeug zusammen
23.01.2018
Nachtrag vom 24.01.2018, 12.30 Uhr / 23.40 Uhr:
Nun wurden erste Details zur Identität der Getöteten bekannt: Demnach handelte es sich bei einem der beiden Besatzungsmitglieder des DRF-Hubschraubers um Jochen Huber (46), der mitunter als Leiter der DRF-Station Weiden eingesetzt war. Er hinterlässt Frau und Kinder. Dies geht aus einer offiziellen Pressemeldung der für Christoph 80 zuständigen Integrierten Leitstelle (ILS) Nordoberpfalz hervor. An dessen Seite saß Meldungen zufolge ein 27-jähriger Pilot aus dem Raum Garmisch in Bayern, der erst seit Kurzem der DRF-Luftrettung angehörte. Die beiden Insassen des Kleinflugzeuges des Typs Piper stammten laut Pressemeldungen aus der Schweiz, ein 61-jähriger Pilot sowie ein 48-jähriger Flugschüler.
Karlsruhe (BWÜ) :: In Oberhausen-Rheinhausen nähe Speyer ist es gegen 13 Uhr zu einem schweren Flugunfall gekommen, bei dem ein Hubschrauber der DRF-Luftrettung beteiligt war. Dieser befand sich in diesem Bereich auf einem Trainingsflug aus Baden-Baden kommend und kollidierte aus bisher noch unklaren Gründen mit einem Kleinflugzeug. Beide Luftfahrzeuge stürzten in einem unbewohnten Gebiet auf ein Feld, wurden völlig zerstört und gingen zum Teil in Brand auf.
Die Besatzung des Rettungshubschraubers, die aus zwei Piloten bestand, sowie zwei Insassen des Flugzeuges, kamen bei dem Unglück ums Leben. Zahlreiche Kräfte von Feuerwehr, Rettungsdienst und Polizei waren zur Einsatzstelle, die anschließend großräumig abgesperrt wurde, gerufen worden. Zu den entsandten Einsatzmitteln zählten insgesamt auch zwei Rettungshubschrauber der DRF- und der ADAC-Luftrettung.
Bei der Unglücksmaschine handelt es sich nach ersten Informationen um eine EC 135 mit der Kennung „D-HDRV“, welche unter anderem aufgrund ihrer Leistung und Windenbeschläge vorwiegend in Nürnberg als „Christoph 27“ zum Einsatz kam. Die EC 135 P2+ mit der Seriennummer c/n 0808 wurde im Jahr 2009 als Neumaschine an die DRF-Luftrettung übergeben.
Neben der Polizei haben auch das Luftfahrtbundesamt sowie die Bundesstelle für Flugunfalluntersuchung (BFU) Ermittlungen zur Unfallursache aufgenommen. Wegen der hohen Relevanz wurde noch vor Ort eine Pressesammelstelle eingerichtet.
Der letzte Absturz eines deutschen Rettungshubschraubers mit tödlichem Ausgang ereignete sich vor rund vier Jahren, als eine BK 117 für den Offshore-Einsatz bei einem Einsatztraining in der Dunkelheit vor der Halbinsel Darß in die Ostsee stürzte. Lediglich eines der vier Besatzungsmitglieder überlebte den Unfall.
Hier die Entwicklung von den ersten Meldungen bis zur Bekanntgabe der Fakten, getwittert von der Polizei Karlsruhe:
Aktueller Einsatz der #Polizei #Karlsruhe rund um den #Ehrlichsee in #Oberhausen-#Rheinhausen. #Hubschrauber stürzt mit #Sportflugzeug zusammen. pic.twitter.com/5rjfqVBmgR
— Polizei Karlsruhe (@Polizei_KA) 23. Januar 2018
Mehrere Tote bei #Flugunglück in #Oberhausen-#Rheinhausen. Bislang ist bekannt, dass vier Menschen bei dem Zusammenstoß ums Leben gekommen sind.
— Polizei Karlsruhe (@Polizei_KA) 23. Januar 2018
Wir haben aufgrund des aktuellen Luftunfalls eine #Pressesammelstelle eingerichtet. Diese befindet sich in der #Poststraße zwischen #Oberhausen-#Rheinhausen und #Altlußheim.
— Polizei Karlsruhe (@Polizei_KA) 23. Januar 2018
Eure #Polizei #Karlsruhe
@Patmey99Patrick @Pfalzfoto Dies können wir bestätigen. Es handelt sich um einen Hubschrauber der DRF Luftrettung.
— Polizei Karlsruhe (@Polizei_KA) 23. Januar 2018
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Nachtrag vom 30.01.2018, 12.45 Uhr:
Wir haben die Bezeichnung der BFU von "Bundesamt" auf "Bundesstelle für Flugunfalluntersuchung" korrigiert.

Bei der Unglücksmaschine handelt es sich um eine EC 135 der DRF-Luftrettung, vermutlich um die "D-HDRV".
Foto: Mario Stelzer

Die Absturzstelle befindet sich am Erlichsee in der Nähe zum Flugplatz Speyer.
Foto: Openstreetmaps-Mitwirkende, unter Freier Lizenz – Link zur Lizenz: ODbL-1.0
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