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25 Jahre „Christoph Nürnberg“

01.01.2018

Nürnberg (BAY) ::  Ein Baby kommt zu früh auf die Welt und entwickelt Blutungen im Kopf – Lebensgefahr! Das Frühchen muss noch in der Nacht so schnell und schonend wie möglich in eine Spezialklinik geflogen werden. Ein Einsatz für „Christoph Nürnberg“, der rund um die Uhr einsatzbereit ist. Die Nürnberger 24-h-Station der DRF Luftrettung wird am heutigen Montag, den 1. Januar, 25 Jahre alt. Rund 15.000 Mal wurden die Piloten, Notärzte und Notfallsanitäter seit der Gründung zu einem Einsatz alarmiert.

Seit 1. Januar 1993 ist am Nürnberger Flughafen „Christoph Nürnberg“ vorrangig für den Transport von Intensivpatienten zwischen Kliniken stationiert. „Unsere seit Jahren steigenden Einsatzzahlen zeigen, dass wir in der Region gebraucht werden und ‚Christoph Nürnberg‘ als wichtiger Baustein der notfallmedizinischen Versorgung nicht mehr wegzudenken ist“, unterstreicht Stationsleiter und Pilot Wilhelm Pfitzinger. „Heute leisten wir jedes Jahr über 800 Einsätze. Rund zwei Drittel davon sind dringende Intensivtransporte, beispielsweise für eine lebensrettende Herzoperation. Auch Einsätze mit früh- und neugeborenen Kindern im Brutkasten, einem sogenannten Inkubator, leisten wir.“

„Christoph Nürnberg“ wird hauptsächlich in Bayern alarmiert. „Aber auch Flüge nach Berlin, Leipzig oder Rostock sind manchmal notwendig, da bestimmte medizinische Therapien oder Eingriffe nur an wenigen Spezialkliniken in Deutschland durchgeführt werden können“, erklärt die leitende Hubschraubernotärztin Dr. Nicole Zederer vom Klinikum Nürnberg. „Wir können Patienten in kurzer Zeit auch in weiter entfernte Kliniken transportieren – und das rund um die Uhr.“

Neben „Christoph Nürnberg“ hat die DRF Luftrettung mit dem Rettungshubschrauber „Christoph 27“ einen zweiten Hubschrauber am Flughafen stationiert, der täglich von 7.00 Uhr morgens bis Sonnenuntergang vorrangig für die Notfallrettung bereit steht. „Ist dieser im Einsatz, werden wir tagsüber, aber auch nachts, unterstützend in der Notfallrettung eingesetzt, um z. B. Verletzte nach einem Verkehrsunfall medizinisch zu versorgen und vom Unfallort schnell in eine geeignete Klinik der Maximalversorgung zu transportieren“, so der leitende Notfallsanitäter Alexander Schuricht.

Das Leitungsteam von „Christoph Nürnberg“ freut sich über das 25-jährige Jubiläum: (v.l.) Der leitende Notfallsanitäter Alexander Schuricht, die leitende Notärztin Dr. Nicole Zederer sowie Pilot und Stationsleiter Wilhelm Pfitzinger vor ihrem ITH

Das Leitungsteam von „Christoph Nürnberg“ freut sich über das 25-jährige Jubiläum: (v.l.) Der leitende Notfallsanitäter Alexander Schuricht, die leitende Notärztin Dr. Nicole Zederer sowie Pilot und Stationsleiter Wilhelm Pfitzinger vor ihrem ITH

Foto: DRF Luftrettung

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Zur Crew des Intensivtransporthubschraubers „Christoph Nürnberg“ gehören tagsüber ein, nachts zwei Piloten, ein Notarzt und ein Notfallsanitäter. Seit fast drei Jahren setzen die Luftretter für ihre lebensrettende Aufgabe in Nürnberg einen hochmodernen Hubschrauber des Typs H 145 ein, der leistungsstark und für das Einsatzspektrum optimal geeignet ist. Die Piloten nutzen seitdem bei ihren nächtlichen Einsätzen auch leistungsstarke Nachtsichtgeräte. Die sogenannten Night Vision Goggles (NVG) verstärken das Restlicht und bieten ihnen damit eine bessere Orientierung bei Dunkelheit. Sie erlauben ihnen Landeplätze detailliert zu erkunden und unvorhergesehenen Wetterbedingungen, z. B. tiefen Wolken, frühzeitig auszuweichen. Durchschnittlich ein Drittel ihrer Einsätze leisten die Besatzungen in der Nacht.

“Christoph Nürnberg“ im Einsatz

“Christoph Nürnberg“ im Einsatz

Foto: Tobias Klein

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Über rth.info und unser Themenspektrum

Wir vom Nachrichtenmagazin rth.info berichten ehrenamtlich über Rettungshubschrauber, also notfallmedizinisch ausgerüstete und besetzte Helikopter, die im Rettungsdienst eingesetzt werden. Hubschrauber sind wertvoll als Rettungsmittel, da sie schnell, wendig und unabhängig vom Straßennetz sind. Ebenso dienen sie zum eiligen Transfer von Intensivpatienten zwischen Kliniken.

Für die Luftrettung besteht ein dichtes Standortnetz – sowohl von Rettungshubschraubern, als auch von Intensivtransport-Hubschraubern für den Interhospitaltransfer (siehe unsere Standortkarte). Die Standorte werden von staatlichen und nichtstaatlichen Betreibern unterhalten. Die ADAC Luftrettung stellt die meisten zivilen Rettungshubschrauber in Deutschland. Die DRF Luftrettung betreibt auch besonders viele Luftrettungszentren in Deutschland. Ihr Vorgänger war die Deutsche Rettungsflugwacht e.V. – bis zum Wechsel von Name und Rechtsform (2008). Weitere wichtige Betreiber, darunter das Bundesministerium des Innern mit seinen Zivilschutzhubschraubern, stellen wir hier vor.

Hubschrauber ergänzen den Rettungsdienst am Boden in medizinischen Notlagen. Sie sollen nicht den Bodenrettungsdienst ersetzen, da Rettungshubschrauber nicht allwetterfähig sind. Luftretter unterscheiden mehrere Einsatzarten. Die wichtigsten sind primäre Notfalleinsätze an einem Einsatzort und sekundäre Patiententransporte von einer Klinik zur anderen. In der Luftrettung kommt komplexe notfallmedizinische Technik zum Einsatz, die u.a. Anaesthesie, Chirurgie, Innere Medizin und Pädiatrie abdeckt.

"Helicopter Emergency Medical Services", kurz HEMS, ist die englische Bezeichnung für Luftrettungsdienst. Der Assistent des Notarztes wird daher als HEMS TC bzw. HEMS Crew Member bezeichnet. Zahlreiche Piloten verdienen in der Luftrettung ihren Lebensunterhalt – für viele Fans ein Traumberuf. Die Betreiber setzen viele Flugstunden und Erfahrung voraus.

Der aktuell bedeutsamste europäische Hubschrauberhersteller ist Airbus Helicopters mit seinen Baumustern H135, H145, und weiteren. Der US-amerikanische Hubschrauberhersteller Bell hat mit den Baumustern Bell 212, Bell 222, Bell 412, die Luftrettung mit geprägt, aber seit ca. 2010 Marktanteile an Airbus Helicopters verloren. Beschreibungen weiterer Hubschrauber-Hersteller finden Sie in unseren Typentexten.

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