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Faszination Luftrettung


SAR-Kommando von Penzing nach Niederstetten verlegt

19.12.2016

Niederstetten (BWÜ) ::  Die bisher auf dem Luftwaffen-Fliegerhorst Penzing im oberbayerischen Landsberg am Lech stationierten SAR-Hubschrauber der Bundeswehr wechselten am 15. Dezember 2016 nach Niederstetten (Baden-Württemberg) zum Transporthubschrauberregiment 30. Die Einsatzgruppe übernimmt von Niederstetten aus ab sofort die Search and Rescue (SAR)-Einsätze für den gesamten süddeutschen Raum. Dafür stehen am Standort Niederstetten Einsatzhubschrauber der Bundeswehr vom Typ Bell UH-1D “Huey“ zur Verfügung – 24 Stunden am Tag, sieben Tage die Woche, 12 Monate im Jahr.

Liegen keine militärischen Aufträge vor, so können diese auch weiterhin zivile Rettungsmissionen unterstützen, wenn beispielsweise die Rettungs- (RTH) und Intensivtransporthubschrauber (ITH) von ADAC Luftrettung, DRF Luftrettung und Johanniter Luftrettung nicht verfügbar sind oder nicht nachts fliegen.

Fliegt jetzt von Niederstetten aus: der für Süddeutschland zuständige SAR-Hubschrauber vom Typ Bell UH-1D (Archivaufnahme des "SAR Nörvenich 41" aus dem September 2015)

Fliegt jetzt von Niederstetten aus: der für Süddeutschland zuständige SAR-Hubschrauber vom Typ Bell UH-1D (Archivaufnahme des "SAR Nörvenich 41" aus dem September 2015)

Foto: Tobias Klein

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Die im Jahr 2013 angestoßene Bundeswehrreform übertrug die Verantwortung für den SAR-Dienst über Land von der Luftwaffe auf das Heer, und so erhielt das Transporthubschrauberregiment 30 des Deutschen Heeres in Niederstetten nach einer mehrjährigen und vor allem aufwendigen Übergangsphase offiziell das SAR-Kommando für Süddeutschland. Hierfür wurde eigens eine 7. Staffel des Regiments in Dienst gestellt.

Eigentlich hätte die Bell UH-1D zum Jahreswechsel 2016/2017 ausgephast werden sollen, doch das “Herunterfahren dieser Flotte“ sei laut den im Main-Tauber-Kreis ansässigen “Fränkischen Nachrichten“ (FN) angehalten und zur Sicherstellung der Dauereinsatzaufgabe SAR (Land) entschieden worden, die “Huey“ über den 31. Dezember 2016 hinaus noch für bis zu 30 Monate zu nutzen, also bis Mitte 2019. Bereits in der Vergangenheit sei öffentlich zu hören gewesen, dass dies eine Übergangslösung bis zur Einführung eines neuen SAR-Hubschraubermodells sein soll (rth.info berichtete). Wie an anderer Stelle berichtet, hatte das Transporthubschrauberregiment 30 kurzfristig zusätzliche Piloten auf der “Huey“ ausgebildet, um diese auf die SAR-Aufgabe zu spezialisieren. Am Standort Niederstetten läuft eigentlich bereits seit Jahren der Übergang von der Bell auf den modernen Transporthubschrauber NH90, von dem allerdings erst neun Maschinen vor Ort angekommen sind. Der Flugsimulator für den NH90 stehe noch bis 2019 am Standort Holzdorf, was man laut FN vor Ort bedaure.

Der SAR-Standort Niederstetten deckt ab sofort den Bereich von Mittelhessen bis zu den Alpen ab. Die beiden anderen landgestützten SAR-Standorte sind Holzdorf (an der Landesgrenze Sachsen-Anhalt/Brandenburg) und Nörvenich (Nordrhein-Westfalen). Da die SAR-Hubschrauber der Bundeswehr im Gegensatz zu zivilen Rettungsfliegern auch bei sehr schlechtem Wetter abheben dürfen und sie zudem mit einer Rettungswinde ausgestattet sind, die gerade bei der Bergrettung oft benötigt wird, hatte der erst spät der Öffentlichkeit bekannt gewordene Abzug der beiden SAR-Hubschrauber “SAR Landsberg 56“ und “SAR Landsberg 58“ in Bayern für viel Wirbel gesorgt. Noch am Dienstag, dem 13. Dezember hatte der SAR-Hubschrauber einen Rettungseinsatz bei einem schweren Verkehrsunfall im Landkreis Donau-Ries geflogen – den letzten von Penzing aus.

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Wir vom Nachrichtenmagazin rth.info berichten ehrenamtlich über Rettungshubschrauber, also notfallmedizinisch ausgerüstete und besetzte Helikopter, die im Rettungsdienst eingesetzt werden. Hubschrauber sind wertvoll als Rettungsmittel, da sie schnell, wendig und unabhängig vom Straßennetz sind. Ebenso dienen sie zum eiligen Transfer von Intensivpatienten zwischen Kliniken.

Für die Luftrettung besteht ein dichtes Standortnetz – sowohl von Rettungshubschraubern, als auch von Intensivtransport-Hubschraubern für den Interhospitaltransfer (siehe unsere Standortkarte). Die Standorte werden von staatlichen und nichtstaatlichen Betreibern unterhalten. Die ADAC Luftrettung stellt die meisten zivilen Rettungshubschrauber in Deutschland. Die DRF Luftrettung betreibt auch besonders viele Luftrettungszentren in Deutschland. Ihr Vorgänger war die Deutsche Rettungsflugwacht e.V. – bis zum Wechsel von Name und Rechtsform (2008). Weitere wichtige Betreiber, darunter das Bundesministerium des Innern mit seinen Zivilschutzhubschraubern, stellen wir hier vor.

Hubschrauber ergänzen den Rettungsdienst am Boden in medizinischen Notlagen. Sie sollen nicht den Bodenrettungsdienst ersetzen, da Rettungshubschrauber nicht allwetterfähig sind. Luftretter unterscheiden mehrere Einsatzarten. Die wichtigsten sind primäre Notfalleinsätze an einem Einsatzort und sekundäre Patiententransporte von einer Klinik zur anderen. In der Luftrettung kommt komplexe notfallmedizinische Technik zum Einsatz, die u.a. Anaesthesie, Chirurgie, Innere Medizin und Pädiatrie abdeckt.

"Helicopter Emergency Medical Services", kurz HEMS, ist die englische Bezeichnung für Luftrettungsdienst. Der Assistent des Notarztes wird daher als HEMS TC bzw. HEMS Crew Member bezeichnet. Zahlreiche Piloten verdienen in der Luftrettung ihren Lebensunterhalt – für viele Fans ein Traumberuf. Die Betreiber setzen viele Flugstunden und Erfahrung voraus.

Der aktuell bedeutsamste europäische Hubschrauberhersteller ist Airbus Helicopters mit seinen Baumustern H135, H145, und weiteren. Der US-amerikanische Hubschrauberhersteller Bell hat mit den Baumustern Bell 212, Bell 222, Bell 412, die Luftrettung mit geprägt, aber seit ca. 2010 Marktanteile an Airbus Helicopters verloren. Beschreibungen weiterer Hubschrauber-Hersteller finden Sie in unseren Typentexten.

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