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Bundeswehr schreibt Beschaffung von sieben SAR-Hubschraubern aus

22.09.2016

Niederstetten (BWÜ) ::  Die Bundeswehr hat die Beschaffung von sieben leichten Mehrzweckhubschraubern für den Such- und Rettungsdienst (SAR) sowie die dazugehörige Logistik, Wartung und Instandhaltung ausgeschrieben. Die neuen Hubschrauber sollen die betagten Maschinen vom Typ Bell UH-1D ersetzen, deren Nutzungsdauer von der Bundeswehr unlängst bis Mitte 2017 verlängert wurde.

Die neuen Hubschrauber sollen Mitte 2017 die betagten, aber zuverlässigen Bell UH-1D ablösen (hier ein Archivfoto aus Koblenz aus dem Jahr 2013)

Die neuen Hubschrauber sollen Mitte 2017 die betagten, aber zuverlässigen Bell UH-1D ablösen (hier ein Archivfoto aus Koblenz aus dem Jahr 2013)

Foto: Tobias Klein

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Am 14. September veröffentlichte das in Koblenz ansässige Bundesamt für Ausrüstung, Informationstechnik und Nutzung der Bundeswehr (BAAINBw) die entsprechende europaweite Auftragsbekanntmachung auf dem Ausschreibungsportal www.bund.de. Es handelt sich hierbei um ein Verhandlungsverfahren mit öffentlichem Teilnahmewettbewerb (Details siehe im Kontextbereich dieser News).

Drei der sieben neuen Hubschrauber sollen in einer 24/7/365-Bereitschaft an den SAR-Kommandos in Holzdorf, Niederstetten und Nörvenich für die Durchführung des SAR-Dienstes über Land zum Einsatz kommen. Die vier weiteren Hubschrauber sollen für folgende Aufgaben verwendet werden:

  • Technische Reserve mit einer 24/7/365-Verlegbarkeit an ein SAR-Kommando,
  • Durchführung der Aus- und Weiterbildung der SAR-Besatzungen,
  • Durchführung von Instandhaltungen.

Als Standort dieser vier Maschinen ist Niederstetten vorgesehen.

Die SAR-Hubschrauber der Bundeswehr stehen Tag und Nacht zur Verfügung (hier eine Aufnahme aus Bonn)

Die SAR-Hubschrauber der Bundeswehr stehen Tag und Nacht zur Verfügung (hier eine Aufnahme aus Bonn)

Foto: Alexander Mura

Die neuen Hubschrauber müssen laut Ausschreibung über zwei Motoren und eine Dual-Pilot-IFR-Zulassung verfügen und eine Flugdauer von mindestens 2,5 Stunden erreichen. Zusätzlich werden für die Hubschrauber die folgenden Rüstsätze angeschafft:

  • Rettungsmedizinische Ausstattung,
  • Rettungswinde,
  • Suchscheinwerfer,
  • Elektrooptisches System,
  • Außenlasthaken,
  • Zusatztank (ggf. optional).

Angebote sind bis zum 10. Oktober beim BAAINBw einzureichen. Anschließung wird die Wehrtechnische Dienststelle der Bundeswehr in Manching für die Bewertung der Flugeigenschaften der Hubschrauber ein umfangreiches Testprogramm durchführen. Nach der ersten Auswertung der Angebote werden die drei aussichtsreichsten Bieter von der Bundeswehr aufgefordert, den jeweils angebotenen Hubschrauber für die Flugversuche bereit zu stellen.

Die Leistungen im Bereich Logistik, Wartung und Instandhaltung sollen durch den Auftragnehmer zunächst für einen Zeitraum von neun Jahren sichergestellt werden. Diese Leistungen umfassen:

  • Einsatz - und Betriebsführung (z. B. Führung zur Aufrechterhaltung der Lufttüchtigkeit),
  • Wartung und Instandhaltung,
  • Dokumentation,
  • Sonstige Leistungen (z. B. technisch-logistische Betreuung).

Die Vertragslaufzeit beginnt am 1. Juli 2017 und endet am 30. Juni 2026.

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Für die Luftrettung besteht ein dichtes Standortnetz – sowohl von Rettungshubschraubern, als auch von Intensivtransport-Hubschraubern für den Interhospitaltransfer (siehe unsere Standortkarte). Die Standorte werden von staatlichen und nichtstaatlichen Betreibern unterhalten. Die ADAC Luftrettung stellt die meisten zivilen Rettungshubschrauber in Deutschland. Die DRF Luftrettung betreibt auch besonders viele Luftrettungszentren in Deutschland. Ihr Vorgänger war die Deutsche Rettungsflugwacht e.V. – bis zum Wechsel von Name und Rechtsform (2008). Weitere wichtige Betreiber, darunter das Bundesministerium des Innern mit seinen Zivilschutzhubschraubern, stellen wir hier vor.

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