„Christoph 65“ lud zum Tag der offenen Tür ein
20.06.2016
Dinkelsbühl (BAY) :: Der 18. Juni war wohl ein besonders beliebtes Datum zum Feiern: Nicht nur die Rettungshubschrauberstation vom „Christoph 41“ im Baden-Württembergischen Leonberg hatte am Samstag ihre Türen geöffnet, sondern auch die der bayerischen Kollegen vom „Christoph 65“ aus Dinkelsbühl-Sinbronn. Zahlreiche Besucher folgten ihrer Einladung und wurden in Sinbronn von den Mitarbeitern der Rettungshubschrauberstation bestens versorgt mit zahlreichen Informationen. Auch für das leibliche Wohl war gesorgt, es blieb fast kein Wunsch offen.
„Christoph 65“ landete nach einem Einsatz um ca. 12:40 Uhr auf dem benachbarten Landeplatz des Aeroclub Dinkelsbühl. Gegen 13 Uhr eröffnete Landrat Dr. Jürgen Ludwig mit einer Eröffnungsrede den Tag der offenen Tür. Er ließ verlauten, dass Staatsminister Joachim Hermann die Schirmherrschaft für diesen Tag übernommen hat. Nach der Begrüßungsrede ließ Dr. Jürgen Ludwig noch einmal den Werdegang Revue passieren:
- Im Herbst 2010 wurde der Antrag beim Bayerischen Staatsminister des Inneren gestellt.
- Im Januar 2013 kam es zu der Standortentscheidung für Dinkelsbühl-Sinbronn
- Im Mai 2013 erfolgte der Festsetzungbescheid durch das Bayerische Staatsministerium des Inneren
- Am 5. November 2013 fiel die Entscheidung der Verbandsversammlung, die Rettungshubschrauberstation selbst zu errichten und an einen Betreiber zu vermieten
- Spatenstich war dann am 06. August 2014
- Richtfest am 26. November 2014
- Einweihung am 2. September 2015
- Parallel zur Baumaßnahme fand 2014 die Vorbereitung und Durchführung des europaweiten Auswahlverfahrens mit Betreiberentscheidung statt.
Während dieser Aufzählung wurde „Christoph 65“ zu einem neuen Einsatz gerufen. Landrat Dr. Jürgen Ludwig unterbrach seine Rede und sagte: „Hier sehen Sie nun das praktische Beispiel, dass die Standortentscheidung richtig war!“
Dass die Standortentscheidung richtig war, belegen aber vor allem die aktuellen Einsatzzahlen: Innerhalb von nur 9 Monaten Betriebszeit flog „Christoph 65“ 1073 Einsätze. Dies ist bereits deutlich über der ursprünglichen Jahresprognose von 760 Einsätzen, die das Institut für Notfallmedizin (INM) aufgestellt hatte.
Hier eine kurze Übersicht der Einsätze:
- Baden-Württemberg 310 Einsätze / 55 %
- ILS Schwabach 148 Einsätze / 27 %
- ILS Augsburg 84 Einsätze / 15 %
- Sonstige 17 Einsätze / 3 %
Verteilung der Gesamteinsätze:
- Im Rettungsdienstbereich (RDB) Ansbach sind es 514 Einsätze, das entspricht 48 %.
- Die restlichen 52 % entfielen auf Einsatzorte außerhalb des RDB Ansbach (559 Einsätze).
Hierzu ist folgendes noch zu erwähnen: Es wurde in den 9 Monaten und in den über 1000 Einsätzen keine einzige Lärmbeschwerde von der Bevölkerung getätigt. Dies zeigt, dass der Rettungshubschrauber in der Region nicht nur dringend gebraucht, sondern auch sehr gut angenommen wird.
Bei den Feierlichkeiten auf dem Stationsgelände waren andere Hilfsorganisationen ebenfalls vor Ort, um sich zu präsentieren. Hierzu gehörte eine Einsatzübung mit der örtlichen Freiwilligen Feuerwehr Dinkelsbühl und dem örtlichen Rettungsdienst. Sie simulierten einen Verkehrsunfall, bei dem ein PKW gegen ein Fahrrad geprallt war. In der Schauübung konnte man die sogenannte „Rettungskette“ live erleben. Nach dieser Einsatzübung folgte eine weitere – es wurde angenommen, dass eine schwerverletzte Person auf dem Dach des Stationsgebäudes liegt. Dazu wurde die Drehleiter der Freiwilligen Feuerwehr Dinkelsbühl in die richtige Position gebracht, so dass die Rettung ermöglicht wurde.
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Christoph 65 im Mittelpunkt der Veranstaltung
Foto: Johannes Kirchgeßner
Gruppenfoto vor dem ausgestellten 1:1-Modell eines Rettungshubschraubers vom Typ BK 117
Foto: Johannes Kirchgeßner
Schauübung “Verkehrsunfall“ vor dem Hangar
Foto: Johannes Kirchgeßner
Rettung mit der Drehleiter
Foto: Johannes Kirchgeßner
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- Wir danken für Unterstützung:
- Johannes Kirchgeßner