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Weltweit erster Luftrettungseinsatz für EC 145 T2 in München

17.02.2015

Anmerkung vom 17.02.2015:

Aus technischen Gründen konnte diese Nachricht leider erst am heutigen Tage veröffentlicht werden, wir bitten dieses zu entschuldigen.

München (BAY) ::  Generationenwechsel in der Luftrettung: Heute (Am Mittwoch, den 11.02., Anm.d.Red.) ist erstmals ein Hubschrauber der neuesten Generation, die EC 145 T2, in Deutschland zu einem Rettungseinsatz gestartet. Die Besatzung der Münchner Station der DRF Luftrettung wurde um 13:10 Uhr zu einem dringenden Intensivtransport nach Fürstenfeldbruck alarmiert.

Aufgrund einer Gehirnblutung musste ein 69-jähriger Mann zur lebensrettenden Operation in die Neurochirurgie des Klinikums Rechts der Isar nach München transportiert werden. Am Krankenhaus in Fürstenfeldbruck übernahm die medizinische Besatzung den Mann und bereitete ihn für den Transport mit dem Hubschrauber vor. „Der Patient war während des Transports stabil, er wurde intubiert und beatmet aus dem Krankenhaus übernommen. Wir verabreichten ihm kreislaufstabilisierende Medikamente und überwachten ihn intensivmedizinisch“, berichtet Notarzt Dr. Michael Kaspar. Nach wenigen Flugminuten konnte die Crew der DRF Luftrettung den Patienten den weiterbehandelnden Ärzten in München übergeben.

Erster Einsatz der EC 145 T2 auf dem Dachlandeplatz am Krankenhaus Fürstenfeldbruck

Erster Einsatz der EC 145 T2 auf dem Dachlandeplatz am Krankenhaus Fürstenfeldbruck

Foto: DRF Luftrettung

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Nachdem die Besatzung den Patienten gerade am Klinikum Rechts der Isar übergeben hatte, erfolgte die nächste Alarmierung: Bei einer 84-jährigen Frau bestand aufgrund einer schweren Rückenverletzung die Gefahr einer Querschnittslähmung. Zur weiteren Behandlung musste sie vom Krankenhaus in Freising in das spezialisierte Klinikum Rechts der Isar transportiert werden. „Der Transport an Bord des Hubschraubers ist schonender als in einem Rettungswagen – ein großer Vorteil bei Patienten mit Verletzungen der Wirbelsäule. Daher haben wir die Patientin auf eine spezielle Vakuummatratze gebettet und sie an Bord unseres Hubschraubers schnellstmöglich nach München geflogen“, erzählt Rettungsassistent Hans Mielke.

Feierliche Indienststellung der ersten EC 145 T2

Mit rund 80 Gästen aus den Bereichen Politik, Medizin und Rettungsdienst war der neue rot-weiße Hubschrauber gestern (Am Dienstag, den 10.02., Anm.d.Red.) im Rahmen einer Feierstunde an der Station München offiziell in Dienst gestellt worden. „Wir freuen uns sehr, in München die weltweit erste EC 145 T2 einsetzen zu können. Damit sind wir Vorreiter für viele weitere Stationen der DRF Luftrettung. Für das in München geflogene Einsatzprofil, Patiententransporte zwischen Kliniken, ist die neue Maschine aufgrund ihrer größeren Reichweite bestens geeignet. Von der Leistungsstärke der Maschine profitieren wir aber auch, wenn wir z.B. zu Notfällen in bergige Regionen des Alpenvorlands alarmiert werden“, berichtet Dietmar Gehr, Pilot und Stationsleiter in München.

Abflug der neuen Maschine

Abflug der neuen Maschine

Foto: DRF Luftrettung

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Über rth.info und unser Themenspektrum

Wir vom Nachrichtenmagazin rth.info berichten ehrenamtlich über Rettungshubschrauber, also notfallmedizinisch ausgerüstete und besetzte Helikopter, die im Rettungsdienst eingesetzt werden. Hubschrauber sind wertvoll als Rettungsmittel, da sie schnell, wendig und unabhängig vom Straßennetz sind. Ebenso dienen sie zum eiligen Transfer von Intensivpatienten zwischen Kliniken.

Für die Luftrettung besteht ein dichtes Standortnetz – sowohl von Rettungshubschraubern, als auch von Intensivtransport-Hubschraubern für den Interhospitaltransfer (siehe unsere Standortkarte). Die Standorte werden von staatlichen und nichtstaatlichen Betreibern unterhalten. Die ADAC Luftrettung stellt die meisten zivilen Rettungshubschrauber in Deutschland. Die DRF Luftrettung betreibt auch besonders viele Luftrettungszentren in Deutschland. Ihr Vorgänger war die Deutsche Rettungsflugwacht e.V. – bis zum Wechsel von Name und Rechtsform (2008). Weitere wichtige Betreiber, darunter das Bundesministerium des Innern mit seinen Zivilschutzhubschraubern, stellen wir hier vor.

Hubschrauber ergänzen den Rettungsdienst am Boden in medizinischen Notlagen. Sie sollen nicht den Bodenrettungsdienst ersetzen, da Rettungshubschrauber nicht allwetterfähig sind. Luftretter unterscheiden mehrere Einsatzarten. Die wichtigsten sind primäre Notfalleinsätze an einem Einsatzort und sekundäre Patiententransporte von einer Klinik zur anderen. In der Luftrettung kommt komplexe notfallmedizinische Technik zum Einsatz, die u.a. Anaesthesie, Chirurgie, Innere Medizin und Pädiatrie abdeckt.

"Helicopter Emergency Medical Services", kurz HEMS, ist die englische Bezeichnung für Luftrettungsdienst. Der Assistent des Notarztes wird daher als HEMS TC bzw. HEMS Crew Member bezeichnet. Zahlreiche Piloten verdienen in der Luftrettung ihren Lebensunterhalt – für viele Fans ein Traumberuf. Die Betreiber setzen viele Flugstunden und Erfahrung voraus.

Der aktuell bedeutsamste europäische Hubschrauberhersteller ist Airbus Helicopters mit seinen Baumustern H135, H145, und weiteren. Der US-amerikanische Hubschrauberhersteller Bell hat mit den Baumustern Bell 212, Bell 222, Bell 412, die Luftrettung mit geprägt, aber seit ca. 2010 Marktanteile an Airbus Helicopters verloren. Beschreibungen weiterer Hubschrauber-Hersteller finden Sie in unseren Typentexten.

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