Christoph 26: Jubiläum und angekündigter Typenwechsel
06.09.2014
Sande (NDS) ::
Anlässlich des 35-jährigen Jubiläum von Christoph 26 wurde am vergangenen Donnerstag (4. September) ein Festakt am Luftrettungszentrum in Sanderbusch ausgerichtet. Aus diesem Anlass erschienen zahlreiche geladene Gäste und Verantwortliche aus den Reihen des ADAC, wie Thomas Burkhardt, Vizepräsident für Technik des ADAC, und Frédéric Bruder, Geschäftsführer der ADAC Luftrettung gGmbH. Ein Grußwort aus der Politik überbrachte der Wirtschaftsminister des Landes Olaf Lies.
Seit dem November 1979 startet der Rettungshubschrauber von Sanderbusch aus – der Betrieb startete mit der S.O.S.-Flugrettung e.V. unter dem Rufnamen „Christopher Friesland“. Im Jahre 1983 übernahm die ADAC Luftrettung die Station, sie setzte in den Anfangsjahren den Hubschraubertyp BO 105 ein. Nicht nur aufgrund des erweiterten Einsatzradius und der Abdeckung der ostfriesischen Inseln kam bereits im Jahre 1985 der Wechsel zur BK 117, mit der auch heute noch geflogen wird. Als einer der wenigen Rettungshubschrauber im Norden der Republik ist Christoph 26 mit einer Winde ausgerüstet, zudem ist der Standort rund um die Uhr einsatzbereit.
Bei insgesamt über 38.900 Einsätze konnte die Station seit Indienststellung professionelle Hilfe aus der Luft leisten. So würdigte auch Frieslands Landrat Sven Ambrosy, dass „Christoph 26 eine der wichtigsten Infrastruktureinrichtungen des Landkreises“ sei.
Interessanterweise wurde auf dem Festakt auch von einem neuen Hubschraubertyp gesprochen, der bereits Ende 2015 in Sanderbusch eingesetzt werden soll. Gemeint ist der in den vergangenen Wochen erstmals an die Luftrettung übergebene Hubschraubertyp, die EC 145 T2 (rth.info berichtete). Diese Maschine ist der von Airbus Helicopter (ehemals Eurocopter) entwickelte Nachfolger der BK 117.
Wie auf mehreren Internetseiten zu lesen ist, soll der Hangar eigens für den Typwechsel umgebaut werden, so dass der Stationierung am Ende des kommenden Jahres dann nichts mehr im Wege stehen soll. Die Kosten sollen sich laut Jeverschem Wochenblatt auf rund neun Millionen Euro belaufen.
- Anzeige -
Bereits seit 1985 im Einsatz: Der Hubschraubertyp BK 117 am Luftrettungszentrum in Sanderbusch
Foto: Harald Rieger
Hier gemeinsam im Bild mit einer Bell UH 1D der Bundeswehr (Archivbild vom 25-jährigen Jubiläum in Sande 2004)
Wir vom Nachrichtenmagazin rth.info berichten ehrenamtlich über Rettungshubschrauber, also notfallmedizinisch ausgerüstete und besetzte Helikopter, die im Rettungsdienst eingesetzt werden. Hubschrauber sind wertvoll als Rettungsmittel, da sie schnell, wendig und unabhängig vom Straßennetz sind. Ebenso dienen sie zum eiligen Transfer von Intensivpatienten zwischen Kliniken.
Für die Luftrettung> besteht ein dichtes Standortnetz – sowohl von Rettungshubschraubern, als auch von Intensivtransport-Hubschraubern für den Interhospitaltransfer (siehe unsere Standortkarte).
Die Standorte werden von staatlichen und nichtstaatlichen Betreibern unterhalten. Die ADAC Luftrettung stellt die meisten zivilen Rettungshubschrauber in Deutschland.
Die DRF Luftrettung betreibt auch besonders viele Luftrettungszentren in Deutschland. Ihr Vorgänger war die Deutsche Rettungsflugwacht e.V. – bis zum Wechsel von Name und Rechtsform (2008).
Weitere wichtige Betreiber, darunter das Bundesministerium des Innern mit seinen Zivilschutzhubschraubern, stellen wir hier vor.
Hubschrauber ergänzen den Rettungsdienst am Boden in medizinischen Notlagen. Sie sollen nicht den Bodenrettungsdienst ersetzen, da Rettungshubschrauber nicht allwetterfähig sind.
Luftretter unterscheiden mehrere Einsatzarten. Die wichtigsten sind primäre Notfalleinsätze an einem Einsatzort und sekundäre Patiententransporte von einer Klinik zur anderen.
In der Luftrettung kommt komplexe notfallmedizinische Technik zum Einsatz, die u.a. Anaesthesie, Chirurgie, Innere Medizin und Pädiatrie abdeckt.
"Helicopter Emergency Medical Services", kurz HEMS, ist die englische Bezeichnung für Luftrettungsdienst. Der Assistent des Notarztes wird daher als HEMS TC bzw. HEMS Crew Member bezeichnet.
Zahlreiche Piloten verdienen in der Luftrettung ihren Lebensunterhalt – für viele Fans ein Traumberuf. Die Betreiber setzen viele Flugstunden und Erfahrung voraus.