London (GB) ::
Die britische East Anglian Air Ambulance (EAAA) verkündete am 7. August eine aufsehenerregende Personalentscheidung. Der Charity ist es gelungen, mit Prinz William (Duke of Cambridge) einen Piloten ab 2015 für zivile Rettungseinsätze zu verpflichten. Sie hat von voraussichtlich beginnend Frühjahr nächsten Jahres den wohl prominentesten Rettungshubschrauber-Piloten der Welt in ihren Reihen. William war bereits in früheren Jahren als Hubschrauberpilot bei der Royal Air Force (RAF) im Such- und Rettungsdienst eingesetzt gewesen. Die EAAA zitiert dazu ihren Chairman Andrew Egerton Smith wie folgt:
“Having the Duke of Cambridge as one of our pilots is marvellous news as he brings much experience to the charity after his successful career as a search and rescue pilot.“
Im Vereinigten Königreich sind die Rettungshubschrauber wesentlich stärker als hierzulande auf Spenden angewiesen. Sie werden von regionalen gemeinnützigen Organisationen auf Basis der Zuwendungen ihrer Gönner betrieben. Daher ist der prominente Pilot zweifellos eine clevere Strategie, die Zuwendungen durch mehr öffentliche Aufmerksamkeit zu erhöhen. Bleibt zu hoffen, dass Fans des Königshauses sich nicht absichtlich in Gefahr begeben, um von ihrem Prinzen gerettet zu werden. Während er beim Militär auf der Sea King eingesetzt war, wird er bei der EAAA mit einer EC 135 zu seinen Einsätzen ausrücken, die eine Umschulung auf das zivile Muster nötig macht.
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Nicht der übliche Umgang eines Rettungshubschrauber-Piloten: Prinz William (li.), hier bei einem Besuch 2011 in Kanada
Foto: Brian Gratwicke (via wikimedia commons, unter freier Lizenz CC BY 2.0)
Eine Air Ambulance der EAAA im nächtlichen Einsatz. EAAA hat ihre Einsatzzeiten über die Tagstunden hinaus ausgeweitet
Foto: Jsmauger (via wikimedia commons, unter freier Lizenz) – Link zur Lizenz: CC-BY-SA-3.0
Ein Einsatz der EAAA im ländlichen Raum
Foto: via flickr, frei lizenziert, siehe https://flic.kr/p/ju5Ech
Wir vom Nachrichtenmagazin rth.info berichten ehrenamtlich über Rettungshubschrauber, also notfallmedizinisch ausgerüstete und besetzte Helikopter, die im Rettungsdienst eingesetzt werden. Hubschrauber sind wertvoll als Rettungsmittel, da sie schnell, wendig und unabhängig vom Straßennetz sind. Ebenso dienen sie zum eiligen Transfer von Intensivpatienten zwischen Kliniken.
Für die Luftrettung> besteht ein dichtes Standortnetz – sowohl von Rettungshubschraubern, als auch von Intensivtransport-Hubschraubern für den Interhospitaltransfer (siehe unsere Standortkarte).
Die Standorte werden von staatlichen und nichtstaatlichen Betreibern unterhalten. Die ADAC Luftrettung stellt die meisten zivilen Rettungshubschrauber in Deutschland.
Die DRF Luftrettung betreibt auch besonders viele Luftrettungszentren in Deutschland. Ihr Vorgänger war die Deutsche Rettungsflugwacht e.V. – bis zum Wechsel von Name und Rechtsform (2008).
Weitere wichtige Betreiber, darunter das Bundesministerium des Innern mit seinen Zivilschutzhubschraubern, stellen wir hier vor.
Hubschrauber ergänzen den Rettungsdienst am Boden in medizinischen Notlagen. Sie sollen nicht den Bodenrettungsdienst ersetzen, da Rettungshubschrauber nicht allwetterfähig sind.
Luftretter unterscheiden mehrere Einsatzarten. Die wichtigsten sind primäre Notfalleinsätze an einem Einsatzort und sekundäre Patiententransporte von einer Klinik zur anderen.
In der Luftrettung kommt komplexe notfallmedizinische Technik zum Einsatz, die u.a. Anaesthesie, Chirurgie, Innere Medizin und Pädiatrie abdeckt.
"Helicopter Emergency Medical Services", kurz HEMS, ist die englische Bezeichnung für Luftrettungsdienst. Der Assistent des Notarztes wird daher als HEMS TC bzw. HEMS Crew Member bezeichnet.
Zahlreiche Piloten verdienen in der Luftrettung ihren Lebensunterhalt – für viele Fans ein Traumberuf. Die Betreiber setzen viele Flugstunden und Erfahrung voraus.