Bonn (NRW) ::
Sicher haben viele der Leser unter Ihnen gemerkt, dass es sich bei der gestrigen Meldung um unseren Aprilscherz handelte. Die verkündete Neuigkeit an sich sowie die Zitate sind frei erfunden. Der Redaktion liegen keinerlei Erkenntnisse vor, dass die zuständigen Stellen im Bundesamt für Bevölkerungsschutz und Katastrophenschutz oder innerhalb des Bundespolizei-Flugdienstes einen regulären Einsatz der EC 155 an Zivilschutzhubschrauber-Standorten erwägen.
Ab dem Jahr 2011 erhielt die Bundespolizei-Fliegerstaffel Fuhlendorf jedoch tatsächlich insgesamt vier neue EC 155 mit der Ausstattung für Flüge über See um die Bell 212 endgültig zu ersetzen. Ihr Einsatz erfolgt vornehmlich in der Seeüberwachung. Sie unterscheiden sich äußerlich durch die permanente Ausrüstung mit einer Rettungswinde, Notschwimmeranlage, Beobachtungsfenstern (sog. „Bubble-Windows“) und einer Crash-Position-Indicator Notsignal-Funkboje. An ZSH-Stationen der Fliegerstaffel Fuhlendorf sind diese Maschinen bislang jedoch nicht zum Einsatz gekommen.
Ferner kooperiert die Bundespolizei-Fliegergruppe an verschiedenen Orten mit Organisationen der Wasserrettung. EC 155 mit Winde kamen u.A. bei Großschadenslagen wie Hochwassern zum Einsatz und es gibt regelmäßige Windentrainings. Für diesen Einsatzzweck werden jedoch an den Fliegerstaffeln nicht dauerhaft Maschinen in Bereitschaft gehalten und es handelt sich daher nicht um Hubschrauber der Luftrettung im eigentlichen Sinne. Am ehesten ließe sich hingegen ihr Einsatz als “SAR-Mittel zweiten Grades“ bezeichnen.
Wir danken Alex Mura für die Bereitstellung des Rohbildes und Tim Müller-Zitzke für die Montage
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EC 155 in der Offshore-Version als Gast beim 40-jährigen Jubiläum von “Christoph 29“
Foto: Felix Troschier
EC 155 im Jahr 2008 anlässlich einer Wasserrettungsübung in Kassel
Wir vom Nachrichtenmagazin rth.info berichten ehrenamtlich über Rettungshubschrauber, also notfallmedizinisch ausgerüstete und besetzte Helikopter, die im Rettungsdienst eingesetzt werden. Hubschrauber sind wertvoll als Rettungsmittel, da sie schnell, wendig und unabhängig vom Straßennetz sind. Ebenso dienen sie zum eiligen Transfer von Intensivpatienten zwischen Kliniken.
Für die Luftrettung> besteht ein dichtes Standortnetz – sowohl von Rettungshubschraubern, als auch von Intensivtransport-Hubschraubern für den Interhospitaltransfer (siehe unsere Standortkarte).
Die Standorte werden von staatlichen und nichtstaatlichen Betreibern unterhalten. Die ADAC Luftrettung stellt die meisten zivilen Rettungshubschrauber in Deutschland.
Die DRF Luftrettung betreibt auch besonders viele Luftrettungszentren in Deutschland. Ihr Vorgänger war die Deutsche Rettungsflugwacht e.V. – bis zum Wechsel von Name und Rechtsform (2008).
Weitere wichtige Betreiber, darunter das Bundesministerium des Innern mit seinen Zivilschutzhubschraubern, stellen wir hier vor.
Hubschrauber ergänzen den Rettungsdienst am Boden in medizinischen Notlagen. Sie sollen nicht den Bodenrettungsdienst ersetzen, da Rettungshubschrauber nicht allwetterfähig sind.
Luftretter unterscheiden mehrere Einsatzarten. Die wichtigsten sind primäre Notfalleinsätze an einem Einsatzort und sekundäre Patiententransporte von einer Klinik zur anderen.
In der Luftrettung kommt komplexe notfallmedizinische Technik zum Einsatz, die u.a. Anaesthesie, Chirurgie, Innere Medizin und Pädiatrie abdeckt.
"Helicopter Emergency Medical Services", kurz HEMS, ist die englische Bezeichnung für Luftrettungsdienst. Der Assistent des Notarztes wird daher als HEMS TC bzw. HEMS Crew Member bezeichnet.
Zahlreiche Piloten verdienen in der Luftrettung ihren Lebensunterhalt – für viele Fans ein Traumberuf. Die Betreiber setzen viele Flugstunden und Erfahrung voraus.