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Tiroler “Heli-Krieg“ geht in nächste Runde

17.01.2014

Mayrhofen (A) ::  Nachdem die Behörden den behördlich bewilligten Außenlandeplatz in Mayrhofen gesperrt haben, weil das private Luftfahrtunternehmen Heli Austria unter der Führung von Roy Knaus mutmaßlich illegal (es gilt weiterhin die Unschuldsvermutung) einen Teil der näheren Umgebung des Helipads mit einem Schotterweg verbaut hatte (rth.info berichtete), gibt es weitere Neuigkeiten vom Tiroler “Heli-Krieg“.

So soll laut einer Aussendung des Landes Tirol der Hubschrauber “Martin 7“, welcher erst seit den Weihnachtsfeiertagen 2013 in Mayrhofen stationiert war, nach der behördlichen Sperre des Landeplatzes im darüber gelegenen Luftraum um Mayrhofen im hinteren Zillertal gekreist sein und auf Einsätze gewartet haben. Doch auch dies wurde nun von der Landesregierung des Landes Tirol mittels eines Beschlusses untersagt.

Auf orf.at vom 8. Januar 2014 ist dazu Folgendes zu lesen:

“Kreisende Hubschrauber in der Flugrettung widersprächen nicht nur einem geordneten System der Flugrettung. Wenn ein Hubschrauber laufend seine Position ändere, erschwere dies auch die Disponierung durch die Leitstelle Tirol, die die Position eines Hubschraubers über GPS feststellt. Diese Regelung gelte, so der Landespressedienst, auch für Notarzthubschrauber von Schieder und ÖAMTC. Diese Firmen besitzen aber im Gegenzug zu Knaus genehmigte Heli-Ports im Zillertal. Daher ist diese Regelung für beide Unternehmen nicht relevant.“

In weiterer Folge habe laut orf.at Knaus den Hubschrauber von der Leitstelle Tirol endgültig abgemeldet. Knaus will den Hubschrauber erst wieder anmelden, wenn eine Einigung mit allen beteiligten Parteien (Mayrhofen, Land Tirol, diverse Behörden) erzielt wurde.

Nachdem nun auch das Kreisen in der Luft untersagt wurde, hat Knaus eingelenkt und den illegal errichteten Schotterweg um fünf Meter weiter weg vom Helipad verlegt, die Stützpunktaufschüttung wurde jedoch belassen. Unterschiedlich äußern sich betroffene Personen - der Bezirksstellenleiter des Roten Kreuzes etwa will keine Partei für Knaus ergreifen, drängt jedoch auf die rasche Freigabe des Helipades, da dieser für einen raschen Patiententransport aus dem hinteren Zillertal heraus benötigt werde.

Befürwortet wird die Stationierung von “Martin 7“ vom Round-Table Mayrhofen (weitere Teilnehmer neben Rotkreuzler sind der TVB, die Bergbahnen, die Sportklinik, Heli Tirol Knaus, Grundbesitzer sowie der Bürgermeister), die mehrheitlich die Zusammenarbeit mit Knaus anstreben und unter anderem einen Probebetrieb bis November 2014 ermöglichen wollen. Dem gegenüber steht der Sanitätssprengel, welcher gegen eine Stationierung und einen Probebetrieb ist, sich jedoch noch nicht festlegen möchte. Der Obmann des Sanitätssprengel, Günter Fankhauser, gab gegenüber Journalisten an, dass der Sanitätssprengel den “Heli-Gipfel“ in der kommenden Woche abwarten werde und auf weitere Anweisungen der Landesregierung, welche den Heli-Gipfel durchführen wird, warten werde. Erst danach werde der Sanitätssprengel eine Entscheidung fällen.

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