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Neuartig: Intensivtransportsymposium Christoph Dortmund

09.09.2013

Dortmund (NRW) ::  Am vergangenen Samstag (07.09.2013) fand an der Station Dortmund der DRF Luftrettung zum ersten Mal das „Intensivtransportsymposium Christoph Dortmund“ statt. Rund 150 Besucher verfolgten Vorträge zu aktuellen Fragen und zu künftigen Entwicklungen des Intensivtransports. Die Idee ist naheliegend: Der Dortmunder Hubschrauber führt jährlich rund 300 Intensivtransporte durch, unter anderem mit speziellen Intensivmedizinischen Verfahren wie ECMO (extrakorporale Membranoxygenierung = „Künstliche Lunge“) oder IABP (Intraaortale Ballonpumpe zur Herzentlastung). Das Team hat sich dabei in den vergangenen Jahren große Expertise auf dem Gebiet hochanspruchsvoller Intensivtransporte erarbeitet.

Mit dem Symposium ging die DRF Luftrettung einen Schritt weiter als bei den vergangenen Fortbildungen zum Intensivtransport, wie Dr. Christian Afflerbach, Leitender Arzt an der Station Dortmund, erläutert: „Ziel war es, Kollegen anzusprechen, die schon im Intensivtransport arbeiten und sie zum Austausch über aktuelle Themen einzuladen. Neu war auch, dass wir explizit Ärzte, Rettungsassistenten und auch Mitarbeiter von Leitstellen angesprochen haben, da es gerade beim Intensivtransport darauf ankommt, dass alle Beteiligten Hand in Hand arbeiten.“ Bisher hatte die DRF Luftrettung in Dortmund Kurse nach den Vorgaben der DIVI (Deutsche Interdisziplinäre Vereinigung für Intensiv- und Notfallmedizin) als Grundausbildung mit Zertifikat angeboten.

Dr. Christian Afflerbach: „Unsere bewährten Intensivtransportkurse wird es natürlich weiterhin geben, da der Bedarf besteht. Wir wurden aber immer wieder von Teilnehmern der Kurse angesprochen, ob wir nicht auch weiterführende Veranstaltungen anbieten könnten. Der Wunsch, sich mit Kollegen auszutauschen, Themen zu vertiefen und neue Entwicklungen zu diskutieren, wurde wiederholt deutlich.“ So reifte bei der DRF Luftrettung der Entschluss, in einem Symposium Themen aufzugreifen, die besondere Aktualität besitzen. Alle verfügbaren Plätze des neuen Symposiums waren nach kurzer Zeit vergeben, ein Beweis, dass das Programm einen Nerv getroffen hatte.

Drei Themenblöcke

Drei Themenblöcken erwarteten die Teilnehmer: Kinder- und Jugendmedizin, Medizintechnik und zukünftige Entwicklungen. Im ersten Block beleuchteten die Referenten die besonderen Herausforderungen, vor die die Notfallversorgung schwerverletzter Kinder und der Intensivtransport von Kindern alle Beteiligten stellen. Dann wurden in einem Vortrag die Möglichkeiten des Neuromonitorings erläutert. Das Verfahren erlaubt es Ärzten, Patienten mit Verletzungen und Erkrankungen des Gehirns anhand der Hirnströme eng zu überwachen und beispielsweise Narkosemittel noch präziser als bisher zu dosieren. Im Vortrag und in der Diskussion wurde der Rahmen deutlich, in dem Neuromonitoring im Intensivtransport derzeit durchführbar ist. Vor besondere Herausforderungen stellt auch ECMO die am Transport Beteiligten, wie im zweiten Vortrag zum Thema technische Entwicklung im Intensivtransport deutlich wurde. Den Abschluss bildeten ein Ausblick auf den Intensivtransporthubschrauber der Zukunft und eine Podiumsdiskussion zu weiteren Entwicklung des Intensivtransports. Die Teilnehmer beurteilten die Veranstaltung durchweg positiv und wünschten sich eine Wiederholung des Symposiums.

Hintergrundinformationen

Der mit einem Piloten, einem Notarzt und einem Rettungsassistenten besetzte „Christoph Dortmund“ wird für den Transport von lebensbedrohlich erkrankten oder verletzten Intensivpatienten zwischen Kliniken eingesetzt. Dazu ist er täglich von 8.00 Uhr morgens bis Sonnenuntergang einsatzbereit und als fliegende Intensivstation ausgestattet. Durch seine zentrale Stationierung in Nordrhein-Westfalen kann er Kliniken in kurzer Anflugzeit erreichen. Darüber hinaus wird der rot-weiße Hubschrauber bei Nichtverfügbarkeit anderer Rettungshubschrauber als schneller Notarztzubringer eingesetzt.

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Quelle(n):
Pressemitteilung der DRF Luftrettung vom 09.09.2013

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Über rth.info und unser Themenspektrum

Wir vom Nachrichtenmagazin rth.info berichten ehrenamtlich über Rettungshubschrauber, also notfallmedizinisch ausgerüstete und besetzte Helikopter, die im Rettungsdienst eingesetzt werden. Hubschrauber sind wertvoll als Rettungsmittel, da sie schnell, wendig und unabhängig vom Straßennetz sind. Ebenso dienen sie zum eiligen Transfer von Intensivpatienten zwischen Kliniken.

Für die Luftrettung besteht ein dichtes Standortnetz – sowohl von Rettungshubschraubern, als auch von Intensivtransport-Hubschraubern für den Interhospitaltransfer (siehe unsere Standortkarte). Die Standorte werden von staatlichen und nichtstaatlichen Betreibern unterhalten. Die ADAC Luftrettung stellt die meisten zivilen Rettungshubschrauber in Deutschland. Die DRF Luftrettung betreibt auch besonders viele Luftrettungszentren in Deutschland. Ihr Vorgänger war die Deutsche Rettungsflugwacht e.V. – bis zum Wechsel von Name und Rechtsform (2008). Weitere wichtige Betreiber, darunter das Bundesministerium des Innern mit seinen Zivilschutzhubschraubern, stellen wir hier vor.

Hubschrauber ergänzen den Rettungsdienst am Boden in medizinischen Notlagen. Sie sollen nicht den Bodenrettungsdienst ersetzen, da Rettungshubschrauber nicht allwetterfähig sind. Luftretter unterscheiden mehrere Einsatzarten. Die wichtigsten sind primäre Notfalleinsätze an einem Einsatzort und sekundäre Patiententransporte von einer Klinik zur anderen. In der Luftrettung kommt komplexe notfallmedizinische Technik zum Einsatz, die u.a. Anaesthesie, Chirurgie, Innere Medizin und Pädiatrie abdeckt.

"Helicopter Emergency Medical Services", kurz HEMS, ist die englische Bezeichnung für Luftrettungsdienst. Der Assistent des Notarztes wird daher als HEMS TC bzw. HEMS Crew Member bezeichnet. Zahlreiche Piloten verdienen in der Luftrettung ihren Lebensunterhalt – für viele Fans ein Traumberuf. Die Betreiber setzen viele Flugstunden und Erfahrung voraus.

Der aktuell bedeutsamste europäische Hubschrauberhersteller ist Airbus Helicopters mit seinen Baumustern H135, H145, und weiteren. Der US-amerikanische Hubschrauberhersteller Bell hat mit den Baumustern Bell 212, Bell 222, Bell 412, die Luftrettung mit geprägt, aber seit ca. 2010 Marktanteile an Airbus Helicopters verloren. Beschreibungen weiterer Hubschrauber-Hersteller finden Sie in unseren Typentexten.

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