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EC 145 D-HDRR im Einsatz

15.11.2003

München (BAY) ::  Vor kurzem wurde in München- Großhadern der neue Hubschrauber bereitgestellt (rth.info berichtete am 07.11.2003). Seit dem 13.11.2003 ist es endgültig vollzogen: Der Hubschrauber, der als D-HDRR registriert ist, hat in der bayerischen Landeshauptstadt als "Christoph München" den Dienstbetrieb aufgenommen. An der dortigen Station hat er eine Bell 412 HP des HDM-Flugservice abgelöst. Nachfolgend veröffentlicht rth.info einen Auszug aus der offiziellen Pressemitteilung der DRF zu dieser Thematik, welche nochmals alle grundlegenden Informationen rund um die Münchner Wachablösung und den Neuzugang des Team DRF skizziert:

"Ausgerüstet mit moderner Technik und innovativer medizinischer Ausrüstung verstärkt der Intensivtransporthubschrauber vom Typ EC 145 ab sofort die Flotte der Luftrettungsallianz TEAM DRF. Am 13. November 2003 wurde die EC 145 am Luftrettungszentrum München-Großhadern in Dienst gestellt. Betrieben wird sie von der HDM Flugservice GmbH, Partner im TEAM DRF. Das Klinikum der Universität München-Großhadern und der Arbeiter-Samariter-Bund (ASB) Kreisverband München e.V. stellen die medizinische Besatzung. Die zweimotorige EC 145 löst den bisher am Luftrettungszentrum München stationierten Hubschrauber vom Typ Bell 412 ab.
Der TEAM DRF-Hubschrauber mit dem Funkrufnamen `Christoph München` ist als einziger Hubschrauber in Südbayern rund um die Uhr einsatzbereit, um Intensivpatienten zu verlegen, also so genannte Sekundäreinsätze durchzuführen. Ebenso transportiert `Christoph München` Ärzteteams und medizinische Ausrüstung. Der Intensivtransporthubschrauber ist zudem ein wichtiger Bestandteil der nächtlichen Notfallversorgung in Südbayern. In der Nacht startet `Christoph München` bei gezielter Anforderung durch einen Notarzt am Notfallort auch zu oft lebensrettenden Notfalleinsätzen, so genannte Primäreinsätze. Diese Notfalleinsätze bei Nacht werden nach besonderen Verfahren durchgeführt.
Die Besatzungsmitglieder – zwei Piloten, ein Rettungsassistent und ein Notarzt – finden ein nach ergonomischen Gesichtspunkten gestaltetes Arbeitsumfeld vor. Durch dreh- und höhenverstellbare Sitze können sich Notarzt und Rettungsassistent stets in eine optimale Position zum Patienten bringen. Der Patient liegt auf dem neuen Tragesystem ICES (Intensive Care & Emergency Stretcher). Der ICES kann für alle Einsatzbereiche schnell eingerichtet werden und ist leichter als Vorgängermodelle. In Zusammenarbeit mit Spezialisten des TEAM DRF entwickelte die Schweizer Firma Aerolite Max Bucher AG den ICES nach neuesten Erkenntnissen aus dem Intensivtransport und der Notfallrettung.
(...) Neu ist das Intensivbeatmungsgerät Servoi Ò von Siemens, das erstmals an Bord eines Intensivtransporthubschraubers zum Einsatz kommt. Alle Beatmungsarten, die den Anforderungen der intensivmedizinischen Maximalversorgung entsprechen, sind damit möglich. Dank der klimatisierten Konsole hinter den Pilotensitzen können Medikamente und Infusionslösungen durchgehend auf Köpertemperatur gehalten werden. Vorhanden sind außerdem unter anderem ein (Kinder-) Notfallrucksack, eine Absaugpumpe, Notfallbeatmungsgeräte, ein Defibrillator zur Wiederbelebung bei plötzlichem Herzversagen und verschiedene Herzschrittmacher. Zusätzlich ausgerüstet werden kann der Intensivtransporthubschrauber mit einem Inkubator für den Transport von Frühgeborenen.
echniker in der TEAM DRF-Werft am Flughafen Karlsruhe/Baden-Baden lackierten den Hubschrauber und rüsteten ihn mit modernster Medizintechnik sowie einem Satellitentelefon aus. ´Das Satellitentelefon an Bord der EC 145 ist eine seit langem gewünschte Zusatzausrüstung´, berichtet Thomas Münsterer, Geschäftsführer des TEAM-Partners HDM. ´Das macht uns unabhängig vom Funk, wir sind jederzeit erreichbar und können zum Beispiel Patientendaten per Telefon an das Zielkrankenhaus übermitteln. Auch Arzt-zu-Arzt-Gespräche können künftig aus der Luft geführt werden. Das spart im Notfall wertvolle Zeit - Zeit, die Leben retten kann.´ "

So weit der Auszug aus der Pressemitteilung der DRF. Zudem ergänzte die DRF in der Pressemitteilung die folgenden Informationen über das Luftrettungszentrum "Christoph München":

"Seit dem 1. April 1991 ist ein Intensivtransporthubschrauber des TEAM DRF-Partners HMD Flugservice GmbH am Luftrettungszentrum München-Großhadern stationiert. Neben der Instrumentenflugberechtigung (IFR) verfügen die HDM-Piloten über große Erfahrung im 24-Stunden-Luftrettungsdienst. Die Hubschrauberärzte sind ausgebildete Fachärzte für Anästhesie und Intensivmedizin mit praktischer Erfahrung und Kompetenz in der Notfallmedizin. Sie sind darüber hinaus für die Durchführung von Intensivtransporten nach DIVI-Richtlinien (Deutsche Interdisziplinäre Vereinigung für Intensiv- und Notfallmedizin) qualifiziert. Die Rettungsassistenten des Arbeiter-Samariter-Bundes München verfügen über mehrjährige Erfahrung im Rettungsdienst und beim Intensivtransport. Teilweise besitzen sie die Doppelqualifikation als Fachpflegekraft für Intensivmedizin. Regelmäßig werden Inkubatortransporte, Transporte von Transplantationsteams sowie intensivmedizinische Maximaltherapien durchgeführt, so zum Beispiel die extrakorporale Lungenunterstützung (ECLA) und die mechanische Herz-Kreislaufunter­stützung durch eine Ballonpumpe (Intraaortale Ballonpumpe/IABP).
Alarmiert durch die Koordinierungszentrale für Intensivtransporte in Bayern führt 'Christoph München' länder­übergreifende Interhospitaltransfers von Intensivpatienten, auch im angrenzenden Ausland, durch. Durch die Nähe zum Alpenvorland wird der Hubschrauber bei Notfällen auch zu Bergrettungseinsätzen eingesetzt."

Das Team DRF veröffentlichte mittlerweile zwei weitere Fotos seiner EC 145, die sie in diesem Artikel sehen können.

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Hubschrauber ergänzen den Rettungsdienst am Boden in medizinischen Notlagen. Sie sollen nicht den Bodenrettungsdienst ersetzen, da Rettungshubschrauber nicht allwetterfähig sind. Luftretter unterscheiden mehrere Einsatzarten. Die wichtigsten sind primäre Notfalleinsätze an einem Einsatzort und sekundäre Patiententransporte von einer Klinik zur anderen. In der Luftrettung kommt komplexe notfallmedizinische Technik zum Einsatz, die u.a. Anaesthesie, Chirurgie, Innere Medizin und Pädiatrie abdeckt.

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