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Schweizer Bergretter mit Heroism Award geehrt

16.03.2011

Washington D.C. (USA) ::  Zwei schweizerische Luftretter, die bei der Air Zermatt tätig sind, erhielten am Dienstagabend (8. März 2011) vergangene Woche den Heroism Award für ihre herausragende Leistung: Mit einem Helikopter hatten Pilot Daniel Aufdenblatten (35) und Rettungsspezialist Richard Lehner (38) die höchste je ausgeführte Bergrettung in Nepal durchgeführt. Zu dem Einsatz sei es im Frühling 2010 im Annapurna gekommen, hieß es in Berichterstattungen zu der Preisverleihung. Die höchste Auszeichnung, die in der Luftfahrt jährlich vergeben wird, hatte zuvor kein Geringerer als Cpt. Chesley Sullenberger erhalten – für seine Notwasserung eines Airbus A320 auf dem Hudson River vor New York City.

In TV-Interviews war zu sehen, dass die beiden jüngst Nominierten auf die Auszeichnung sehr bescheiden reagierten. Die Air Zermatt schrieb zu der Preisverleihung:

"Daniel Aufdenblatten und Richard Lehner weilten im April 2010 für eine Rettungsschulung in Nepal. Sie erhielten einen Notruf und eilten Alpinisten zu Hilfe, obwohl bis anhin nicht bekannt war, ob eine Rettung in solchen Höhen überhaupt möglich ist. (...)
Für die Rettung brauchte es drei Anläufe. Unter anderem musste der Pilot ins Basislager zurückfliegen, weil der am Rettungsseil hängende Richard Lehner während des zehnminütigen Anflugs zur Unglücksstelle an Sauerstoffmangel litt. Auch spielte das Wetter nicht gleich mit. Doch dann klappte es doch noch. Daniel Aufdenblatten: «Als wir uns dem Unfallort näherten, hielt uns ein Verletzter für eine Halluzination – eine wunderbare Erfahrung.» Und Richard Lehner doppelt nach: «Es ist die grösste Genugtuung, wenn ich als Bergsteiger Menschen aus ihrer lebensbedrohlichen Situation retten kann.» Die beiden bargen so zwei spanische und einen rumänischen Alpinisten aus ihrem sicheren weissen Grab im Annapurna. Aber auch der Rückflug brauchte Fingerspitzengefühl. Der Helikopter musste mit der zusätzlichen Last der schwerverletzten Alpinisten von 7000 Metern wieder heil ins Tal hinuntergeflogen werden."

In zunehmender Höhe werden Helikopter-Flüge – und somit auch -rettungen – immer schwieriger und riskanter, da in der Höhe der Luftdruck abnimmt und weniger Auftrieb erzeugt werden kann. Die Maschine hat dadurch weit weniger Leistung als etwa auf Meeresspiegelhöhe.

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Leserhinweis; http://www.air-zermatt.ch/air_zermatt_2007/content/index3_DE.php?content=DE137

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Über rth.info und unser Themenspektrum

Wir vom Nachrichtenmagazin rth.info berichten ehrenamtlich über Rettungshubschrauber, also notfallmedizinisch ausgerüstete und besetzte Helikopter, die im Rettungsdienst eingesetzt werden. Hubschrauber sind wertvoll als Rettungsmittel, da sie schnell, wendig und unabhängig vom Straßennetz sind. Ebenso dienen sie zum eiligen Transfer von Intensivpatienten zwischen Kliniken.

Für die Luftrettung besteht ein dichtes Standortnetz – sowohl von Rettungshubschraubern, als auch von Intensivtransport-Hubschraubern für den Interhospitaltransfer (siehe unsere Standortkarte). Die Standorte werden von staatlichen und nichtstaatlichen Betreibern unterhalten. Die ADAC Luftrettung stellt die meisten zivilen Rettungshubschrauber in Deutschland. Die DRF Luftrettung betreibt auch besonders viele Luftrettungszentren in Deutschland. Ihr Vorgänger war die Deutsche Rettungsflugwacht e.V. – bis zum Wechsel von Name und Rechtsform (2008). Weitere wichtige Betreiber, darunter das Bundesministerium des Innern mit seinen Zivilschutzhubschraubern, stellen wir hier vor.

Hubschrauber ergänzen den Rettungsdienst am Boden in medizinischen Notlagen. Sie sollen nicht den Bodenrettungsdienst ersetzen, da Rettungshubschrauber nicht allwetterfähig sind. Luftretter unterscheiden mehrere Einsatzarten. Die wichtigsten sind primäre Notfalleinsätze an einem Einsatzort und sekundäre Patiententransporte von einer Klinik zur anderen. In der Luftrettung kommt komplexe notfallmedizinische Technik zum Einsatz, die u.a. Anaesthesie, Chirurgie, Innere Medizin und Pädiatrie abdeckt.

"Helicopter Emergency Medical Services", kurz HEMS, ist die englische Bezeichnung für Luftrettungsdienst. Der Assistent des Notarztes wird daher als HEMS TC bzw. HEMS Crew Member bezeichnet. Zahlreiche Piloten verdienen in der Luftrettung ihren Lebensunterhalt – für viele Fans ein Traumberuf. Die Betreiber setzen viele Flugstunden und Erfahrung voraus.

Der aktuell bedeutsamste europäische Hubschrauberhersteller ist Airbus Helicopters mit seinen Baumustern H135, H145, und weiteren. Der US-amerikanische Hubschrauberhersteller Bell hat mit den Baumustern Bell 212, Bell 222, Bell 412, die Luftrettung mit geprägt, aber seit ca. 2010 Marktanteile an Airbus Helicopters verloren. Beschreibungen weiterer Hubschrauber-Hersteller finden Sie in unseren Typentexten.

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