04.05.2004
Resolution: "Christoph 52 muss in Hohenlockstedt bleiben!"

Hinweis: Im Folgenden veröffentlicht rth.info die Resolution in unveränderter Fassung. Beachten Sie unbedingt die rechtlichen Hinweise zum Text auf dieser Seite, welche Sie unter dem Resolutionstext finden können.

>> Der Hauptausschuss des Kreises Steinburg protestiert gegen die Verlegung des Rettungshubschraubers Christoph 52 von Hohenlockstedt nach Niebüll und fordert die Krankenkassen als Kostenträger sowie die Deutsche Rettungsflugwacht auf, diese Entscheidung rückgängig zu machen. Das Land Schleswig-Holstein fordern wir auf, regulierend einzugreifen.

Wir sind nicht gewillt, diese Benachteiligung der Unterelberegion hinzunehmen. Sie bedeutet eine erhebliche Verschlechterung der rettungsdienstlichen Versorgung eines Bereichs, der sowohl aufgrund seiner hohen Einwohnerdichte als auch wegen seiner ländlichen Struktur auf Luftrettungsmittel in besonderem Maße angewiesen ist.

Wir fordern alle Beteiligten auf, die wahren Gründe für diese Entscheidung offenzulegen. Wir haben allen Beteiligten die rettungsdienstlichen, medizinischen und strukturpolitischen Gründe, die für die Beibehaltung des Standortes Hohenlockstedt sprechen, in dem beigefügten Schreiben detailliert dargestellt. Die Entscheidung lässt nicht erkennen, dass man sich mit diesen Argumenten überhaupt auseinandergesetzt hat.

Die Deutsche Rettungsflugwacht bitten wir, zu erläutern, warum ein mit sämtlicher Infrastruktur optimal ausgestatteter, 24 Stunden am Tag nutzbarer Standort zugunsten Niebülls aufgegeben wird, wo dies alles erst zu erheblichen Kosten hergestellt werden muss. Warum spielen Kosten in diesem Fall keine Rolle? Geht es vielleicht vielmehr darum, einen Fuß in die Tür zum Markt Dänemark zu stellen? Obwohl die Dänen selbst („Der Nordschleswiger“, 21.01.2004) erklären, dass in Tondern, wo ein Krankenhaus geschlossen werden soll, selbst ein sog. Akutbil nicht erforderlich wäre und ein Hubschrauber in Flensburg ausreichen würde.

Die Krankenkassen sollten uns (und ihren Kunden in dieser Region) erklären, warum ein ausweislich voll ausgelasteter Hubschrauberstandort aufgegeben und in eine Region verlegt werden soll, die erhebliche Watt- und Wasserflächen umfasst? Ging es hier um wirtschaftliche Interessen, da die Einsatzzahlen zurückgehen und viele Transporte zukünftig von dänischen Patienten in Anspruch genommen und von dort bezahlt werden? Rechtfertigen es diese wirtschaftlichen Interessen, viele deutsche Versicherte von einer zuverlässigen Rettung per Hubschrauber abzuschneiden? Warum hat man die KERN-Region bevorzugt, obwohl in dicht besiedelten Räumen der bodengebundene Rettungsdienst meist das Mittel der Wahl ist? Und warum verweist man uns allen Ernstes auf einen Hamburger Hubschrauber, der bereits jetzt voll ausgelastet ist und daher keine echte Alternative darstellen kann?

Das Land Schleswig-Holstein fordern wir auf, sich seiner Verantwortung für alle Einwohner gleichermaßen bewusst zu werden und dafür zu sorgen, dass die Sicherheit der Menschen in der Unterelberegion nicht einer irrationalen Argumentation folgend und entgegen einer wirtschaftlichen Betrachtung geopfert wird. <<

Rechtlicher Hinweis: Die obenstehend wiedergegebene Resolution des Steinburger Hauptausschusses muss nicht zwangsläufig den Meinungen, Ansichten und / oder Positionen der Teammitglieder von www.rth.info entsprechen. Verantwortlich für die Inhalte der Resolution ist/ sind ausschließlich ihr(-e) Verfasser.

© rth.info, 2003. Alle Rechte vorbehalten.
Das letzte Update erfolgte am 04.05.2004.