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Sicherheitslandung in Hamburg-Nienstedten |
Januar 2002
Sicherheitslandung des Rettungshubschrauber „SAR Hamburg 71“
An
einem Sonntag im Januar 2002 wurde der SAR Hamburg 71 zu einem medizinischen
Notfall in Hamburg- Nienstedten alarmiert. Es herrschte ideales Flugwetter,
bedingt durch Windstille, klare Sicht, wolkenfreien Himmel und angenehme,
für die Jahreszeit viel zu milde Temperaturen. Der Rettungshubschrauber
(RTH) erreichte die Einsatzstelle kurz nach dem Rettungswagen (RTW) und
einem Streifenwagen der Hamburger Polizei aus Osdorf. Nach einem kurzen
Überflug entschied sich der Pilot für eine Landung auf einer großen
Rasenfläche im nahe der Einsatzstelle gelegenen Jenischpark. Der Notfall
wurde vom medizinischen Personal in gewohnter Routine abgearbeitet. Eine
Begleitung des Patienten im Rettungswagen durch den Notarzt des RTH war
nicht nötig. Der Patient kam mit dem RTW ins Krankenhaus und der RTH
flog in Richtung Stützpunkt ab. Der Takeoff war auf der großen
zur Verfügung stehenden Fläche mit keinerlei Schwierigkeiten verbunden.
Störung angezeigt
Kurz nach dem Start (der Hubschrauber
befand sich zu diesem Zeitpunkt noch über dem Park und war noch keine
Minute in der Luft gewesen) signalisierte die entsprechende Anzeige im Panel
der Maschine dem Piloten eine Störung in der einzigen Turbine der Bell
UH 1D. Aufgrund der vorhandenen Freifläche unterhalb des Hubschraubers
war die sofortige Notlandung glücklicherweise mit wenig Problemen verbunden.
Die Turbine konnte trotz der Störung bis zur Landung weiterlaufen,
sodass der SAR 71 voll manövrierfähig blieb.
Sicher gelandet
Sicher
auf dem Boden angekommen, musste der Motor und die Turbine der Bell vom
Bordmechaniker des Hubschraubers gereinigt und auf Fremdkörper und
Störungen untersucht werden. Hier zahlte sich einmal mehr die ständige
Mitführung eines erfahrenen Technikers durch die Bundeswehr aus, wie
sie beim ADAC oder der DRF aus Kostengründen nicht erfolgt.
Während die Polizei mit der einen Streifenwagenbesatzung die Landestelle
sicherte, führte die Crew die Kontrollen aus, die auch zwei Probeläufe
am Boden für 10 bzw. 5 min, beinhalteten. Hierbei ließ der Pilot
seine Maschine mit laufender Turbine und drehenden Rotorblättern am
Boden.
Rückflug zum Stützpunkt
Nachdem sich herausgestellt hatte, das keine erneuten
Schwierigkeiten auftraten und die Anzeige keine Störung mehr meldete,
konnte der SAR Hamburg 71 beruhigt melden:
"Medevac seven-one-four-three is airbourne Jenischpark inbound Wandsbek..."
Laut Auskunft des Piloten hätten die Wartungen auch bis in den nächsten
Vormittag (d.h. fast 24 Stunden) dauern können, doch die alte Huey
machte keine Probleme. Für den Piloten erst die zweite Notlandung in
seiner Karriere, obwohl er schon lange als Pilot bei der Bundeswehr tätig
ist.
Übrigens sind die Piloten der Bundeswehr nicht unvorbereitet auf Notlandungen,
einmal in 3 Monaten wird das Szenario: "Einzige Turbine der Bell fällt
aus" geübt. Dann geht es mit 12 m/ sec. in Richtung Boden, doch
selbst dann lässt sich die Huey noch in gewissen Maßen steuern.
Auf die alte Technik ist eben Verlass... |
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