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Einsatz auf der Elbe |
Juli 2003
Wassernotfall bei Glückstadt
Am 30.05.2003 kam es zu einem außergewöhnlichen Einsatz für
den Hamburger Bundeswehr- Rettungshubschrauber. Ein großes Übersee-Containerschiff
("Baltic Trader") befuhr, aus dem Hamburger Hafen kommend, die
Elbe abwärts in Richtung Nordsee / Elbmündung. Seine Ladung war
im Hamburger Hafen gelöscht worden, das Oberdeck des Schiffes war nunmehr
fast leer. Etwa in Höhe Glückstadt verständigte die Schiffscrew
den Rettungsdienst: Der Kapitän klagte über starke Schmerzen am
Herz. Ein Rettungswagen des Deutschen Roten Kreuzes aus dem Landkreis Pinneberg
(SH) wurde von der "Leitstelle West" zur Unglücksstelle alarmiert.
Dessen aus zwei Personen bestehende Besatzung wurde bald darauf durch die
Wasserschutzpolizei aufgenommen und samt der Ausrüstung zum Frachter
übergesetzt. Dieser konnte aufgrund seiner Ausmaße nirgends anlegen
und so hatte die Crew lediglich das Schiff stoppen und die Anker werfen
können.
Versorgung des Patienten
Die
Besatzung des RTW versorgte den Patienten für circa 25 Minuten. Währenddessen
machte sich auch ein Notarzt auf den Weg zur ungewöhnlichen Einsatzstelle:
Nach einer Anfrage an die Hamburger Rettungsleitstelle schickte diesen den
Notarzt des SAR 71. Der Hubschrauber konnte nach einigen Flugminuten in
westlicher Richtung auf dem leeren Oberdeck des Schiffes landen. Unmittelbar
nach der Landung wurden Notarzt und Rettungsassistent auf die Kommandobrücke
gebracht und übernahmen die Versorgung des erkrankten Kapitäns.
Der Notarzt des Hamburger Rettungshubschrauber übernahm somit auch
die Verantwortung über den Patienten.
Abtransport mit Hubschrauber
Nach
weiteren fünfzehn Minuten Therapie stellte sich die Frage, wie man
den Patienten am Besten vom Schiff ins Krankenhaus bringen könnte.
Aufgrund der Höhe des Schiffes schied ein "konventioneller"
Transport des Patienten mit einem Schiff zum Ufer aus - dabei hätte
ein Feuerlöschboot mit Drehleiter angefordert werden müssen, der
Transport zum Festland und von dort aus zum Krankenhaus hätte unter
Umständen sehr viel Zeit (vermutlich mehrere Stunden) gekostet. Um
dem Patienten schonend und schnell unter adäquater Aufrechterhaltung
der medizinischen Versorgung ins Krankenhaus bringen zu können, entschloss
man sich, den Mann zum Hubschrauber zu bringen und ihn mit dem SAR 71 zu
transportieren. Aufnehmendes Krankenhaus war dabei das Allgemeine Krankenhaus
Altona, ein großes Krankenhaus im Westen Hamburgs.
So konnte dieser internistische Notfall nach der Übergabe des Patienten
an die aufnehmenden Ärzte des Krankenhauses aus Sicht der Hubschrauberbesatzung
erfolgreich abgeschlossen werden. Das Flugwetter war während der gesamten
Zeit hindurch gut, so dass dieser Faktor bei der Abwicklung des Einsatzes
kaum eine Rolle spielte.
Redaktionelle Anmerkung
Wir möchten uns an dieser Stelle ganz herzlich bei der diensthabenden
Hubschrauberbesatzung, insbesondere bei Pilot Frank Bernau und Rettungsassistent
Michael Kansy, sowie bei den anwesenden Rettungskräften für die
Informationen und die Bilder bedanken!

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