Rettungshubschrauber „SAR Hamburg 71“  


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Updated: 17.08.2013

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Absturz der Bell UH-1D "71+76" im Rettungseinsatz

14.03.2002
Tödlicher Flugunfall in Hamburg-Hummelsbüttel

Die hier angegebenen Informationen haben wir uns Interviews sowie Presseinformationen der Bundeswehr und der Feuerwehr Hamburg zusammengetragen. Irrtümer und Fehlinformationen / veraltete Infos auf dieser Infoseite können deshalb von uns nicht ausgeschlossen werden. Wir haben hier die Ereignisse vom 14.03.2002 bzgl. des SAR71- Absturzes für Sie zusammengefasst. Bei den Zeitangaben handelt es sich z.T. um Schätzungen, oder aber um Daten, die von Pressesprechern veröffentlicht wurden.

Ablauf

09:15h: Der SAR 71 wird zu einem Einsatz in Hamburg- Langenhorn alarmiert. Dies geschah wie üblich über die Hamburger Feuerwehr- Leitstelle (FEZ / RLST). Die seit fast zwei Stunden einsatzbereite Besatzung (Pilot, Rettungs- assistent, Bordmechaniker, Notarzt, zusätzlich eine Ärztin im Praktikum, welche ihre Ausbildung zur Notärztin fast fertig absolviert hatte) hat soeben ihren ersten Einsatz an diesem Tag bekommen.
09:16h: Der Hubschrauber hebt wie gewöhnlich ab, meldet sich bei der Flugsicherung und geht auf Kurs Nordwest.
09:18h: Der SAR 71 fliegt Langenhorn entgegen. Plötzlich hören Augenzeugen einen Knall. Laut Zeugenaussagen löst sich der Hauptrotor der Bell UH-1D. Die Maschine stürzt ab. Sie schlägt auf einer Wiese im Kleingartenverein Nr. 450 auf. Der Hauptrotor schlägt ca. 20 m entfernt in einen auf einem angrenzenden Gewerbe- Hof parkenden VW- Bus, welcher jedoch zu diesem Zeitpunkt unbesetzt war, ein. Die Wucht des Aufpralls zerlegt die Maschine, welche nach dem Aufprall sofort in Flammen steht.
09:21h: Diverse Notrufe gehen bei der Feuerwehr Hamburg ein. "Der SAR- Hubschrauber ist abgestürzt!"...
Mitarbeiter einer nahe gelegenen Firma versuchen, an das Wrack heranzukommen, Personen zu retten, doch die Bell UH-1D brennt lichterloh. Jedoch wird klar, dass, abgesehen von diversen Personen mit leichten Schocks und einigen Personen mit Rauchgasinhalationen, niemand sonst zu Schaden gekommen ist.
09:22h: Die Feuerwehr und der Rettungsdienst werden nach der Schadensart „Flugunfall“ alarmiert. Das für diese Meldung übliche Fahrzeug- und Personalaufgebot wird zur Einsatzstelle geschickt. Niemand will die Meldung "SAR abgestürzt" wirklich wahrhaben.
Auch die Flughafenfeuerwehr des Airport Hamburg rückt mit einem Mannschaftstransportwagen, einem Einsatzleitwagen und drei Tanklöschfahrzeugen aus.
09:27: Die nun eintreffenden Kräfte der Feuerwehr beginnen an der Einsatzstelle sofort mit den Löscharbeiten. Dafür setzen sie mehrere C- Rohre und ein Mittelschaumrohr ein.
09:28h: Der zuständige Einsatzleiter der Feuerwehr, der diensthabende Zugführer der Feuer- und Rettungswache 16 (Alsterdorf) gibt eine erste Rückmeldung an die FEZ, in der er den Absturz des Hamburger Rettungshubschraubers bestätigt. Nun ist es Gewissheit. Man hofft allerorten auf das Überleben der Besatzungsmitglieder. Doch als die brennenden Wrackteile gelöscht sind, ist deutlich zu sehen, dass es kaum möglich sein dürfte, dass jemand diesen Aufprall und das Feuer überlebt hat.
09:40h: Die Feuerwehrmänner machen sich auf die Suche und finden in den Trümmern auf Anhieb vier Personen, die sämtlich Besatzungsmitglieder sind. Die anwesenden Notärzte können leider nur noch nach kurzer Sichtung der Patienten feststellen, dass diese vier Soldaten den Absturz nicht überlebt haben. Für den fünften Soldaten, der noch unter den Trümmern begraben war, kam ebenfalls jede Hilfe zu spät.
09:45h: Die nun in kurzen Abständen eintreffenden Kräfte von Polizei, Feuerwehr und der Bundeswehr können nichts mehr weiter tun, als die Einsatzstelle weiträumig abzusperren, den 5. Soldaten zu suchen und zu überprüfen, ob sonst noch Verletzte oder Tote nicht gefunden worden waren, welches jedoch nicht der Fall war. Mehrere Personen wurden wegen Schocks und Rauchgasinhalationen mit Rettungswagen in Krankenhäuser gebracht.
Die LNA- Gruppe (das Team des leitenden Notarztes) der Feuerwehr Hamburg baute Schnelleinsatzzelte auf, welche jedoch nicht für das Sichten und Versorgen von Verletzten genutzt wurde (wofür sie eigentlich konzipiert worden). Es gab keine Schwerverletzten und man hatte den Überblick über die Zahl der Leichtverletzten. Die Zelte wurden zur Öffentlichkeitsinformation, sprich: als Unterbringung für Medienvertreter, genutzt.

Reaktionen

Die Einsatzstelle wurde nun im Laufe der Zeit vor der großen Anzahl von ankommenden Pressevertretern abgeriegelt.
Die Bereitschaftspolizei sorgte dafür, dass niemand durch irgendeinen Winkel schlüpfte um einen Blick auf die Unglücksstelle werfen zu können. Die Reporter wussten sich jedoch zu helfen und bestellten zwei Presse- Helikopter an die Einsatzstelle. Die Reporter, die am Boden blieben, nutzten jede Chance auf ein Interview. Insgesamt jedoch, das muss an dieser Stelle gesagt werden, verhielten sich die Pressevertreter diszipliniert und respektierten die Absperrungs- Maßnahmen.
Bekannte Pressesprecher von Bundeswehr, Polizei und Feuerwehr etc. gaben den Reporter kompetente Sachinformationen, wodurch aber natürlich auch Spekulationen über die Unglücksursache nicht verhindert werden konnten. Auch der (damalige) Hamburger Innensenator Ronald Schill, der schon immer seinen guten Draht zur Hamburger Feuerwehr und Polizei betont hatte, erschien am Lademannbogen und machte sich ein Bild von der Lage. Herr Schill war von dem Bild das sich ihm geboten hatte tief erschüttert. Er gab Interviews mit anwesenden Reportern - seiner Miene war seine Stimmung deutlich anzusehen.

Exakt um 10:29:34h geht die erste Beileidsbekundung im (damaligen) Gästebuch von www.sar71.de ein, geschrieben von einem uns unbekannten Markus Achsel:
'' Ein schwarzer Tag, ein trauriger Tag. Der Absturz des SAR 71 in Hamburg zeigt doch mal wieder, so zuverlässig diese Maschine auch ist.....nichts ist entgültig sicher. Mein Beileid geht an die Familien der Verstorbenen an die Kollegen und Freunde natürlich auch. Am 14.03.2002 gegen ca.09:30 Uhr nahm das Unglück seinen Lauf.....Vier Personen dessen Leben nun auf so tragische Weise ein Ende fand. Ein Hubschrauber, der sehr zuverlässig seinen Dienst vollendet hat und seit über 30 Jahren sein Revier kannte. Gedenken wir den Verstorbenen in aller Stille.....''

Die ganzen nächsten Tage hindurch gingen manchmal im Sekundentakt Beileidsbekundungen ein. Hier finden Sie unser Kondolenzbuch.

Im Laufe des Mittags: Die Bundeswehr übernimmt nach der Beseitigung aller akuten Gefahrenquellen die Einsatzstelle von der Feuerwehr und der Polizei. Der Absturzbereich wird zur militärischen Sicherheitszone erklärt - Betreten verboten! Mit Bussen und LKW werden diverse Soldaten und Bundeswehr- Funktionäre an die Einsatzstelle verbracht; Feldjäger waren bereits vor Ort.

Die Ermittlungsarbeiten der Bundeswehr- Experten beschränken sich zunächst auf die Sichtung aller Einzelteile des Wracks und auf das Erstellen von Informationen über deren Lage, Beschädigung usw.
Es wird noch nicht konkret nach der Absturzursache geforscht, diese Aufgabe würde eine Expertenkommission später angehen. Hier geht es zunächst nur um die Archivierung der vorgefundenen Daten. Der Zertrümmerungsgrad des Wracks und die Auswirkungen des Feuers lassen nicht sofort Rückschlüsse darauf zu, ob sich der Hauptrotor vor oder nach dem Aufprall gelöst hat, wodurch man sich ein klareres Bild hätte machen können.
Inzwischen wurden bereits die ersten Blumen an der Einsatzstelle abgelegt. Angehörige der Opfer werden von Bundeswehrangehörigen zur Einsatzstelle und danach zum Rettungszentrum Hamburg gebracht. Dort ringen die Kollegen der Toten um Fassung.
Danach: Nachdem nun in Langenhorn die ersten Ermittlungs- Maßnahmen abgeschlossen sind, werden die Wrackteile per Tieflader und LKW abtransportiert.

Nach ein paar Tagen erinnert nur noch wenig an die Ereignisse, die sich hier an jenem 14.03.02 zugetragen haben: Blumensträuße, ein paar gefällte Bäume, abgebrochene Zweige und verbrannte Erde. Doch auch lange nach dem Absturz ist die Erinnerung an ihn in vielen Menschen noch lebendig. Das zeigte sich unter anderem bei der offiziellen Trauerfeier in der Hauptkirche St. Michaelis am 21. März. Die Kirche war bis auf den letzten Platz besetzt.

 


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