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Absturz der Bell UH-1D "71+76" im Rettungseinsatz |
14.03.2002
Chronologie der Ereignisse
September 2004
Ein Gericht in Rheinland-Pfalz entscheidet, dass die Familie des Piloten keinen Anspruch auf die Gewährung von Unfallfürsorge nach den beamtenrechtlichen Regelungen habe. So lautet das Urteil des Verwaltungsgerichtes Koblenz (Az: 2 K 306/04.KO, 2 K 307/04.KO, 2 K 308/04.KO).
Zusammenhängend mit der Festsetzung des Witwengeldes bzw. der Versorgung der beiden Kinder des Verunglückten lehnte die Wehrbereichsverwaltung West die Auszahlung einer besonderen Unfall-Hinterbliebenenversorgung ab. Nach erfolglosen Widerspruchsverfahren reichten die Witwe und die beiden Kinder des toten Piloten jeweils eine Klage beim Verwaltungsgericht ein. Sie führten aus, dass der Unfallbericht in wesentlichen Teilen unzutreffend und auf Mutmaßungen beruhend sei. Der genaue Unfallhergang sei im Ergebnis weiterhin nicht geklärt, vielleicht läge gar ein technischer Defekt ursächlich vor. Mitverantwortlich für den Hubschrauberabsturz seien darüber hinaus auch die Vorgesetzten des Hauptmanns, die von dessen Alkoholproblemen gewusst haben müssten. Das Gericht hingegen führte aus, der Hauptmann sei gar nicht mehr rechtlich im Dienst gewesen, als er den Hubschrauber steuerte, da er sich durch den Alkoholkonsum vom Dienst gelöst habe.
02.08.2002
Die deutsche Luftrettung wartet immer noch mit Spannung auf den Inhalt des Abschlussberichtes der Bundeswehr- Expertenkommission zur Unglücksursache. Nun berichten der Lokal- TV- Sender Hamburg 1, sowie die Tageszeitung "Hamburger Abendblatt" in der Ausgabe vom 02.08.2002 (das Abendblatt unter Berufung auf den Radiosender NDR 90,3 MHZ), dass von einem Bundeswehr- Pressesprecher gegenüber Medienvertretern nunmehr lediglich bekannt gegeben wurde, dass dieser Bericht nicht veröffentlicht werde, da viele Daten "top secret" seien. Solche Berichte würden generell nicht veröffentlicht werden, sagte ein Pressesprecher des Verteidigungsministeriums den Reportern zu diesem Thema. Es sei außerdem nicht möglich, diesen Bericht zu publizieren, da die Soldaten, die von der Untersuchungskommission zum Thema befragt werden, nicht das Recht auf die Verweigerung ihrer Aussage hätten, so der Sprecher weiter. Deswegen könne man nicht einfach solche Aussagen jedermann zugänglich machen.
Der Bericht wird laut NDR 90,3 Anfang September diesen Jahres fertiggestellt sein.
Parallel hierzu laufen die Untersuchungen der Staatsanwaltschaft Hamburg weiter. Diese wird nach der Fertigstellung des o.g. abschließenden Berichts die Richtung ihrer Ermittlungen neu definieren und, sollte ein technischer Defekt der UH 1 D 71#76 ausgeschlossen werden, zunächst vor allem gegen die BW- Vorgesetzten ermitteln. (Unsere Quellen: NDR 90,3; Hamburger Abendblatt; Internetpräsenz von Hamburg1)
Mai 2002:
Von der Expertenkommission der Bundeswehr werden weiterhin keine aktuellen Informationen zur Unglücksursache an die Öffentlichkeit gegeben.
21.03.2002, 15.30 Uhr:
Vertreter der Luftwaffe und der Staatsanwaltschaft bestätigen den von der Presse geäußerten Verdacht:
Der Pilot hatte einen Alkoholrestwert von 1,5 Promille im Blut, der Bordmechaniker einen Restalkoholwert von 1,2 Promille. Ob dies zum Absturz geführt hat, steht derzeit noch nicht fest. Es ist jedoch sicher, dass Pilot und Bordmechaniker absolut flugunfähig waren und ihre Reaktionszeiten sehr eingeschränkt waren (wie im Rahmen dieser Alkoholkonzentration üblich).
21.03.2002, 14.00 Uhr:
Die Trauerfeier zu Ehren der Verstorbenen beginnt im Hamburger Michel. Drei Pastoren, davon 2 aus den Reihen der Bundeswehr, leiteten den Gedenkgottesdienst. Der Hamburger Polizeichor und ein Militärorchester übernahmen den musikalischen Sektor, unter anderem sprach Hamburgs erster Bürgermeister Ole von Beust. Ebenfalls anwesend:
- Ronald Schill, 2. Bürgermeister und Innensenator Hamburgs
- Oberbranddirektor Dieter Farrenkopf, Leiter der Hamburger Feuerwehr
- diverse Feuerwehr-, Polizei– und Bundeswehr-Führungskräfte
- die diensthabende Schicht der Feuer- und Rettungswache Wandsbek (-F21-)
- die Angehörigen der Verstorbenen
- ein Patient, dem die Crew vom SAR71 wenige Tage zuvor das Leben gerettet hatte - auf einer Trage, begleitet von 2 Kräften der GARD (privater Krankenbeförderungs-Dienstleister)
- Das Bundeswehr- Krankenhaus Lesserstraße mit einer großen Delegation
- ranghohe Militärvertreter
- das LTG 63
- mehrere FF, diverse Kräfte des DRK und anderer Hilfsorganisationen
16.03.2002, 18.00 Uhr:
Aus uns nicht von offizieller Seite bestätigten Meldungen konnten wir entnehmen, dass de Bundeswehr entsprechend ihrem Vertrag mit der Stadt Hamburg wie geplant bis mindestens 2004 einen Rettungshubschrauber und die Besatzung für SAR– Einsätze zur Unterstützung des zivilen Rettungsdienstes zur Verfügung stellen wird. Wir distanzieren uns von diesen Angaben, bis sie offiziell bestätigt wurden!
16.03.2002, 10.30 Uhr:
Der SAR71 ist wieder in Dienst gegangen. Eine Ersatzmaschine & die Besatzung stehen wieder am Rettungszentrum bereit, um auch nach dem verheerenden Unglück der Hamburger Bevölkerung zu helfen. Wir, das Team www.sar71.de waren vor Ort und haben eine Beileidsbekundung und Blumen hinterlassen, wie so viele andere auch.
15.03.2002, 18.00 Uhr:
In den Nachrichten wird gesagt, ein Hubschrauber des Typs Bell UH- 1D ist am Rettungszentrum in Hamburg gelandet. Wahrscheinlich wird er in der nächsten Zeit wie gewohnt als SAR71 eingesetzt werden. Wann dieses passieren wird und für wie lange die Bell noch in Hamburg fliegen wird ist derzeit noch nicht bekannt.
15.03.2002, 17.30 Uhr:
Der ADAC-Hubschrauber Christoph Hansa übernimmt bis auf weiteres die Aufgabe des SAR71. Um diese Mehrbelastung verarbeiten zu können, wurden sämtlichen Sekundäreinsätze und Krankenbeförderungen (KBF) gestrichen, so dass man sich voll und ganz der primären Rettung widmen kann.
15.03.2002, 9.00 Uhr:
Die Bundeswehr ist mit einem Großaufgebot an der Unfallstelle, um die Wrackteile der abgestürzten Maschine zu bergen und zu untersuchen. Man sei jetzt dabei, die genaue Unglücksursache herauszufinden. Ein Bundeswehrsprecher teilte mit, es werde geprüft, ob eventuell auch Winde eines vorüberfliegendes Flugzeuges die Ursache für den Absturz sein könnten. Es sein auch möglich, dass der SAR71 bei einem Wendemanöver in den eigenen Luftverwirbelungen geraten sei, so die MOPO in der Ausgabe vom 15.03.2002. Die genaue Untersuchung der Wrackteile könne noch Tage, sogar Wochen in Anspruch nehmen.
14.03.2002, 19.30 Uhr:
Der Pressesprecher der Feuerwehr Peter Braun teilte in einer Nachrichtensendung
mit, dass die Feuerwehr Hamburg für die Zeit des Ausfalls vom SAR71
ein arztbesetztes Rettungsmittel (Notarzteinsatzfahrzeug, NEF) einsetzten
will, um auch weiterhin die Sicherheit der Hamburger Bevölkerung gewährleisten
zu können.
14.03.2002, 9.22 Uhr:
Der Einsatzleitstelle der Feuerwehr Hamburg wird der Absturz des SAR71 gemeldet.
Sofort werden diverse Kräfte der Feuerwehr, des Rettungsdienstes, der
Polizei und der Bundeswehr zur Einsatzstelle alarmiert. Die Einsatzkräfte
konnten nur noch die 5 Leichen aus den Trümmern bergen. Den genauen
Bericht über das tragische Unglück finden Sie hier.
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