Rettungshubschrauber „SAR Hamburg 71“  


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Updated: 17.08.2013

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30 Jahre SAR71

Juli 2003
Hamburger Rettungshubschrauber seit drei Jahrzehnten im Dienst


Seit nunmehr 30 Jahren ist ein Hubschrauber des Typs Bell UH-1D der Bundeswehr einsatzbereit am Bundeswehrkrankenhaus in Hamburg Wandsbek stationiert.
Damals, als sich die deutsche Luftrettung noch in den Startlöchern befand, setzte sich der zu diesem Zeitpunkt amtierende Bundesverteidigungsminister und spätere deutsche Bundeskanzler Helmut Schmidt für die Stationierung eines Luftrettungsmittel ein, so dass das Rettungszentrum Hamburg am 16. Juli 1973 offiziell eingeweiht werden konnte.

Die Anfänge

Die Bundesrepublik Deutschland war nach den Richtlinien der ICAO (engl: „Internationale zivile Luftfahrtsorganisation“) verpflichtet, einen „Such- und Rettungsdienst“ (SAR-Dienst) einzurichten. Dieser hat u.a. die Aufgabe, bei Luft- und Seenotfällen schnelle und qualifizierte Unterstützung aus der Luft zu gewährleisten. Diese Aufgabe wurde der damals noch jungen Bundeswehr übertragen, die daraufhin mit dem Aufbau eines flächendeckenden Hubschraubernetzes begann.
So war der SAR 71 in Hamburg von Anfang an ein SAR-Mittel ersten Grades, d.h. er stand primär tagsüber für Einsätze im Rahmen des SAR-Auftrags zur Verfügung.Da diese Art von Einsätzen aber sehr selten sind, wurde der Hubschrauber immer stärker in den Rettungsdienst der Hansestadt integriert. Im Rahmen der „dringenden Nothilfe“ war es möglich, den SAR-Hubschrauber dort einzusetzen, wo bodengebundene Notarztmittel, nicht, nicht rechtzeitig oder nicht ausreichend zur Verfügung standen.

Einsatzzahlen

Im Laufe der Jahre stiegen die Einsatzzahlen konstant, bis sie 1999 das erste Mal die Grenze von 2000 Einsätzen pro Jahr überschritten. Der SAR 71 war jahrelang der meisteingesetzte Rettungshubschrauber Europas. Derzeit ist ein Rückgang der Einsatzzahlen festzustellen, welches auf die neue Dienst- und Ruhezeitenregelung der Bundeswehr zurückzuführen ist. So kann es vorkommen, dass der SAR 71 manchmal schon am frühen Abend außer Dienst gemeldet wird, obwohl die Sicht und das Wetter einer Einsatzbereitschaft nicht entgegenstehen.
In den dreißig Jahren am Bundeswehrkrankenhaus flog der Rettungshubschrauber bis heute über 44.590 Einsätze und rettete damit tausenden Hamburgern das Leben. Wegen des markanten Rotorengeräusches wird der Hubschrauber oft als „Teppichklopfer“ bezeichnet; und als Hamburger kennt man genau diesen sogenannten „Sound of Rescue“ und weiß, dass die Retter aus der Luft wieder einmal im Einsatz sind!

Der Hubschrauber und seine Ausstattung

Die fliegerische Besatzung (Pilot und Bordmechaniker) und der Hubschrauber werden vom Lufttransportgeschwader (LTG) 63 aus Hohn gestellt, der Rettungsassistent und der Notarzt kommen aus der Anästhesieabteilung des Bundeswehr- krankenhauses oder aus zivilen Krankenhäusern der Umgebung. Der Hubschrauber ist, ähnlich einem bodengebundenen Notarztmittel, mit diversen Medikamenten, EKG/ Defi- Kombination, Kinder- Notfallrucksack, Equipment für Intubation, Beatmung, Herz- Lungen- Wiederbelebung und auch Trage, Vakuummatratze, diversen Vakuumschienen für Frakturen, Schaufeltrage, u.v.m. ausgestattet, um vor Ort eine optimale Versorgung gewährleisten zu können.

Der 14.03.2002

Die bisher schwärzeste Stunde erlebten die Flieger vom Hamburger Rettungshubschrauber am 14. März 2002. Damals stürzte die Maschine aus etwa 100 Metern in eine Kleinkartenkolonie bei Hamburg-Hummelsbüttel. Alle fünf Besatzungsmitglieder ließen dabei ihr Leben.
Doch auch nach dem tragischen Unglück bewies die Bundeswehr ihre Zuverlässigkeit: Zwei Tage später konnte eine andere Bell UH-1D am Rettungszentrum einsatzbereit gemeldet werden.

Seitdem fliegt „Anneliese“ – wie sie von der Besatzung und vielen Hamburger Bürgern inzwischen genannt wird – Tag für Tag Einsätze über Hamburg. Und nicht nur die Bürger wissen den Rettungshubschrauber zu schätzen; Zitat eines Disponenten in der Feuerwehrleitstelle bezüglich der Wahl von Einsatzmittel: „Wenn der Hubschrauber gerade einsatzbereit in der Luft ist, wähle ich immer diesen, weil der sowieso am schnellsten ist…“
 

Fotos auf dieser Seite: Archiv von Harald Rieger und Patrick Permien (www.sar71.de), Timo Jann, Boris Pasternak


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