01. September 2005
Großeinsatz für den Rettungsdienst in Tornesch bei Hamburg
Gegen
11.20 Uhr kommt es in Tornesch (nordwestlich von Hamburg) zu einem tragischen
Unglück. Eine Frau wird an dem Bahnübergang Denkmalstraße
von einem Zug überfahren und getötet. Für die Bergung werden
die örtlichen Rettungskräfte eingesetzt. Bedingt durch diesen
Unfall muss ein weiterer Zug in Richtung Sylt mit etwa 250 Reisenden eine
Notbremsung machen. Auf freier Strecke sollen die Betroffenen einige hundert
Meter zu bereit gestellten Bussen für die Weiterfahrt gehen. Dabei
kommt es immer häufiger zu Zwischenfällen...

Auf dem Weg zu den Bussen verlaufen sich zahlreiche Passagiere. Bedingt
durch das sonnige
Wetter und die starke Mittagshitze leiden immer mehr Personen an Kreislaufbeschwerden,
vereinzelt werden Herzprobleme gemeldet. Nachdem dieses bekannt wird,
alarmiert die zuständige Integrierte Regionalleitstelle (IRLS) in Elmshorn
außer zahlreichen Rettungswagen und Notärzten des Kreis-Rettungsdienstes
auch die Schnell-Einsatzgruppe des Deutschen Roten Kreuzes. Zusätzlich
werden Feuerwehr- und Polizeikräfte zur Unterstützung zur Unglücksstelle
geschickt. Insgesamt sind knapp 100 Helfer vor Ort.
Gegen 14.00 Uhr wendet man sich auch an die Hamburger Feuerwehreinsatzzentrale
(FEZ). Als überregionale Unterstützung wird der Leitende Notarzt
(LNA), der Organisatorische
Leiter Rettungsdienst (ORGL) und ein weiterer Notarztwagen angefordert.
Da der ORGL bei der Feuerwehr Hamburg an der Landesfeuerwehrschule stationiert
ist (HH-Billbrook) und eine Fahrt nach Tornesch durch das gesamte Stadtgebiet
hätte erfolgen müssen, entscheidet man sich kurzerhand, den
Rettungshubschrauber als Transportmittel einzusetzen. Die Besatzung des
SAR Hamburg 71 nimmt den ORGL auf und fliegt Richtung Nordwest. Der Fahrer
fährt das Fahrzeug zeitgleich auf dem Landweg.
Bereits nach wenigen Minuten Flugzeit erreicht der Hamburger Rettungshubschrauber
die Einsatzstelle. Schon im Anflug läst dich aus der Luft das Ausmaß
dieses Einsatzes erahnen. Dutzende Rettungswagen, Notarzteinsatzfahrzeuge,
Betreuungs- und Versorgungszelte, Feuerwehren und Polizei haben sich im
Umkreis der Bahnstrecke aufgestellt. Doch zu diesem Zeitpunkt ist die
Lage bereits weitgehend im Griff. Ein Großteil der Betroffenen wird
von den Rettungskräften erstversorgt, vereinzelnd werden Patienten
in ein Krankenhaus gebracht. Der vom SAR 71 gebrachte Organisatorische
Leiter Rettungsdienst sichtet in Absprache mit den Führungs- und
Rettungskräften vor Ort die Einsatzstelle.
Kurz vor Ende des Einsatzes bekommt der SAR 71 noch den Auftrag, ein sogenanntes
"Search Pattern" zu fliegen. In einem standardisierten Flugmuster
wird die Umgebung der Bahngleise nach möglichen weiteren betroffenen
Personen abgesucht. Im Radius von etwa 5-8 km konnte jedoch keine Person
mehr gefunden werden, so dass Anneliese nach einer knappen Stunde wieder
den Rückflug nach Hamburg antreten kann.

An dieser Stelle vielen Dank an TVR-NewsNetworks (www.tvr-news.de)
für das zur Verfügung gestellte Bildmaterial!
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