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15. Fachtagung Luftrettung – Klarheit oder nur offene Fragen? (Teil 2)

18.12.2013

In dieser Reportagenserie sind erschienen:

Vom 29.-31. Oktober 2013 fand – nach sechs Jahren Pause und 40 Jahre nach der 1. Fachtagung im Jahr 1973 in Aying – die 15. Fachtagung Luftrettung statt. Rund 400 Teilnehmer aus Notfallmedizin, Technik, Organisation, Industrie, Politik und Verwaltung waren der Einladung der beiden Geschäftsführer der ADAC Luftrettung gGmbH, Susanne Matzke-Ahl und Frédéric Bruder, gefolgt und kamen nach Mainz in die dortige Rheingoldhalle.

Der “Christoph Rhein-Main“ der Johanniter Luftrettung fliegt bereits rund um die Uhr, sieben Tage die Woche

Der “Christoph Rhein-Main“ der Johanniter Luftrettung fliegt bereits rund um die Uhr, sieben Tage die Woche

Foto: Tobias Klein

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Im zweiten Teil berichten wir über den zweiten Veranstaltungstag (Mittwoch, den 30.10.2013).

Begrüßt wurde das Auditorium am Vormittag durch Frédéric Bruder, einen der beiden Geschäftsführer der ADAC Luftrettung gGmbH. In weiteren Einführungsworten hob Prof. Dr. med. Christian Werner, Direktor der Klinik für Anästhesiologie der UniversitätsMedizin Mainz (UMM) die Synergieeffekte zwischen Instrumenten in der Luftfahrt wie Crew Resource und Qualitätsmanagement sowie der Medizin hervor. Axel Losansky vom Luftfahrtbundesamt (LBA) in Braunschweig versicherte, dass das LBA bei der European Aviation Safety Agency (EASA) einen Aufschub der sog. „Age 60“-Regelung (keine “single-pilot-operations“ mehr mit Berufsluftfahrzeugführern über 60 Lebensjahren) erwirken wollte, jedoch nicht erfolgreich sein konnte. Im Rahmen künftiger Regularien bestehe hinsichtlich der Flugdienst- und Ruhezeiten für die Luftrettung Handlungsbedarf, so Losansky weiter.

Frédéric Bruder, Geschäftsführer der ADAC Luftrettung gGmbH, begrüßte die Teilnehmer am zweiten Veranstaltungstag

Frédéric Bruder, Geschäftsführer der ADAC Luftrettung gGmbH, begrüßte die Teilnehmer am zweiten Veranstaltungstag

Foto: Werner Wolfsfellner MedizinVerlag München

Prof. Dr. Christian Werner hob die Gemeinsamkeiten von CRM-Systemen in Medizin und Luftfahrt hervor

Prof. Dr. Christian Werner hob die Gemeinsamkeiten von CRM-Systemen in Medizin und Luftfahrt hervor

Foto: Felix Troschier

Stellenwert der Leitstelle für die Effizienz der Luftrettung

Im ersten Themenblock des Tages widmeten sich die Referenten sich der Frage nach dem “Stellenwert der Leitstelle für die Effizienz der Luftrettung“. Achim Hackstein aus Harrislee (Schleswig-Holstein) bemängelte in seiner Bestandaufnahme die Unterschiede in der Ausbildung von Leitstellendisponenten. Oftmals sei der Leitstellenarbeitsplatz eine Art Altersruhesitz für ehemalige aktive Rettungsdienstmitarbeiter oder Feuerwehrleute. Der Leiter der Leitstelle Nord stellte heraus, dass diese Einstellung kontraproduktiv sei. Nicht nur die Heterogenität in der Ausbildung, sondern auch in der Vergütung der Disponenten seien „bedenklich“.

Ungleichheit war auch der Tenor im Vortrag von Josef Huber von der Staatlichen Feuerwehrschule Geretsried (Bayern). Er führte die Zuhörer in die Qualifikation von Disponenten im Freistaat Bayern ein und stellte heraus, dass es in einem großen Flächenland wie Bayern immerhin gelänge, landesweit nach einheitlichen Standards auszubilden und klare Richtlinien für die Qualifikation von künftigen Leitstellendisponenten gebe.

Abschließend wagte Achim Hackstein einen Ausblick: Ihm zufolge muss es eine staatliche Anerkennung des Berufsbildes „Leitstellendisponent“ geben und zu mehr Kooperation zwischen den Leitstellen kommen. Standardisierte Abfrage und Telefonreanimation müssten zur Pflichtaufgabe werden. Eine Übertragung von Standortdaten bei Anrufen vom Mobiltelefon könne zu mehr Präzision führen und biete die Möglichkeit zur Einbindung in rettungsmittelgestützte Telemetriesysteme (analog “Telenotarzt.de“).

Ein weiterer Themenblock widmete sich am späten Vormittag “Neuem und Kontroversem“. Dabei ging es um die Herz-Lungen-Wiederbelebung (“CPR - um jeden Preis?“), die präklinische Sonographie, um Lyseverfahren, die Herausforderung Infektionstransport, die Immobilisation Beckenverletzter und den Verbrennungspatienten in Luftrettung und im Interhospitaltransfer.

Was heißt hier sicher? - Effekte einer Sicherheitskultur

Die Themen “Sicherheit“ und “Sicherheitskulturen“ dominierten anschließend den ersten Themenblock am Nachmittag. Die Vorteile des bereits 2004 bei der DRF Luftrettung eingeführten Patientensicherheits-Informationssystems (PaSIS) wurden von Dr. Gerson Conrad (Filderstadt) vorgestellt. Der Human Factor sei die Waffe gegen den Human Error, so Conrad: Fehler müssten von Schuld getrennt werden. Nach Eingang der Meldung würden bei PaSIS das Risiko klassifiziert und sofort konkrete Maßnahmen (wie z.B. gemeinsames Trainieren von kritischen Situationen) ergriffen, die eine Wiederholung des selben Fehlers unterbinden sollen.

Karl-Heinz Maximilian, Flugsicherheitsbeauftragter der ADAC Luftrettung (München), ergänzte im Anschluss, dass im Gegensatz zur Medizin in der Fliegerei ein Critical Incident Reporting-System (CIRS) gesetzlich vorgeschrieben ist. Insbesondere unter den noch gültigen JAR-OPS 3 sei ein anonymes Meldesystem obligatorisch. Dies ändere sich zwar mit der Einführung der EU OPS 965-2012, dennoch misst man dem Faktor Anonymität in einem CIRS bei der ADAC Luftrettung eine hohe Bedeutung bei und werde weiter an dem festhalten, was man intern auch „Safety Management Sytem“ (SMS) nennt.

SMS stehe auf vier Säulen, so Maximilian weiter: Der Sicherheitspolitik des Unternehmens, der Sicherung (dem Meldesystem), der Förderung und Unterstützung (hier die Einführung und Pflege einer Meldekultur) sowie dem Risikomanagement. Sicherheitsinstrumente allein ersetzten keine Kultur, hieß es bei Dr. Marcus Rall vom Institut für Patientensicherheit und Teamtraining (InPASS) aus Reutlingen. Eine positive, fehlerfreundliche Kultur in der mit Fehlern kreativ umgegangen wird bedeute keineswegs, dass jeder machen kann was er bzw. sie wolle. Demgegenüber müssten klare Grenzen und Sanktionen für Verletzungen der Sorgfalt oder bei Fahrlässigkeit stehen.

Dr. Marcus Rall vom Reutlinger InPass betonte die Wichtigkeit der Fehlerkultur

Dr. Marcus Rall vom Reutlinger InPass betonte die Wichtigkeit der Fehlerkultur

Foto: Werner Wolfsfellner MedizinVerlag München

Krisenkommunikation - be prepared!

Der folgende Themenkomplex „Vom Ereignis zur Krise“ wurde von vielen Tagungsteilnehmern mit Spannung erwartet. Den Anfang machte hier Fritz Messerli von der Schweizer Flugsicherung Skyguide, der am Beispiel der Kollisionskatastrophe von Überlingen aus dem Sommer 2002 illustrierte, wie die Krisenkommunikation in diesem konkreten Fall ablief und was verbesserungswürdig war. Univ.-Prof. Dr. med. Pfeiffer, Ärztlicher Direktor der Mainzer Universitätsklinik, erklärte die Vorteile einer offenen Krisenkommunikation am Beispiel des angeblichen Hygienemangel-Skandals und des damit verbundenen tragischen Todes von mehreren Frühgeborenen in seiner Klinik im Jahr 2010.

Univ.-Prof. Dr. Norbert Pfeiffer rekonstruierte minutiös die Ereignisse auf der “Frühchenstation“ aus dem Jahr 2010

Univ.-Prof. Dr. Norbert Pfeiffer rekonstruierte minutiös die Ereignisse auf der “Frühchenstation“ aus dem Jahr 2010

Foto: Jörn Fries

Schnelle und gezielte Aufklärung, die eigene Initiative, konsequente, klare, offene und ehrliche Kommunikation sorgten laut Pfeiffer dafür, dass die Universitätsmedizin Mainz diese Krise meisterte. Auch Cordula Meyer, Redakteurin des Nachrichtenmagazins “Der Spiegel“ (Hamburg) gab zu bedenken, dass eine Geheimhaltung umso mehr das Interesse von Journalisten fördere. Ein „Dicht machen“ im Rahmen von Krisenkommunikation sei ein weit verbreiteter Fehler.

Abschließend wies Prof. Fasel von Fasel.Kommunikation (Mössingen-Öschingen) in einem eindrucksvollen und dynamischen Referat darauf hin, wie wichtig es sei, trotz Unvorhersehbarkeit auf Krisenereignisse und die damit verbundene externe Kommunikation vorbereitet zu sein. Da Krisenereignisse häufig hochdynamisch seien, ist es gerade in einer solch sensiblen Situation von Belang, dass Stellungnahmen qualifiziert abgegeben werden und nicht dafür sorgen, dass sich die Lage für die Organisation verschlechtert. Sein Ratschlag auch für Luftrettungsbetreiber: immer einen Krisenkoffer mit vorgefertigten Informationen bereithalten. Wie auch im Fall von Mainz deutlich wurde vertrat auch Fasel den Grundsatz, dass klare Information der Spekulation den Boden entziehe.

Die beiden Journalisten Meyer und Fasel bezogen sich in ihren Ausführungen ausdrücklich und ausführlichst auch auf den (tiefen) Fall des Limburger Bischofs Franz-Peter Tebartz van Elst (hier das Diözesane Zentrum St. Nikolaus auf dem Limburger Domberg)

Die beiden Journalisten Meyer und Fasel bezogen sich in ihren Ausführungen ausdrücklich und ausführlichst auch auf den (tiefen) Fall des Limburger Bischofs Franz-Peter Tebartz van Elst (hier das Diözesane Zentrum St. Nikolaus auf dem Limburger Domberg)

Foto: Jörn Fries

Kommunikationspapst Christoph Fasel zeigte eindrucksvoll auf, in welche medialen Fallen man in Krisenzeiten tappen kann

Kommunikationspapst Christoph Fasel zeigte eindrucksvoll auf, in welche medialen Fallen man in Krisenzeiten tappen kann

Foto: Jörn Fries

Regelungsvielfalt und Kostensteigerung

Im anschließenden Themenblock “Regelungsvielfalt und Kostensteigerung“ stellte zunächst Reimund Neuhäuser vom Verband der Ersatzkassen vdek (Mainz), aktuelle Zahlen zum Rettungsdienst in Rheinland-Pfalz vor und zog folgendes Fazit: “Die letzten Jahre brachten ein erhebliches Mehr an Personal und somit höhere Kosten“. Diese gelte es zu stemmen, wozu die Krankenkassen als gesetzliche Kostenträger auch bereit seien. Dagmar Pyle von der ADAC Luftrettung (München) forderte die Kostenträger auf, Kostensteigerungen, die über die jährliche Veränderungsrate der Grundlohnsumme gehen, ebenfalls bei der Refinanzierung der Luftrettung anzuerkennen. Hier gebe es erheblichen und unverzüglichen Handlungsbedarf. Heinz Leibundgut von der REGA (Zürich) gab einen Einblick in die überregulierte Luftrettungswelt und Stefan Poloczek (Berlin) beendete nicht nur seinen Vortrag über “Definierte Rahmenbedingungen als Garant für Qualität und Sicherheit“, sondern auch den Themenblock mit dem bemerkenswert einfachen Fazit: “Qualität kostet Geld!“.

Als Vertreter der Kostenträger sicherte Reimund Neuhäuser die weitere Finanzierung des Rettungswesens zu

Als Vertreter der Kostenträger sicherte Reimund Neuhäuser die weitere Finanzierung des Rettungswesens zu

Foto: Jörn Fries

Über den Ausgleich des Grundlohnsummenzuwachses liegende Kosten berücksichtigen, forderte Dagmar Pyle von der ADAC Luftrettung

Über den Ausgleich des Grundlohnsummenzuwachses liegende Kosten berücksichtigen, forderte Dagmar Pyle von der ADAC Luftrettung

Foto: Jörn Fries

Heinz Leibundgut: “Die Europäische Union ersetzt den Klerus als allmächtige Obrigkeit“

Heinz Leibundgut: “Die Europäische Union ersetzt den Klerus als allmächtige Obrigkeit“

Foto: Jörn Fries

Stefan Poloczeks, Ärztlicher Leiter Rettungsdienst der Bundeshauptstadt, bemerkenswert einfaches Fazit lautete: “Qualität kostet Geld!“

Stefan Poloczeks, Ärztlicher Leiter Rettungsdienst der Bundeshauptstadt, bemerkenswert einfaches Fazit lautete: “Qualität kostet Geld!“

Foto: Werner Wolfsfellner MedizinVerlag München

Notfallversorgung für Offshore-Windparks

So hieß das Thema im letzten Themenblock des Tages. Thomas Schuchart von RWE Innology GmbH (Hamburg) verglich die Offshore-Luftrettung mit einer besonderen Form der Werkfeuerwehr oder des Werkrettungsdienstes. Aufgrund der Schnittmengen bat RWE um die Kooperation mit der ADAC Luftrettung gGmbH und Wiking Helikopter Service GmbH (rth.info berichtete). In seinem Vortrag stellte er klar, wie sehr RWE daran gelegen ist, dass adäquate Hilfe auch für Mitarbeiter auf See verfügbar ist. Zugleich merkte er jedoch an, wie groß auf der anderen Seite der Koordinationsaufwand sei und es im Bereich der Response-Zeiten durchaus noch Verbesserungspotenzial gebe.

Der nachfolgende Referent, Dr. Jörg Brokmann von der Uniklinik der RWTH Aachen, brachte in diesem Kontext die Möglichkeiten des Ttelemedizinischen Supports ins Spiel. In Verbindung mit moderner Telemetrie und einer angepassten Ausbildung könnte hier die Versorgung verbessert werden. Die Rahmenbedinungen dafür seien geschaffen, nun liege es an den Windparkbetreibern, so Brokmann.

Ralf Sandner, Flugbetriebsleiter bei Wiking Helikopter Service (Sande), stellte das Konzept aus flugbetrieblicher Sicht vor. Seinen Ausführungen war zu entnehmen, dass man hier keine voreiligen Vergleiche ziehen sollte. Anflugzeiten die eine Stunde überschreiten seien in der Nordsee keine Seltenheit. Weiterhin seien Windenmanöver während der Nachtzeit nicht durchführbar. Dennoch brachte er eine Erweiterung des Leistungsspektrums ins Gespräch. „Vieles sei künftig optional verfügbar: FLIR, innovative Hindernisbefeuerungen, Night Vision Goggles u. v.m.“.

Dr. Matthias Ruppert von der ADAC Luftrettung (München) betrachtete die Komplexität der Offshore-Luftrettung auf verschiedenen Ebenen. Zum einen gibt gebe es keine Erfahrungswerte, zum anderen aber einen dynamischen „Markt“ für rettungsdienstliche und flugbetriebliche Dienstleistungen auf dem Sektor, gleichzeitig aber auch einen hohen Kostendruck und unterschiedliche Problemwahrnehmungen. Die Frage sei auch, wo staatliche Daseinsvorsorge anfinge und wo sie aufhöre. Außerdem gebe es auch noch Klärungsbedarf hinsichtlich der Qualifikation der eingesetzten Ersthelfer. Diese bezeichnete Ruppert - hier wortwörtlich als Zitat wiedergegeben - als „teilweise abenteuerlich“.

Das ausgedehnte Programm des Tagungs-Mittwoch kam nach diesem Block zum Ende, und im Anschluss daran wurde gemeinsam der „Rheinländische Abend“ im Ambiente des Kurfürstlichen Schlosses bestritten. Neben einigen Grußworten wurden die Sieger der Poster-Präsentationen bekannt gegeben und Ehrungen vorgenommen.

Der scheidende Regierungsdirektor und Referent Rettungsdienst im Mainzer Innenministerium wurde vom ADAC geehrt (links: ADAC-Präsident Peter Meyer, Hermann-Josef Gundlach und rechts Dieter Enders, Vorsitzender des ADAC Region Mittelrhein e. V.)

Der scheidende Regierungsdirektor und Referent Rettungsdienst im Mainzer Innenministerium wurde vom ADAC geehrt (links: ADAC-Präsident Peter Meyer, Hermann-Josef Gundlach und rechts Dieter Enders, Vorsitzender des ADAC Region Mittelrhein e. V.)

Foto: Jörn Fries

Lesen Sie in Kürze den dritten und letzten Teil unserer Reportage zur 15. Fachtagung Luftrettung, der auch eine persönliche Rückschau der anwesenden Redakteure von rth.info auf die Veranstaltung beinhalten wird.

Autoren

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Über rth.info und unser Themenspektrum

Wir vom Nachrichtenmagazin rth.info berichten ehrenamtlich über Rettungshubschrauber, also notfallmedizinisch ausgerüstete und besetzte Helikopter, die im Rettungsdienst eingesetzt werden. Hubschrauber sind wertvoll als Rettungsmittel, da sie schnell, wendig und unabhängig vom Straßennetz sind. Ebenso dienen sie zum eiligen Transfer von Intensivpatienten zwischen Kliniken.

Für die Luftrettung besteht ein dichtes Standortnetz – sowohl von Rettungshubschraubern, als auch von Intensivtransport-Hubschraubern für den Interhospitaltransfer (siehe unsere Standortkarte). Die Standorte werden von staatlichen und nichtstaatlichen Betreibern unterhalten. Die ADAC Luftrettung stellt die meisten zivilen Rettungshubschrauber in Deutschland. Die DRF Luftrettung betreibt auch besonders viele Luftrettungszentren in Deutschland. Ihr Vorgänger war die Deutsche Rettungsflugwacht e.V. – bis zum Wechsel von Name und Rechtsform (2008). Weitere wichtige Betreiber, darunter das Bundesministerium des Innern mit seinen Zivilschutzhubschraubern, stellen wir hier vor.

Hubschrauber ergänzen den Rettungsdienst am Boden in medizinischen Notlagen. Sie sollen nicht den Bodenrettungsdienst ersetzen, da Rettungshubschrauber nicht allwetterfähig sind. Luftretter unterscheiden mehrere Einsatzarten. Die wichtigsten sind primäre Notfalleinsätze an einem Einsatzort und sekundäre Patiententransporte von einer Klinik zur anderen. In der Luftrettung kommt komplexe notfallmedizinische Technik zum Einsatz, die u.a. Anaesthesie, Chirurgie, Innere Medizin und Pädiatrie abdeckt.

"Helicopter Emergency Medical Services", kurz HEMS, ist die englische Bezeichnung für Luftrettungsdienst. Der Assistent des Notarztes wird daher als HEMS TC bzw. HEMS Crew Member bezeichnet. Zahlreiche Piloten verdienen in der Luftrettung ihren Lebensunterhalt – für viele Fans ein Traumberuf. Die Betreiber setzen viele Flugstunden und Erfahrung voraus.

Der aktuell bedeutsamste europäische Hubschrauberhersteller ist Airbus Helicopters mit seinen Baumustern H135, H145, und weiteren. Der US-amerikanische Hubschrauberhersteller Bell hat mit den Baumustern Bell 212, Bell 222, Bell 412, die Luftrettung mit geprägt, aber seit ca. 2010 Marktanteile an Airbus Helicopters verloren. Beschreibungen weiterer Hubschrauber-Hersteller finden Sie in unseren Typentexten.

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