20 Jahre McDonnell Douglas - MD 900/901/902
18.12.2012
Heute vor 20 Jahren stellte die Firma McDonnell Douglas den Hubschrauber vom Typ MD 900 in einem Erstflug vor. Die Entwicklung dieses Hubschraubers versprach viel - geradezu eine Revolution, da dieser Hubschrauber ohne Heckrotor auskam. Für viele war das ein technisches Wunder. Die Einsatzmöglichkeiten, sei es nun in der Luftrettung oder aber auch im taktischen Einsatz, weckten große Hoffnungen. Nicht nur zuletzt durch das fehlende Gefahrenpotential (Heckrotor), sondern auch durch bis zu 30 Prozent weniger Lärmemission wurde der Hubschrauber für Betreiber aller Art interessant.
MD 902, aufgenommen im Jahre 2008 am Maishima Heliport in Konohana-ku, Osaka, Osaka Prefecture, Japan
Foto: J o. (via commons.wikimedia.org, unter freier Lizenz CC-BY-SA-3.0)
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Bis zum Erstflug am 18. Dezember 1992 lagen bereits 200 Bestellungen vor. Fast auf den Tag genau zwei Jahre später erfolgte die Musterzulassung, noch im gleichen Jahr wurde die erste Maschine ausgeliefert. Bis zum Jahr 2006 sah der Hersteller einen Bedarf von rund 250 Einheiten pro Jahr. Mit dieser Größenordnung war MD Helicopters gegen den Mitbewerber Eurocopter mit seiner EC 135 angetreten.
MD 900 beim Einsatz in den österreichischen Alpen (Knaus Luftrettung)
Foto: via commons.wikimedia.org, von Benutzer "Fernertom", frei lizenziert als "public domain"
In Deutschland wurde auf der ILA 1996 die erste MD 900 an den Hubschrauber Sonder Dienst (HSD) übergeben.
Der Hubschrauber Sonder Dienst (HSD) stellte als erster Luftrettungsbetreiber in Deutschland die MD 900 in Dienst
Foto: Felix Troschier
Fast zeitgleich wurde dieses Muster auch in Luxemburg (LAR) eingesetzt, hier eine MD 900 als AIRRESCUE 3 an der BG-Unfallklinik in Ludwigshafen
Foto: Jörn Fries
Unter großer nationaler und internationaler Medienteilnahme stellte die heutige LAR am 10. Juni 1996 ihre erste MD 900 in Dienst. Wenige Tage später konnte erstmalig das Fachpublikum im Rahmen des AIR MED (Weltkongress für Luftrettung) in München beiden Maschinen (HSD und LAR) in Augenschein nehmen. Die ADAC Luftrettung ergänzte 1997 ihrer Flotte für die Standorte Hamburg und Mainz mit jeweils einer MD 900. Weitere MD-902-Kunden wurden die Polizei in Baden-Württemberg und Niedersachsen. Die Unterschiede der MD 900 bzw. MD 902 lagen in den unterschiedlichen Triebwerken.
MD 902 im Einsatz der Polizeihubschrauberstaffel Niedersachsen
Foto: Patrick Permien
Seit dem April 1998 wird standardmäßig die MD 902 ausgeliefert, die aufgrund der höheren Leistung bei Ausfall eines Triebwerkes den CAT-A-Anforderungen der FAA/JAA entspricht.
Auch die Internationale-Flug-Ambulanz (IFA) flog Hubschrauber diesen Typs
Foto: Michael Butz (Archiv)
Die ADAC Luftrettung hatte zeitweise zwei Maschinen vom Typ MD 900 im Einsatz, eine in Mainz und eine in Hamburg (hier im Bild)
Foto: Patrick Permien
Im ersten Augenblick wundert es, dass der erhoffte Erfolg auf dem deutschen Markt nicht eingetreten ist. Die Gründe hierfür sind vielseitig, liegen jedoch vermutlich in den insgesamt zu hohen Kosten und einen unzureichenden Support. Einige potentielle Kunden (auch der ÖAMTC testete als Nachfolger für seine einstigen Einsatzmaschinen eine MD 900) haben sich in der Konsequenz doch für das Konkurrenzprodukt EC 135 aus dem Hause Eurocopter entschieden.
Auch die englische Polizei hat mehrere MD 900 in Dienst
Foto: Johannes Herrmann
Innenansicht des Cockpits
Foto: Johannes Herrmann
Der Patient wird hier über die Seite ein- und ausgeladen
Foto: Johannes Herrmann
Flugvorführung der „Sussex Police“ aus dem Vereinigten Königreich (UK)
Foto: Johannes Herrmann
Weitere Informationen entnehmen Sie auch dem Hubschraubertypen-Text über die MD 900 Explorer / MD 902 Explorer II.